beschinden,
V., unr. abl.,
vereinzelt regelmäßig.
1.
›etw. (z. B. das Laub von Bäumen, meist: die Haut) abstreifen, abziehen‹; je nach Bezugsgröße: ›etw. entlauben‹; ›jn. / (ein Tier) enthäuten‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1, I, 1.

Belegblock:

Ettmüller, Heinr. v. Meißen
31, 16
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
dins mundes slint | hât gar beschint | vil manegen veigen alse ein rint.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Er satzt meinen weingarten in die wúst: vnd beschant
[Var. 1475
2
-1480:
schande ab
;
Froschauer
1531:
werdent abschellen
;
Eck
1537:
hat ... abgetraift
;
Luther
1545:
streiffet
]
mein feygbaum. Es enplost in nackent.
Adrian, Saelden Hort
9701
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
si hant als ain beschunden vihe | in toten blos enweg getragen.
Klein, Oswald
104, 18
(
oobd.
,
1429
):
der wald ist loubs beschunden.
2.
›jn. berauben, ausplündern‹; Ütr. zu 1.
Bedeutungsverwandte:
 1,  2.

Belegblock:

Niewöhner, Teichner
407, 64
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
der in walden raiset, | da man die lauͤt beschint und naiset.
Ebd.
545, 26
(Hs. ˹
nobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
und ist niht ein missetat, | der einem rawber wider stat, | [...]. | aber diser wirt beschindet.