bestürzen,
V.
1.
›etw. übergießen, überströmen; sich beschmutzen; jn. / etw. bedecken, durch Bedeckung, Verhüllung verbergen‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. .

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
3649
(
rib.
,
1444
):
De male, want ich myne ougen dar | Steetlich keerde, wart dae gewar | Dat sij mit bloitzdroffen was bestort.
Hajek, Gůte spise
12
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
bestuͤrtze den hafen mit einer witen stuͤrtzen.
Gille u. a., M. Beheim
236, 126
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
etlich die sniczen pild aus rubm | [...]. | Mit erd sy es pesturczen. | darinn sein sy es wurczeln lan.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
War umb besturzent ir uns nit vor dem jemerlichen anblicke?
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bestuͤrtzen / sich beschlabberen / cibis ex ore defluentibus se conquinare.
2.
›sich wohin stürzen, durch Sturz vernichten‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Wortbildungen
bestürzung
1 ›Fall‹ (dazu bdv.: ).

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
die herde ging hin mit geche sy besturtzten
[
Luther
1545:
störtzet
]
sich in dem mere: vnd sturben in dem wasser.
Brett-Evans, Bonaventuras Leg. S. Francisci
76, 14
(
önalem.
,
v. 1478
):
An der meisterung ist val, an dem lobe bestùrzunge, aber an der demuͤtikeit des vndertonen ist der selen gewin.
3.
›jn. konsternieren, erschrecken, aus der Fassung bringen‹; auch: ›sich in etw. vertiefen‹.
Späteres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
(V.), .
Wortbildungen:
bestürzung
2.

Belegblock:

Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe (
Wolfenb.
1593
):
vber dieser rede bin ich so bestürtzt worden, das [...].
Luther, WA (
1530
):
Trostung [...] aller klaynmuttigen, angefochtenen, betrubter vnnd bestortzter gewissen.
Ebd. (
1538
):
Als ehr [...] diese wortt in seinem Hertzen betrachtetet und druber gahr besturtzt und traurig wurde.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
48, 148
(
Magdeb.
1608
):
JNdem aber die wasser Kind / | Also auffs spiel bestuͤrtzet sind.
Ebd.
165, 3743
:
Sahe trawrig / vnd bestuͤrtzet auß.
v. Ingen, Zesen. Rosenw.
35, 22
(
Hamburg
1646
):
Derer Eine Tugendreich genennt / die Hertzen der Anschauenden [...] in eine fast verwunderliche Bestuͤrtzung jagte.
Volkmar (
Danzig
1596
):
erschrocke͂ / bestu͂rtzt.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 1, 22
(
Coburg
1634
):
ES ist [...] bekant [...] / welcher Gestalt die [...] Poeterey [...] jhre holdseelige Zungen angestimmet / vnd die bißhero vnbewuste Zierlichkeit mit Verwunderung der Gelehrten / vnd Bestuͤrtzung der Idioten offenbahret hat.
A. à S. Clara. Deo Gratias (
Wien
1680
):
woruͤber der Herr mit gantz bestuͤrtztem Herzen sich zur Erden niedergeworffen.