betlich,
Adj.
1.
s.
1
 1.
2.
›inständig, bittend, flehend‹;
vgl.
1
 2,
1
 2,  5.
Syntagmen:
b. e. S
. (z. B.
der hilfe
)
begeren, b. geren, das [...], (jn.) b. bitten / ersuchen, (das [...])
;
die betliche ere / flehe / unterhandlung; das betliche anrufen
.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (Hs. ˹
md.
, Hs.
14. Jh.
˺):
So taten sie im so genot | Mit dreu und betlicher vle | Untz sie in brechten zu der e.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
wider pringerine der zweifeler schar, | Die petlich deiner hillff begern.
Pfaff, Tristrant (
Augsb.
1498
):
bate Morholt der starck herrn Tristrant betlich, das er sich des fechtens abthät.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
44, 7
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
unser petleiche ere | wirt dich loben über allew werlt.
Koppitz, Trojanerkr. ;
Munz, Füetrer. Persibein
175, 1
;
3.
›geziemend, angemessen‹.

Belegblock:

Stackmann u. a., Frauenlob
13, 8, 5
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
Ein betelich gabe, ein billich bieten, | die zwei sint wol von einer art.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
vater min von himelrich, | ich pitte dich (unt sei ez pettlich) | daz ich uf der erde | der marter uber werde.
McClean, Havich
5024
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
si rieten gemainkleich das, | es wer wol petleich, | das man gewert das reich.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
sy erlangten auch von im, was sy petlichs paten.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
76, 13
(
tir.
,
1464
):
v̈nsre hoffnung die sie denn volkömenleichen in got vnd das wir pitten sein pëtleiche ding.
Leidinger, a. a. O. ;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 13
;