bestraufen,
V.
1.
›etw. (z. B. eine Pflanze) ausraufen, aus seiner natürlichen Verankerung ziehen‹.

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Wirt aber der boum bestroufet | Und mit der wurzel uz geroufet, | [...] Er muez verdorren.
2.
›jm. (in den Belegen: Tieren) zu Leibe rücken, ans Fell gehen; (ein Tier) reißen‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Glich einer rumreziger lut, | Die zu einer herte loufet | Und ein lamb da bestroufet.
Stackmann u. a., Frauenlob
7, 18
[b], 17 (Hs. ˹
md.
auf nd. Grundlage,
M. 14. Jh.
˺):
swelch hunt die lemmer vliuwet, | von im der eber nicht wirt bestrouft.
3.
›jn. schädigen, übervorteilen, ausnehmen, berauben‹; Ütr. zu 2.

Belegblock:

Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15.  Jh.
):
Und kompt zum wirt geritten und geloffen, | Der tuot in denn erst bestroffen.
Kummer, Erlauer Sp.  (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
drei fraun [...] | di wellen deiner salben chauffen, | du solt se an dem gůt nicht westrauffen.