beseichen,
V.
1.
›jn. (auch: sich) mit Harn beschmutzen, bepinkeln‹.Phraseme:
eins möchte sich beseichen
o.ä. (Redeweise beim Scherzen, bei Leid).Syntagmen:
sich (für leid) b.; jn. mit b.
(subst.) plagen
.Wortbildungen
beseichung
Belegblock:
Ein ratz frist, zerkiefft und zernagt, | Die leut mit seim beseichen plagt.
Der sich nachtes besaichet, der nem ain gaissin / blater vnd verbrenne die vnd trinke das puluer.
erenfluoch der ward so gach | Ze reden, daz sei sich vil nach | Besaicht hiet.
Mictura [...] pisse seche pesaichung [...] brüncz [...] harm oder besaichung.
sucht von den mewsen [...] besaichung.
Alberus
KK jr
; Preuss. Wb. (Z)
1, 559
; 2.
›jn. betrügen, übers Ohr hauen‹.Belegblock:
Und wil euch gar wol besachen | Mit einem gut vaißten pachen.
Der beseicht sack. Ob ich schon bin ein bseichter sack, | Noch dennocht můß man nacht vnd tag | In der Kirch hofieren mir, | So man gott stoßt hinder thür. | Hab vrlob sack, ich hab ein bet; | We dem, der dich beseichet hett.
Wo ye die man von iren wyben | Werent beschissen vnd betrogen, | Beseichet oder sunst verlogen.
Ebd.
4599
: ists nit bseicht | so ist es beschissen!
Ebd.
4726
: Ee wir vom gouch ein mundtfol wyssen, | So handt sy uns beseicht, beschissen.
3.
refl. ›Harn lassen‹.