besint,
part. Adj.
1.
›besonnen, überlegt, bedacht, vernünftig (als Haltung von Personen, Qualität der mentalen Verfassung, des Redens u. ä.)‹;
vgl.  12.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 2, , , (Adj.) 1, , , , .
Syntagmen:
(wol) b. sein; jn. b. machen; b. reden / sprechen / schreiben; den besinten beistehen; besinter mensch / mut, besinte antwort
.

Belegblock:

Pyritz, Minneburg
1025
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Der meister sprach besynnet: | ,Wiße, wer zwey mynnet, | Der mynnet nicht nach mynnen art‘.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
gedenke, daz du alle dine frúnde und ere und gůt mit besinnetem můte hast uf gegeben.
Michels, Murner. Badenf.
20, 20
(
Straßb.
1514
):
So du durch in so bist besindt | Das du betrachtest / dodt / vnd / endt.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Es söltte enkain besintter man | Im selber legen prisse an | Für ander frome lütte.
Adrian, Saelden Hort
904
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
kum, min geminnte, | wis wol besinnte, | kum her, min usserwelte, | in minen hof gezelte.
Anderson u. a., Flugschrr.
29, 8, 6
([
Augsb.
]
1524
):
seyt besinnet / mitleydig / bruͤderlich / hertzlich / freüntlich.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Lug nun das du das wol besinnt redest.
Karnein, de amore dt.
75, 51
(
moobd.
,
v. 1440
):
Ain weyser, wol gesitter pueler macht ain vernüfftig weis puelerin mit seiner getrewen lere weyser vnd besintter vnd sie in allen dingen fürsichtiger.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Sy was züchtiger gepärd, [...], besinnter und zeitiger antwurt auf all sein frag.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
du solt dich huͤten vor allen vͤberfluͤßigen worten in der peicht vnd besinten notduͤrftige worte sprechen.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1495
;
Höver, Bonaventura. Itin. A
172
;
2.
›bei Vernunft, bei Sinnen‹.

Belegblock:

Schnurrer, Urk. Dinkelsb.
5, 1257
(
nobd.
,
1473
):
Margareth,
die ditz mals an irer vernunfft nit woll besynnt ist.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Im ward eins males, do er us wolt varn, ein gesell geben, ein leybrůder, der waz nit wol besinnet.
Karnein, de amore dt.
72, 4
(
moobd.
,
v. 1440
):
das ain yettlicher besintter der mynn genoss wesen mag.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1529
):
wen ainer zuelüsent aim gueten man an seim [...] fënster [...] wo’ß ain besinnter
[i. Ggs. zu:
kint das sein fünf sin nit hett
]
thuet [...], so ist er verfallen umbs bandel dem herren 60 ℔.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. .