bescheide,
Adj.;
nach Ausweis des oschwäb. und oobd. Nebeneinanders von
ei-
und ai-
Schreibungen muß ein mhd.
Nebeneinander von -î-
und -ei-
angenommen werden; vgl. mhd.
scheiden
() und schîden
(ebd. 722) und die zugehörigen Wortbildungen.– Vorw. obd.
1.
›kundig, klug, weise; deutlich‹.Belegblock:
darnach kunt er nit mehe bescheitlich sprechen, dan allein ja ader amen.
Manch frow ist frum vnd bschyd genůg | Vnd ist dem man alleyn zů klůg.
der jüngst hiez Troylus, ain beschaider jüngling.
Ebd.
45, 250
: doch beschaider küng, ich wil iuch bitten, daz [...].
Darneben aber war er nit sonders beschaidt, sonder ain lauters kündt.
Sey er nur pscheid und wiezig: | Ich hab auch ain wer, ist spiezig.
2.
›verschlagen, gerissen, listig‹.Belegblock:
Alle, die mit bschydem dandt | Die wyber ye betrogen handt.
Der her ist in diser stat, das verstůnd ein bescheide katz, vnd brach das hüßlin vff.
wart, Peter Märckel, zu dem tor, | er ist bescheid, das er uns nit entsnellet.
Philipps, des grossen Alexanders vater, ein bescheider luchs und gar listiger fuchs.