bestossen,
V., unr. abl.
1.
›etw. (in den Boden Gestecktes oder Eingegrabenes; im Beleg: einen Menschen) durch Stoßen, Stampfen des Erdreichs befestigen‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße auch: ›etw. (z. B.:
den weg
) durch Errichtung eingegrabener Hindernisse versperren, unpassierbar machen‹.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
So kumet der túfel und bestosset die wege.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1452
):
wer das ainer ein marchstain außgrueb [...], den sol man also puessen das man in mit dem heupt unz an die gurtel in die grueb secz und pestoß in mit erd und leg im ain stain zwischen seine pain.
2.
›etw. (in den Belegen: Holz) hobeln, mit dem Hobel bearbeiten‹.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
tackt man den großen altar [...] mit bestoßnen brittern.
Schmitt, Ordo rerum
646, 7
(
salem.
,
2. Dr. 15. Jh.
):
Leuigare houelen bestossen.
3.
›(das Zugnetz) mit einer Rute versehen (um es auf diese Weise spannen und stoßen zu können?)‹.

Belegblock:

Schweiz. Id. f. (a. 
1480
;
1512
).
4.
›(Vieh) zur Alpweide bringen‹.
Wortbildungen:
bestossung
(a. 1611),
bestostag
›Zusammenkunft zur Festsetzung der Anzahl von Tieren für die Alpweide‹ (a. 1548; 1580).
5.
›jn. schelten, tadeln, mit Worten angreifen‹.
Bedeutungsverwandte:
 7,  1,  1; vgl.  1, .

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Got herre durch daz ander wort | den selgen Job bestozet vort.
Gerhard, Hist. alde e
3613
(
omd.
,
um 1340
):
En [Ezechias] van schulden harte | Bestiz [...] | Isaias der wissage.
Karsten, a. a. O. ;
Gerhard, a. a. O.
161
;
Uhlirz, Qu. Wien ;