beschmitzen,
V.;
Intensivum zur Schwundstufe von
mhd.
smîzen
›schlagen‹
().
1.
›etw. (konkret) verdrecken, beschmutzen, bescheißen‹; ütr.: ›etw. / jn. in seinem Ruf oder Ansehen antasten, lästern, jm. an die Ehre sprechen, jn. beleidigen‹.
Syntagmen:
jn. / etw
. (z. B.
js. angesicht, den pelz, das evangelium / gerücht
)
b., etw. mit etw
. (z. B.
mit manschlacht, mit dem ablas
)
b
.
Wortbildungen:
beschmitzung
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
So wir des vleisches toufe | Mit manslacht besmizen
(Kb:
besmitzen
).
Luther, WA (
1544
):
der Teufel [...] mus das liebe Euangelium und Gottes namen mit seinen Lesterzungen beschmitzen.
Ebd. (
1532
):
das wir uns an Christus wort halten [...], ob wir jtzt beschmitzt und jnns finster gelegt werden von der wellt.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
90, 1470
(
Magdeb.
1608
):
Gutkeß fuͤrcht sein Peltz zubeschmitzen / | Sahe wol vmb sich nach reiner steth.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Jhr vnflat sie beschmitzet hat, | Mit ihren wercken boͤser that.
Ulner (
Frankf.
1577
):
Beflecken. Besudeln / bemackeln / beschmitzen / vervnreinen / bescheissen [...]. Es ist kein Laster so schaͤndlich / damit er nicht befleckt vnd beschmitzt sey.
Sachs (
Nürnb.
1549
):
Das die fliegen nit auff euch sitzen, | Ewr zarte angsicht euch beschmitzen.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 28, 13
(
Coburg
1634
):
welche die [...] Adelsbursch verhoͤhnen [...] vnd als Mißgeburten von den Gebluͤte jhrer Voreltern beschmitzen.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
236, 21
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Nu vellet der mensche in drier hande schaden; daz ist in die besmitzunge unde in die verderbunge dez natürlichen guotes unde die schulde der sünden. Nu vellit er in die besmitzung, nach dem unde er verlüset oder beroubet wirt der gezierde der gnaden von der entformunge oder entstellunge der sünden.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Es wirdt selten ein kanne wein getruncken / da man nicht frommen vnd abwesenden jhr gut geruͤcht beschmitzet. Wer ander leut will beschmitzen / Der soll an meinem tisch nicht sitzen.
2.
›jn. mit etw. verseuchen, so erfassen, daß er zu verderben droht‹; als part. Adj.
beschmizt
: ›mit etw. behaftet, e. S. verfallen‹.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
der keiser Valens was gantz besmitzt ind verdrunken in disser ketzerie.
die ghene, die ein zit van jairen in dem wege der penitencie und reinicheit gestanden haven, verunwirdigen die ghene, die noch besmitzt sin.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1585
):
die mit sulcher ketzerei besmitzst sin, sullen untuglich sin.
Dietz, Wb. Luther .