1
beschauer,
der
;
-s/-Ø
;
zu .
1.
s.  1.
2.
›Wacht-, Beobachtungsturm‹;
vgl.  1.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
und fieng an zu bawen ein thurn und hieß den specula ein beschawer.
3.
›von der Handwerkerinnung oder von der Obrigkeit beauftragter Prüfer gewerblicher Waren, Beschauer, Schaumeister‹;
Rechts- und Wirtschaftstexte.

Belegblock:

Helbig, Qu. Wirtsch.
3, 124, 12
(
md.
,
1510
):
wie sich die geschwornen Beschauer etc. kegen dem gemeinenn tuchmecher [...] vorhandeln solden.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1616
):
da er [...] was wandelbars befundt, solches jederzeit den verordneten beschawern anzuebringen.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
15. Jh.
):
Es sol ǒch dehein visch verkouͤffer sin buͥtkin vff tůn noch sine visch veil haben, biß das die beschower si beschowet hand.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
557, 23
(
halem.
,
1469
):
so gibt man von einem yeden stuck 3 ℔, umb die arbeit der beschoͧwern.
Maaler (
Zürich
1561
):
Beschauwer / etwas ze urteilen vnd zů beschetzen Spectator.
Welti, a. a. O. ; ;
Rennefahrt, Gebiet Bern ;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 28
.
4.
›Person, die etw. in Augenschein nimmt, inspiziert, je nach Beschaffenheit des Inspizierten Steuerauflagen, Nutzungsrechte o. ä. feststellt; Person, die ansteckende Krankheiten oder krankheitsverdächtige Personen untersucht, Gesundheitsbeauftragter‹;
Bedeutungsverwandte:
,  2, , .

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat.
d iijv
(
Nürnb.
1482
):
Beschawer banwart warter wartman.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1595
):
so werden die
beschouwer des acherumbs ... gewahrnet, ... khein solchen costen meer uszetryben.
Staub, Qu. Wien
3, 2, 2921, 16
f. (
moobd.
,
1419
):
herren, die [...] der rate der stat ze Wienn aus in zu demselben gůt zu beschawͤern und scheͣczern gegeben habent.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1618
/
81
):
da ainer oder der ander zu weit pauet oder mäet oder zeint, solle alzeit die beschauer darüber gehalten werten.
5.
›Person, die visionär oder spekulativ eine religiöse Wahrheit, Gott (o. ä.) schaut, Visionär, Schauender‹;
vgl.  4.
Gehäuft Texte der Mystik; 14. Jh.
Wortbildungen:
beschauerin
.

Belegblock:

Jostes, Eckhart
65, 4
(
14. Jh.
):
wer die beschawerinne also frei, also frei als der wille ist, so wer si on underloz in die bloz gotheit.
Schmidt, Rud. v. Biberach
76, 19
(
whalem.
,
1345
/
60
):
,Ein solich beschǒwer‘, als sant Bernhart sprichet, ,was der wisag in dem salter‘.
Ebd.
83, 22
:
Ein beschoweliche leben (vnd vͦbung) ist wuͤnnenklich im gemvͦte eines beschǒwers.
Ebd.
84, 14
:
wart der geist gelustgot mit tranke trvnkmachender gnade, als dvͥ beschowerin erzǒgt in dem minne bůch, daz si enphunden hatte kraft dis trankes.
Ebd.
87, 25
:
Der beschǒwer můs der welte sterben, daz duͥ welt im sterbe.
Schmitt, Ordo rerum
503, 26
(
oobd.
, Hs. Me
2. H. 15. Jh.
):
beschawer himelischer oder götleicher oder jnwendiger ding.
Jostes, a. a. O.
49, 27
;
Schmidt, a. a. O.
76, 18
.
6.
s.  7.