bestetung,
bestätung
(beide Schreibungen ungefähr gleich häufig belegt, vereinzelt Schreibungen ohne Umlaut:
bestatung
),
die
;
-Ø/-e
, auch
.
1.
›Bestätigung, förmliche Anerkennung eines meist rechtsrelevanten Sachverhalts, Anerkennung der Gültigkeit von etw.; Bestätigung einer Person (in ihrer Amtsstellung)‹; oft mit fließendem Übergang (Metonymie) zu: ›Inhalt einer Bestätigung‹;
vgl.  1.
Syntagmen:
(die) b. verlesen / hören / haben / brechen, die b. von jm. erlangen / nemen
;
b. wo ergehen
;
zur b. ein ingesiegel anhängen
;
b. des bundes / friedes / lobes / privilegs / richters / selgerätes / traumes / wortes, der freiheit, der dinge
(jeweils gen. obj.),
b. für jn
.;
bekommene b
.
Wortbildungen:
bestätungbrief
,
bestetunggebot
›Bestätigungserlaß‹.

Belegblock:

Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
zu merer bestedinge aller vor geschreben dinge.
Wattenbach, Urk. Rauden (
schles.
,
1401
):
Des czu grossir sicherheyt wnde volkomener bestetenunge habe wir wnsir Ingezegil an desin bryf losin anhengyn.
Gille u. a., M. Beheim
161, 365
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wann ich geleg die sprache mein, | so sey mir ein auf pieten | Meins vingers ein pestetung und | pesliessung aller lob ze grund.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1414
):
daz er [...] den bestatungbrief von eim bischof von Costentz in des rates hand ze Nuwenburg gesetzt habe.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
die hohen stifte erweletent ir bischove und prelaten selber, und die noment ire bestetunge von iren nehesten obersten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1559
):
ain ersamen rate und gemaine stat bei altem herkomen, guͤten gebreuchen, gewonhaiten, freihaiten, begnadungen, confirmationen und bestattungen, wie sie die von römischen kaisern und künigen hetten, bleiben zuͤ lassen.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Die widerzelung der wort ist ein bestáttung derselben wort.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
wan er die bestattung von dem babstlichen stuel nu het.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
was freihait und bestätung di priesterschaft haben in Bayrland.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Dise suen ergieng zu Speyr, aber die bestättung des frids mit der fürsten sigel ergieng vollen zu Franckfurt.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
der hertzog erlangt ein bestätung von dem babst.
Turmair (
Nürnb.
1522
):
das wir im über solich bischoffliche leibgeding unser bestetung-gepot verschufen.
Ebd. (
moobd.
,
1522
/
33
):
darumb das wier von got erwelt und bestät sein, dörfen wier kainer menschlichen bestättung weiter.
Fuchs, Kart. Aggsbach (
moobd.
,
1459
):
daz sy die benanten prior und convent [...] beÿ solhen iren gnaden freihaitn und diser unserr bestettung vesticlichen hanthaben.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var.;
Rennefahrt, Stadtr. Bern ;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Nyberg, Birgittenkl.
1, 61, 33
;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ; ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ; ;
Schmitt, Ordo rerum
68, 10
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 569
;
Vorarlb. Wb.
1, 310
.
2.
›Stärkung, Festigung, Kräftigung (eines Zustandes)‹;
vgl.  2.

Belegblock:

Williams u. a., Els. Leg. Aurea
342, 15
(
els.
,
1362
):
Die vierde sach ist eine bestetunge der minne.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
der herr ist gemacht mein vestenkeit
[Var. um 1475
1
:
mein bestetung
].
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
gedachten sy [...] die freuntschaft zu pesserm wesen und bestätung pringen.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
zuo ere des leiden Cristi vnd zuo bestaettung christenlichs glaubs.
Williams, a. a. O.
276, 9
;
Kurrelmeyer, a. a. O. Var.
Vgl. ferner s. v.  2.
3.
›Beweis, Zeichen für die Wahrheit von etw.‹;
vgl.  2.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
das er offenbort | Bestetung seyner eygen wort.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
Daz ander ist ain fúr erwellung; daz ist also vil als ain bestaͤtnunge der erwellung.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Hoͤr davon mein maynung und wänung, nicht bestättung oder bechennung.
4.
s.  5.