Besitz nichtts mit lust, habeantur tanquam non sint, si amittuntur.
Ders. Hl. Schrifft.
1. Mose 15, 7
(
Wittenb.
1545
):
Jch bin der HERR / der dich von Vr [...] gefurt hat / das ich dir dis Land zu besitzen gebe.
die da keuffen / als besessen sie es nicht.
Quint, Eckharts Pred.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz wir alle wârheit müezen besitzen âne mitel und âne underscheit in rehter sælicheit.
in disem gegenwertigen anesehenne hân ich alliu dinc besezzen.
dâ er sîne eigene sælicheit inne hât und dâ er sîn eigen wesen inne besitzet.
Ders., Eckharts Trakt.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
herre, ich enwolte dich niht verliesen, ich wolte aber mit dir besitzen die crêatûren von mîner gîticheit.
daz ein mensche hât êre und gemach besezzen manic jâr und verliuset daz nû on gotes verhencnisse.
als sie [alliu dinc] sîn vrî eigen wæren und sie besezzen hæte in ganzem gewalte.
ich hân mêr versmæhet, dan dû besezzen hâst.
Köbler, Ref. Wormbs
230, 2
(
Worms
1499
):
zwuschen gebrüdern die in gemeinschafft güter besitzen.
Feudel, Evangelistar
117, 25
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
meister, waz ist mir czu tune daz ich besicze daz ewyge lebyn?
Behrend, Magd. Fragen
(
omd.
,
um 1400
):
myne vorfarn unde ich han is [gut] von uwern vorfarn ane ansproche unde hindernisz besessen.
Jostes, Eckhart
92, 31
(
14. Jh.
):
man sol tugent uben, niht besitzen!
das die Sachssen bey der See bleiben / vnnd das Land geruwig besitzen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
70, 1
(
thür.
,
1474
):
daz Ticzel Slegers, ir vater, sollich gud dryßig jar unde jar unde tag vor sin gud ynnegehabit, besessen, daz vorschosset, vordynet unde vorzcinßet hette.
hat sy daz erbe [...] behalden unde besessin biß an yres lebens ende.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
(
osächs.
,
1343
):
Sêlic sint die senftmůtigen, wan si sullen besitzen di erden.
Schönbach, Adt. Pred.
(
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
silber und golt [...] zů haben iz ist nicht suͤnde und zu besitzenne mit der gotes minnen.
Dune solt niht gern dines ebeneristen wibes noch viehes noch alles daz er besezzen hat.
sol der mensche daz gůt gewinnen, daz můz geschehen mit arbeit; sol erz bezitzen, daz můz er tůn mit vorchten.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
31, 30
(
omd.
,
1487
):
ßo ein man eÿn from weÿpp hatt, besitztt gar ein hoches gütt.
Opitz. Poeterey
56, 6
(
Breslau
1624
):
das es weit besser sey / viel wissen vnd wenig besitzen / als alles besitzen vnd nichts wissen.
das [haws] besiczt Heincz Beck.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
1359
):
recht als ob si die edel tugent weselichen besessen haben.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
48, 26
(
els.
,
1362
):
das sine iúngern súllent abesagen alle demme das sú besitzent.
so mvͦst dv aller diner selbes ane genomener eiginer werke vnd wisen lidig werden, die du in ettewas lustes mit eiginschaft gevͤbet vnd besessen hest.
Koller, Ref. Siegmunds
(
wobd.
,
1440
):
die [Premonstratenses] oͮch wellent [...] grosse fryheit han und oͮch vil kirchen besitzent.
Lemmer, Brant. Narrensch.
30, 19
(
Basel
1494
):
Mancher vil pfrůnden bsitzen důt | Der nit wer zů eym pfruͤndlin gůt.
welcher nichts hat noch besitzet von dem, was die Welt hat.
der anders nichts wünschet, als das du tod, vnd er dein Guth besitzen möchte.
Päpke, Marienl. Wernher
(
halem.
,
v. 1382
):
Das die vil geschlachten | Dri gelich tail machten | Uss allem das sú besaͮssen.
Der feldbau ist in zweien teilen, nämblich die, welliche das feld besitzen, und die, so es pauen.
Wiessner, Wittenw. Ring
3817, 44
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
Ich gelaub [...] | [...] nach disem leben daz ewig | leben ze besitzend werden.
Köbler, Stattr. Fryburg
(
Basel
1520
):
so sol er von stundan in sollich guͤt gesetzt werden / das mag er besitzen / niessen / vnd inhaben.
Reu, Süddt. Kat.
1, 159, 37
(
Zürich
1580
):
Die gottsäligen den himmel zu besitzen, die gottlosen zum vnerlöschlichen fhür.
Die freünd solt du nit balde besiczen / noch dich der bald vnderziehen.
mit dem undern zoll zu Wertenbrugk. den besaß er nit mer.
Etwas besitzen besser ist / Denn haben nichts zu aller frist. Vil besitzen / vnd nicht handhaben / ist ganz vergebens.
Weber, Füetrer. Poyt.
3, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
dy ye tugenndt wiellten | vnd dy hie hannd pesessen | der eren stat.
ich wil, das er [fürste] das reich hie sol pesitzen.
Also hat der Georg das Großfuͤrstenthumb on jrrung sein lebenlang besessen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
16, 29
(
tir.
,
1464
):
sein geschlëcht das würt pesiczen das erbtail des ertreiches.
Dies., Zist.-Pred. Haller
91, 215
(
tir.
,
1466
):
das ir die freuden müget enpfhahen vnd pesiczen in dem reich gottes.
Piirainen, Stadtr. Sillein
168, 35
(
sslow. inseldt.
,
1426
):
Allis das das dy erber / frawe [...] bezytczet ı͂ d(er) Stat vnd voͤr d(er) Stat.
Fuchs, Kart. Aggsbach
(
moobd.
,
1409
):
wer das gut nach im ynnhat oder besiczet von eynem weingarten.