bestümmelen,
V.
1.
›etw. (meist: einen Körperteil) verstümmeln, (teilweise) abhauen oder abschneiden‹; auch ütr.; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›jn. verstümmeln, durch Abschlagen von Gliedmaßen beeinträchtigen (in allen Belegen: als Strafe)‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  1,  1, .

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Hes.
23, 25
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
dyne nase und dine orin werdin sy bestomiln
[Luther 1545:
abschneiten
].
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
hat eyn man eynen halben vingher oder einen halben zehn, swen man daz abe slet, den
[Täter]
sol man als vele bestůmmelen.
Adrian, Saelden Hort
3056
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
git man ús hie die fúesse | [...] an den arn | und lat ús hain bestúnbelt varn.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Do nun Waldman, als des unlidlichen gwalts houpt, ab was, uf dass von sinen glidern kein anders geschoͤpft, můstend die glider ouch bestimlet werden.
Rössler, Stadtr. Brünn (
mähr. inseldt.
,
1. H. 14. Jh.
):
Welcher den andern dez marktages wunt [...], dem westuml man di hant.
2.
›etw. (Bäume) beschneiden, stutzen, zurückschneiden‹.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
105, 8
(
osächs.
,
1570
/
7
):
man soll sie [buche] auch oft bestimmeln, das sie blüete auswerfen.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;