bescheide,
Adj.;
nach Ausweis des oschwäb. und oobd. Nebeneinanders von
ei-
und
ai-
Schreibungen muß ein
mhd.
Nebeneinander von
-î-
und
-ei-
angenommen werden; vgl.
mhd.
scheiden
() und
schîden
(ebd. 722) und die zugehörigen Wortbildungen.
– Vorw. obd.
1.
›kundig, klug, weise; deutlich‹.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 1, (Adj.) 4, , , .

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
darnach kunt er nit mehe bescheitlich sprechen, dan allein ja ader amen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
64, 33
(
Basel
1494
):
Manch frow ist frum vnd bschyd genůg | Vnd ist dem man alleyn zů klůg.
Dreckmann, H. Mair. Troja
35, 300
(
oschwäb.
,
1393
):
der jüngst hiez Troylus, ain beschaider jüngling.
Ebd.
45, 250
:
doch beschaider küng, ich wil iuch bitten, daz [...].
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Darneben aber war er nit sonders beschaidt, sonder ain lauters kündt.
Wackernell, Adt. Passionssp. H. I,
727
(
tir.
,
1514
):
Sey er nur pscheid und wiezig: | Ich hab auch ain wer, ist spiezig.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
531
;
Schmitt, Ordo rerum
501, 10
;
Voc. inc. teut.
c vr
;
t vijr
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
2.
›verschlagen, gerissen, listig‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  3.

Belegblock:

Fuchs, Murner. Geuchmat
2566
(
Basel
1519
):
Alle, die mit bschydem dandt | Die wyber ye betrogen handt.
Bobertag, Schwänke (
Straßb.
1522
):
Der her ist in diser stat, das verstůnd ein bescheide katz, vnd brach das hüßlin vff.
Klein, Oswald
26, 48
(
oobd.
,
1427
):
wart, Peter Märckel, zu dem tor, | er ist bescheid, das er uns nit entsnellet.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Philipps, des grossen Alexanders vater, ein bescheider luchs und gar listiger fuchs.
Die alt künigin Braunhild, [...], ein listig bescheid weib.