1
bete,
(md., vor allem wmd., auch:)
1
bede,
die
;
-Ø/-Ø
;
zu
mhd.
bëte
›Bitte‹
();
vgl.
1
, von dem
bete
bei Apokope des auslautendem
-e
und Nichterkennbarkeit des Genus nicht unterscheidbar ist.
1.
›Gebet, Gespräch des Menschen mit Gott‹; oft: ›Bittgespräch, Bittgebet‹ im Unterschied zum Dank-, Klage-, Lobgebet; als Metonymie: ›Betschnur aus kleinen Perlen‹ (a. 1516);
vgl.  1.
Phraseme:
bete des glaubes
.
Syntagmen:
die / eine b. sprechen / tun / verbringen / volbringen /(er)hören / empfangen
;
jn. einer b. gewären
;
jn. mit b. lösen
;
b. der mutter
;
gute / untertänige b
.
Wortbildungen:
betlich
1 ›zum Gebet gehörig‹.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
So antworde got vnd sprach umb dynre bede willen. so wil ich dyr tzo willen syn.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Die bede alles des gelobedes sal sie mit urcunde dun der heilgen mit namen.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Sij heißet Gebedt aen schame, | Und in andern weg ist sij bekant | Und ist auch wol Bede genant.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
130, 6
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Sye rieff got an vnd sin liebe muder / vnd bat das er sye wolde behüden / Der bede wart sye geweret.
Fischer, Folz. Reimp.
9a, 116
(
Nürnb.
1479
):
als sie al waren gesampt, | Verprachten sie ir petlichs amt | Und rufften all: „o Adonay“.
Lemmer, Brant. Narrensch.
88, 22
(
Basel
1494
):
Will ich [herr] uch geben plag vnd dot | [...] | Vnd nit erhoͤren baͤtt noch klag.
Schib, H. Stockar
93, 26
(
halem.
,
1520
/
9
):
und sol alle dag 3 malen in den thembel gon, [...] und min bett verbringen zu gott.
Lauater. Gespaͤnste
23r, 26
(
Zürich
1578
):
Was habend die goͤtter der betten in der kilchen bedoͤrffen.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Die von Weyssenhoren, ain rat, hetten an der nacht ain bett fur sy gethan.
Ebd. (Var. A:
1533
/
6
):
Sy hatten ain langen spruch oder bett, das triben und sprachen sy oft.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Di loͤst daz hochgeparne plŭt | Mit suͤnen und mit guter pet.
Buijssen, Dur. Rat.
26, 10
(
moobd.
,
1384
):
Der erst tail ist vom ingang der mess uncz auf daz offerent und haizzet die flegung, die pett, die vor geschehen ee dann daz prott und der wein gesegent wıͤrt.
Schade, Sat. u. Pasqu. ;
Stammler, Berner Weltger.
758
;
Baumann, a. a. O. ;
Buijssen, a. a. O.
8, 13
;
11, 6
;
27, 5
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
1, 165
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Öst. Wb.
2, 1133
f.
2.
›Bitte, Ersuchen (für die gesamte Skala zwischen Bitten und gebotsähnlichem Auffordern gebraucht)‹;
vgl.  5.
Phraseme:
aus / durch js. bete
;
um js. bete willen, von js. bete wegen
, jeweils: ›auf js. Bitte‹;
ane alle bete
(Verwahrformel).
Bedeutungsverwandte:
 5,  1, .
Syntagmen:
eine b. erhören, (jm.) eine b. versagen, eine b. an etw. keren
;
einer b. begeren, (jn.) einer b. gewären
;
js. b. geneigig / erhorig sein
;
b. der frauen, des klägers
;
demütige / otmütige / ernstige / feierliche / fleissige / freundliche / grosse / liebe / redliche b
.

Belegblock:

Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 534, 13
(
omd.
,
1434
):
Wir bitten euwer ersame wisheit, demselbigen Danieli umme unser liebe und flisigen bete willen huͤlffe, [...] tzu erczegennde.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
4800
(
rib.
,
1444
):
nu begeren ichs mit oitmodiger beden.
Wyss, Limb. Chron. U (
mfrk.
,
1370
):
daz ich umb bede willen der vurgnanter elicher lude [...] myn ingesigel [...] an disen brẏb han gehangen.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
es darf nit beth, | ich bleib dir stet.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. (
osächs.
,
1343
):
Pilâtus urteilte zů geschêne ire bete
[
Luther
1545:
Bitte
].
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Mant he den richter nicht unde kumit sin gezuk nicht zu dinge durch sine bete, so hat he di clage verlorn.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
32, 47
(
schles.
,
1364
):
des selben Pankuschs [...] bete wir geneigik vnde dirhorik gewest sin.
Gille u. a., M. Beheim
84, 203
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Maria, ich dich ane rieff | [...] | daz du erhorst mein pete.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 274, 25
(
nobd.
,
1464
):
das suͤlch guͤlt auf sie komen sey einzwͤfordern von pete wegen der castner.
Goedeke u. a., Liederb. (
Nürnb.
1534-7
):
mein herz das schwebt | nach deiner bet
[›ich lebe ganz nach deinem Willen‹].
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1311
):
Ist das ieman von unserer stette wegen gat oder rit, es sige von bete wegen oder von gebot.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Es begert der ewige got von siner gemahlen einer bette.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
der brieff soll in furdernn und kein ander bett, darzü soll man einen examinierenn.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
4319
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Für Rat kament fleissig durch bett | Doctor Wernher vnd Paulus hug.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1429
):
haben ouch wir soͤlich sachen von iro ernstiger bette wegen zů uͥns genomen.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Dem wachter tett | Der frawen bett | Gar nachent gaͮn.
Brandstetter, Wigoleis
198, 24
(
Augsb.
1493
):
herr Wigoleys [...] gruesset di maget züchtigklichen vnd bat die mit grosser bete.
Bastian u. a., Regensb. UB
110, 36
(
oobd.
,
1357
):
daz derselb chnab Nycla der Loͤsel die nechsten sechs jar [...] unverheiratt beleiben und sin sol ân allen abganch, an alle bet und widerred.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
schriben die lanndtlewt von Kernndten dem kayser mit diemuttiger pett, die Kolnitzer zu ledig lassen.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
aus pett der herren von Bayren [...] hat der küng dem herren von Beren ain gut zusagen gethan.
Röhrich u. a., a. a. O.
4, 120, 14
;
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
20
;
264
;
Froning, Alsf. Passionssp. ;
Thiele, Chron. Stolle ;
Bindewald, a. a. O.
130, 5, 16
;
Bihlmeyer, a. a. O. ;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Koller, a. a. O. ;
Dreckmann, H. Mair. Troja
9, 28
;
Fuchs, Kart. Aggsbach ;
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 350, 24
;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
3.
›von Seiten der Herrschaft erhobene gebietende Bitte um Leistungen‹; die Belege spiegeln die ungeklärte Stellung der Handlung zwischen ›Gebot, rechtliche Auflage‹ (so vom Bittenden gesehen) und ›Bitte, Ersuchen‹ (so vom Leistenden aus gesehen); Spezialisierung zu 2.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
1, 29, 4
(
preuß.
,
1407
):
wend sie is
[Abgaben]
bisher gegeben hattin von bethe der herin, und sint das die lant betwengin werin czu Littowin und czu Samaythin, so welden sie is nicht lenger gebin.
Ebd.
2, 32, 29
(
1437
):
von unpfichtiger bete
[33, 17:
beschatczunge
].
Ebd.
33, 21
:
wiewol das recht ist, so hatt unsir homeister [...] den dingen nicht also nachgegangen, sunder haben eine bete an euch gethan, habet ir das nicht wellen thun.
Loersch, Weist. Boppard (
mosfrk.
,
v. 1563
):
wannehe sie die zins bezalt han, so soll sie niemants uberdringen in wasser und weyden, er thue es dan von bede halb.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
51, 15
(
1438
/
9
):
das die obgenanten Wendel und Jorig [...] das vorgenant halb dorff in gemeinschafft ynnehaben und niessen mit aller seiner zugehorung, mit leuten, bannen, welden, wassern, weyden, steuren, beten, ungelten, frevelen, renten, allmenden.
4.
›von der Landesherrschaft auf verliehenes, verpachtetes Gut bezogene Leistungsverpflichtung des Inhabers des Gutes‹; im einzelnen: ›steuerliche Veranlagung‹; ›Verpflichtung zur Naturalabgabe‹; ›Leistungsverpflichtung (Pflügen, Fuhrdienst u. a.)‹; als Metonymie auch: ›Recht auf Festsetzung einer Bede und deren Einnahme‹; ›Abgaben-, Bedebezirk‹.
Bedeutungsverwandte:
,  1a,
1
 2,
1
 12,  2, , ,  1, (
das
4,  8,  2,  4, , II,  1, , , , , , , .
Syntagmen:
eine b. setzen / verkaufen, b. auf das land legen
;
jn. der b. ledig sagen, der b. ledig / quit sein
;
in eine b. gehören, in der b. bleiben / sitzen
;
etw. von b. wegen haben, jn. mit b. berauben / beschweren / schinden / schaben
;
b. auf das gut, b. in form eines gebotes
.
Wortbildungen:
betbesetzung
›Festsetzung der Bede, Bedeordnung‹,
betebuch
›Steuerregister‹,
betegerste
,
beteid
›Eid, womit der Steuerpflichtige seine Fassion beschwört‹ (a. 1573),
beteleger
›Person, die die Höhe der Bede festlegt‹ (A. 16. Jh.),
betewachs
›Wachszins, Wachsabgabe‹ (a. 1480),
betewagen
wohl ›Wagen, der einer Fuhrverpflichtung unterlag‹ (a. 1300),
beteweisse
›Bedeweizen‹,
betgarbe
(a. 1321),
betmeister
›Bedekontrolleur, Person, die die Einhaltung der Abgabeverpflichtung überwacht‹,
betrocke
›Bederoggen‹,
1
betsteuer
,
betsetzer
›Person, die die Bede festsetzt‹.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Census. Schoß bätt stewr schatzung ¶ zubuß zulegung zusteur tribut.
Ziesemer, Proph. Cranc
262, 15
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
man vornymt, daz cristene vurstin in sullin lazin genugin an irim czinse, und mit nichte sullin sy daz volk beswerin mit unphlichtigim geschozze adir bete.
Ders., Gr. Ämterb.
673, 4
(
preuß.
,
1386
):
summa der betegerste 11 leste und 13 scheffel.
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 462, 22
(
preuß.
,
1442
):
wie das wir wellen czolle, czeysen, bete und ander beswerunge legen uff die landt.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
wir sin in der soine verdragen, dat men in urber der stat van Coellen ein bede setzen sal, daemit men bezale der stede schulde.
Loersch, Weist. Boppard (
mosfrk.
,
16. Jh.
):
wan solches korn geliefert, sollen es die bethmeister besichtigen.
Ebd. :
so einer [...] solcher liefferungh kohrn [...] seumigh wirdt, stehet dem ambtmahn zu straefen, und solche straeff sollen die bethmeister durch weissthumb dero scheffen uffheben.
Foltz, UB Friedb. (
hess.
,
1376
):
daz wir mit unsern alden bedebůchern wole brengin wollin.
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
106
(
rhfrk.
,
1349
):
waz schaden Johan Meyen aneruret von der ewigen zinse und bedde weyszes wegin, die do stent uff deme gude.
Krebs, Prot. Spey. Domkap.
1, 4395, 5
(
rhfrk.
,
1515
):
wes die gewonheit der ufgab halber zu Bruchsal sy, ob die stat auch beth daruf schlag und wie die abzulosen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
154, 10
(
rhfrk.
,
1610
):
wann einer in der gemeind ein faß von denen angelobten beetsetzern, [...], aichen lassen will.
Ebd.
229, 6
(
1618
):
strittige irrungen und mißverständ [...] die sieglung und deren tax belangend, [...], zum vierten und letzten die beetbesetzung betr.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
frone wagen, dy sy von oren gutern ader von bethe wegen haben.
Beyer, UB Erfurt (
thür.
,
1342
):
und wir [...] ensollen nymant doselbens drangen an keynen dinsten, bethe, schatzungen oder an andern stucken, [...], dan als dasselbe dorff bisher von unserme herren und sime stiffte herkommen ist.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
so enmochte derselbige euer vetter [...] die obersten und nidersten gericht, bot, fröne, bete, steur etc. auf seiner manne guter [...] nicht verseczen, noch verkaufen.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
36, 23
(
schles.
,
1377
):
frei Ros dinstes vnd allirlei andir dinste, bete, legir, arunge vnd furunge vnd vngeldis.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
27, 18
(
nobd.
,
1413
):
das weder herre, ritter noch knechte nach nymant anders atzung, stüre, bethe noch dinst do haben noch tun sulle dann ein iclich probst des obgenanten stiffts.
Gille u. a., M. Beheim
444, 103
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ir armen leut sein sie beswern | [...] | Mit ungelt, scheczung, zol und meüt, | mit diensten, steur und pete | beraͮben sie ir armen leut.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
da die bet in form eines gebots was außgangen und geöffnet, da samelten sich die fürsten besunder.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
6, 67, 22
(
Straßb.
1520
):
verschweigest / warin der adel den geistlichen stat mit sampt den stetten vnd der puerschafft vber reichet / in stüer / bet / fronen / zoͤllen / brucken gelt weg gelt / vngelt / boͤsen pfennig / schatzung der gewicht / zinß vnd gült / straff / buͤssen / schinden / schaben.
Leisi, Thurg. UB
8, 587, 16
(
halem.
,
1382
):
das die kint, der vogt er was, den selben Hainin Kofman [...] um kain betstúr [...] von des gůtes wegen nit fúro bekúmberen sont.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1304
):
daz wir sie ledich sagen aller stiure, bete, gabe, lehens, borgschefte, beschatzunge.
Schultheiss, UB Windsheim
120, 3
;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
289, 10
;
Dinklage, a. a. O.
112, 30
;
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
170, 10
;
Koller, Reichsreg. Albr. II.
214, 32
;
5.
›auf eine Bitte bzw. auf eine steuerrechtliche Verpflichtung hin erfolgende tatsächliche Leistung, Steuer, Naturalabgabe, Dienstleistung‹; Metonymie zu 4.
Bedeutungsverwandte:
 1a,  2, , (
das
4,  3, II,  1, .
Syntagmen:
(die) b. anlegen / heischen / verlangen / antworten / geben / reichen / tun
;
etw. zu b. geben
;
b. von eigenleuten
.
Wortbildungen:
betschnitter
›Person, die den Steueranteil an der Getreideernte einzieht‹;
betschuld
›Steuerschuld‹ (a. 1496).

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
674, 27
(
preuß.
,
1402
):
im blibet ungerechent bethe und rybekorn das man hot von der manne guter.
Mosler, UB Abtei Altenb.
2, 2, 326, 35
(
rib.
,
1511
):
dat unse ... abt u. convent [...] gheinerleye beden, schatzongen, voren, dienste, gasterye, hondeleger, hervestbede, voderhaver, sompennynge, honschaften u. honampten noch gheinerleye andere besweronge doin geven ader lyden sullen.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
50, 30
(
nobd.
,
1252
):
bethsniter, qui sunt messores, ubicumque habeant residentiam, serviant nobis.
Ebd.
105, 28
(
1475
):
die funf hoffraidt geben kein beth noch kein atzung.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Dy bete von den eygenleutten, dy do gehoren zu dem slosse.
Die hernachgeschriben guͤter [...] muͤszen mit andern den, dy der herschafft sein, bete und teglich dienste der herschaffte tun.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
Servius Tullius richsete 34 jor. der was der erste der zinse und bette und stüre erdohte zů heischende.
Wiese, UB Wetzlar ;
Wyss, UB Deutschord. Hessen ;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 106
;
Kollnig, Weist. Schriesh.
88, 3
;
133, 7
;
Thiele, Chron. Stolle ; ;
Thiel u. a., Urk. Münchsm.
170, 11
;
Vorarlb. Wb.
1, 313
;
Vgl. ferner s. v.  23.
6.
›Abgabe für kirchliche Zwecke, Kirchenopfer, Kollekte‹.

Belegblock:

UB Zug
720, 24
(
halem.
,
1429
):
die súmm geltz, so der kilcherr ze der naͤchst vergangnen sant Verenen tag an des buwes bette ingenomen hǎt.
Ebd.
2397, 17
(
1528
):
so soͤllent sÿ im ouch gaͤben den tritteill us dem stock unnd bette.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1382
):
daz man zů dehainer kirchen noch kapelle weder zů kirchwichen noch zů andern tagen dehain bett nicht haben sol.
7.
›Aufforderung, Geheiß‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,
1
 5 (subst.).

Belegblock:

Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1335
):
Durch bette und heissens willen unser herschaft und eitgnossen von Berne.
Pfaff, Tristrant (
Augsb.
1498
):
Curneval verwilligt das, wann er seines herren bot und bet nye verachtet.
Sappler, H. Kaufringer
1, 276
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
ainem erwürgst das kinde sein, | [...] | das ist und haist des tiefels bet.
8.
›von angesehenen Personen für einen Verurteilten vorgetragene Fürbitte, Gnadengesuch‹; Spezialisierung zu 2.

Belegblock:

Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Wil eyn cleger eyde durch got adir durch bethe wille erbar luthe dirloszen.
Ab eyn man von ungerichtis wegin zcu deme galgen vorteilet worde unde von koniglicher gewalt adir durch andir lute bete wille ledig worde geloszen.
Herzog, Landsh. UB
351, 11
(
moobd.
,
1363
):
vnd sol mir dannoch die selb pet, es waͤr herren pet, frauͤn pet, gewalt oder gewaltige pet [...] vnhilflich sein.