besemreis,
das
;
-/-Ø
und
-er
.
›glatt gewachsenes, zum Binden von Besen geeignetes Reis‹; auch : ›Zuchtrute, Peitsche‹.
Phraseme:
glat als ein besemreis; im besemreis umher laufen
o. ä. ›sich sexueller Ausschweifung hingeben (von Frauen)‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
welchs [Reißlin] umb Weinachten duͤrr und todt ist wie Besem reiß.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs. 
v. 1406
):
Er beweis vor dem tron | Sper, chrautz, nagel und chron, | Di saul und di pesem reis.
Gille u. a., M. Beheim
267, 11
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ires hares loke, | hauben und zopf und ir gepend | Ist [...] | [...] | glat als ain pesem reis, darynn milwen als arwais clain.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das etlich weiber jar und tag [...] im besemreis umbher geloffen, mehrthails aber sein [sie] in grosser armuet [...] gestorben.
Das weib gieng mit dem ainen fuess im bach und lief ein lange zeit im besenreis umbher.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 48, 16
(
schwäb.
,
1639
):
Niemand soll unerlaubt weder in den gemäind- noch bauren-höltzer bösenreiß und raif hawen.
Barack, a. a. O. ;
Gehring, a. a. O.
3, 428, 24
;
559, 6
;
Vgl. ferner s. v.  3.