bescheinen,
V.;
zu
mhd.
bescheinen
›sichtbar werden lassen‹
().
1.
›jn. bescheinen, über jn. strahlen‹.

Belegblock:

A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
Mit solchen Gnaden=Strahlen ist auch bescheint worden Johannes Zemisces.
2.
›etw. (auch: rechtsförmlich) beweisen, dartun, zeigen, zu erkennen geben, erläutern, offenbaren; jm. in bestimmter Weise erscheinen‹; refl.: ›sich erzeigen, erweisen‹; auch: ›jn. anzeigen‹.
Bedeutungsverwandte:
 3,  12,  2.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
die not / rede / reue, das gelt
)
b., etw. mit jm. b., (jm.) b., das [...], sich (an etw.) b., das [...], etw. offenliche, mit briefen / urkunden b.; Judas
(gen. subj.)
bescheinen
(subst.); formelhaft:
als es sich bescheint
.
Wortbildungen:
bescheinung
1 ›Beweis‹ (a. 1518).

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Als her [Got] iz sint wol bescheinete | Welche wis her daz meinete.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
di rede wil ich uch bescheinen.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Wie offenliche und wie reht | Nu du hast bescheinet | Waz daz knien meinet!
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 113
(
rhfrk.
,
1376
):
Dither Hun hat hude zu dage sein not bescheint anderweit.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
20, 10
(
osächs.
,
1542
/
70
):
der kaufer wurde mit den leingkaufsleuten [...], das ein kauf beschlossen were, bescheinen und das vortagte kaufgeld dem vorkeufer zu entrichten anpieten.
Ebd.
175, 6
:
ader der personlichen flucht / ader entwendung seiner guter vordechtig und solches geburlich bescheinet were.
Pyritz, Minneburg
1136
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Er sol aber der reinen | Zu aller zit bescheinen | Mit werken als sie sy sin lip.
Ebd.
4988
:
Syt mich der mensch in truwen meint | Und mir daz allenthalb bescheint.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
543
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
deu reuerinne Magdalen, | deu wor reu peschainte.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
es hat sich hernach auch anderst erfunden und beschaint.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
wie sich dann das hernach wol beschainte.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
38, 31
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Judas beschainen | erwarb im herten lon.
Valli, Baldemann
246
;
Cirullies, a. a. O.
113
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Barack, a. a. O. ; ; ;
Bobertag, Schwänke ;
Gereke, Seifrits Alex.
1186
;
Vgl. ferner s. v.  2.
3.
›sich einen Schein, Anschein geben‹.
Wortbildungen:
bescheinung
2 ›Beschönigung‹ (a. 1520).

Belegblock:

Schwäb. Wb. (a. 
1520
).