beschroten,
V., unr. abl.
1.
›etw. beschneiden, kurz zuschneiden, stutzen‹; ütr.: ›etw. einschränken, schmälern‹ sowie ›jn. bluten lassen, ausplündern‹.Phraseme:
jm. die flügel beschroten
›jm. die Flügel stutzen‹.Syntagmen:
etw
. (z. B. den bart / gewalt, die gans / locke / münze, das har / haupt / hun
) / jn
. (z. B. den armen
) b., dem fuchs die pfoten b., dem vogel das gefieder b
.; beschrotener pfennig / rok, beschrotene gans / mäne
.Belegblock:
nach der beschrotunge quam der kever speteling.
wir sollen in mit nam | [...] | die klawen an den pfaten | abzihen und peschraten.
es ensol dehein münsser [...] keinen kleinen beschroten oder besnittenen pfenning zersmeltzen.
huͤtt dir vor allen falschen, untruwen vogeln, | beschrot yn das gefider.
ir haupt werden sy nit bescheren: noch werden haben einen schopf sunder beschrotten werden sy beschrotten
[
verschneitenLuther
1545: ]
ir haubt. beschrotten roͤck | Das einer kum den nabel bdoͤck.
ich wils euch nicht nachthun, | Ich spreng sonst, wie ain bschrotet hun.
das ich ein gůt zyt haͤr gold und ander silber muͥntz beschroten und mit solichem [...] uffsatz minen nutz wyder in unerlichen gestallten hab wellen frummen.
Einen wol Beschroten / Sein haab vnnd gůt nemmen. [...]. Beschroter. Rasor.
zu derselbigen zeit sol man die huener beschrotten das si den leuten nicht zu schaden gehen in di weingarten.
Ziesemer, a. a. O. Jer.
7, 29
; Schade, Sat. u. Pasqu. ;
Kurrelmeyer, a. a. O. ;
West, Dasypodius.
1989, 278
.2.
›etw. (z. B. in Worte) fassen, einfassen; etw. (konkret) durch Einfassung umgrenzen‹.Belegblock:
Der weingart ist gemacht meim lieben: auf dem berg dem sun des oͤls. Vnd er beschriet
[Var. um 1475
zeint1
: ; um 1475
verzeinet2
: ;
vm͂zeüntFroschauer
1530: ;
zunneteCranc
: ;
verzeunenLuther
1545: ]
in: vnd derwelt stein von im. 3.
›(einen Eber) verschneiden, kastrieren‹.Belegblock:
wurdent ouch beschrottene schwîn ûf vns getriben, die mag man întuon.