2
bet,
das
;
–/
-e
;
etymologisch zu ,
2
bet
(deshalb hier mit gleichem Homonymieindex angesetzt), allerdings lautliche Abspaltung (Längung des
-e-
) und semantische Auseinanderentwicklung. Aus den Quellen ergibt sich keine sichere Aussagemöglichkeit über obd. Fortleben von
bette
,
2
bet
(wie von
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 110
angegeben) in den im folgenden angesetzten Bedeutungen;
vgl. aber die Wbg. und die dort stehende Anmerkung.
1.
›Beet, kleinerer, oft erhöhter Gemüsestreifen im Garten oder Feld‹; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
, , .
Wortbildungen:
betlach
2 ›Beet, Ackerstreifen‹ (offensichtlich ütr. aus
betlach
1, was doch auf obd. Fortleben von kurzem
-e-
des Wurzelvokals hindeuten könnte).

Belegblock:

Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
Der gebrauchet den garten nicht, sunder allein der behausung und ein klein garten, 6 ader 7 bette, zu kraut.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
138, 38
(
osächs.
,
1570
/
7
):
das man je zwüschen zwo reyen ezliche bethe als 6 zu kraut, ruben, [...] gebrauchen möge.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Das korn ist reiff in beten allen.
Diefenbach, Mlat.-hd.-böhm. Wb. (
1470
):
Porca dic. terra quae eminet inter duos sulcos ein bete.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Beth / Gartenbeth / bethlin / so besaͤet wirt / krautstuͤcklin / krautbeth / strangen / laͤnder / laͤndlin in einem garten oder acker [...]. Beth [...] / buͤhelin zwischen zweyen fuhren [...]. Das wol gegraben vnd gedungt land in better außtheilen [...]. Ein beth jeten.
Auer, Stadtr. München Anh. (
moobd.
,
1343
):
wer in seinem gartten gegen seinem nachbarn, [...] wil ain eingefangen petl mit pretern zusambgeschlagen haben.
Macht aber ainer allain ain ägkerl oder petl von aufgeworffner erd, der soll ain werchschuech damit herdann faren und weichen.
Schnurrer, Urk. Dinkelsb.
4, 491
;
Vock u. a., Urk. Nördl.
2024/2, 8
(Regestbeleg mit
bettlach
;
1437
);
Schmitt, Ordo rerum
33, 1
;
Voc. inc. teut.
s vijv
;
Dietz, Wb. Luther ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
2.
ein Flächenmaß von einer kleineren Feldeinheit, (in der Schweiz) ein Zehntel Juchart.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
13, 18
(
osächs.
,
1570
/
7
):
man kann mit einem pfluge ehe 40 bethe arbeiten an einem stuck.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
57
(
schles. inseldt.
,
1453
):
gefarn mit den pherdin [...] in dy gerste anderthap bete breit vnd anderthap gewende lang vnd das czutret.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
1 garten, bey 3 beten, im hoffgarten.
darein gehoͤrt 1 firteil wisen und 6 pete ackers.
Leisi, Thurg. UB
6, 840, 19
(
halem.
,
1321
):
extendentibus se ad quatuordecim frusta, que volgariter „bêtte“ dicuntur.
Mon. Boica, NF. ; ; ;
2, 1, 199, 8
;
Leisi, a. a. O.
7, 886, 9
;
Vorarlb. Wb.
1, 315
.