beschämen,
V.
1.
›sich schämen; über jn. / etw. Scham, Reue empfinden, sich von jm./etw. distanzieren; sich scheuen, etw. zu tun‹.Gehäuft wobd.
Syntagmen:
sich b
. (absolut); sich e. P
. (Gen.) / S
. (z. B. der schwachheit, des evangeliums
) b., sich js. zu einem vater / son b
.; sich b., zu [...]
.Wortbildungen:
beschämung
Belegblock:
Ein geistlos papistisch bischof [...] sol ungelert und eines bösen lebens sein, sol sich des evangelions beschemen.
Des beschametent sich beide closter, vnd meindent genczlich brůder Pelagius were hie an
[einem außerehelichen Kind]
schuldig. ich bschem mich vnd verdrüßt mich hie das zů sage͂.
solte billich alles Contentement manglen / nicht aber eine vernuͤnfftige Beschámung.
des den der bes geist sich nitt beschemptt dise welltt noch zu versuchen.
wer sich mein beschämt auff erden, des werd ich mich beschämen vor meinem himlischen vatter.
2.
›jn. beschämen, bei jm. (unter Bezug auf eine Norm) Scham bewirken, das Gefühl unzureichender Qualität, der Verfehlung hervorrufen‹; als part. Adj. beschämt
auch: ›unbedeckt, nackt‹.Gehäuft md.
Belegblock:
das die pluͤmlin da steen, und beschemen uns und werden unsere maister.
so kann man leichtlich zu ihm [Teufel] sagen, ihn zu beschamen: leck mich im A–. Oder: Schmeiß ins Hembde.
du warest noch blos vnd beschamet
[
voller schandEck
1537: ].
Ebd.
1. Kor. 4, 14
: nicht schreibe ich solches, das ich euch bescheme.
so syn vnser eyrste aldere͂ beschampt worden van der bloisheit yre lichame.
die kamen vnnd schlugen einen Mantel vber jhr Haͤupt / vnd wolten den Vater nicht beschemen / vnd deckten jhn zu.
die manchen stattlichen Lateinischen Poeten an erfindung vnd ziehr der reden beschaͤmen.
Ebd.
31, 21
: Das Schaff mit dicker woll’ ein Lamb beschaͤmen kan.
3.
›jn. schmähen, in seiner Ehre kränken; jm. Schande, Unehre bereiten; jn. / etw. zuschanden werden lassen, vernichten, verdammen‹.Wortbildungen:
beschämnis
Belegblock:
wenn er [unglaub] gleych uberwunden ist und so beschemet und zůschanden gemacht, dz [...].
Lasst sie auch zwisschen den garben lesen und beschemet
[
manchend zeschandenFroschauer
1530: ;
verbietDietenberger
1534: ;
verbietensEck
1537: ]
sie nicht. gleubet er nicht an Jhesum Crist, | [...] | ßo werdet ir geschant und beschemmet.
aber einer beschaͤmbten Jungfrawen mangelt es leichtlich an Athem.
welchs kinth Jn seÿnem eÿgen willen gelassen beschempt seine mu̇tter.
frome mede die bescheme nicht.
Ebd.
3986
: das her [got] ym helffe zu ruwen | unnd also nicht lasse beschemen.
Ebd.
5610
: dar van sin hertze worde vorseret | unnd sin sanwitzickeid besweret | unnd alsus worde beschemet.
Beschemen verlewmen ruchtigen.
Die volcker werden sehen: vnd werden beschempt vber all ir sterck.
Kurrelmeyer, a. a. O. ;
Schmitt, Ordo rerum
680, 15
; 4.
›(eine Frau) vergewaltigen, schänden‹.Belegblock:
vielen Weibern die Brüste aufgeschnitten und gesalzen und sie beschämet.
Preuss. Wb. (Z)
1, 546
.