V.;
1-4 zusammengehörig über ’etw. schütten’; 5-7 als Tropen anschließbar; zum Zusammenhalt des Bedeutungsfeldes sowie zur Berührung von 6 mit
1 vgl. außer den Wörterbüchern des Dt. vor allem
f.; 1014.
2.
›etw. (eine hohle Geländestelle, eine ausgehobene Straße, einen Hohlkörper) mit schüttbaren Materialien auffüllen, zuschütten, vollschütten‹; in einer Reihe hier anschließbarer Einzelverwendungen, teils mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›etw. mit Füllmaterialien stützen, befestigen‹; ›(Pflanzen) mit Erde befestigen‹; ›(einen Damm) aufschütten‹; ›(eine Straße) schottern, mit aufgeschüttetem Gestein fest machen‹; ›etw. räumlich abgrenzen (offensichtlich durch Aufwerfen kleiner Wälle)‹.
Bedeutungsverwandte:
,
,
4,
,
(V., unr. abl.),
,
1,
; vgl.
1.
Syntagmen:
den baum / plaz / sezling / weg, die gasse / strasse / pforte / schanze, das kornhaus b., etw. mit getreide / hirse / korn / sand / grund
›Erde‹
b
.;
beschütteter grabe
.
Wortbildungen:
›Schutt; Straßenschotter‹ (a. 1677).
Belegblock:
ist der hern pforte wider gebawet und geofnet, welche vorher vor der belagerung in wall gebracht und beschüttet war.
Circumuallare. Vmblegern belegern vmbschrancken vmbschäntzen beschuͤtten vmbwallen vmbgeben vmbringen vmbollwercken.
Volz, Prophet Daniel W
11, 15
(
Worms
1527
):
Der künig von mitternacht wirt kommen schantzen zů beschütten
bolwerk machen
Schütte machen
]
/ das er die vesten stett einneme.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 291, 8
(
omd.
,
1428
):
czwe cruce aus gehauen worden, dye nu gancz wol beschut uud begrenytczet ist in kegenwortikeit des huskompthurs.
Thiele, Chron. Stolle
(
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
do vor haben sie die steyn wege in der stad uff gebrochen, unnd mit sande tiff beschot.
Auch sint wol weyrstet verhanden zwͤ seczling, wan die beschwͤt wuͤrden, [...] auf der herrschaft aygen veldern.
man het den platz mit sant beschütt.
Ebd. (
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
da ward das neu kornhaus [...] in eim jar gantz volbraht und gantz mit getraid beschütt.
Beschütten [...] mit sand vnd gru͂d beschütten. Die baͤum mit gůtem grund vnden by der wurtzen Beschütten / damit die wurtzel im summer von der sonnen hitz nit verderbe. Aggerare arbores.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
(
oobd.
,
1349
/
50
):
daz sach der helt Hercules und gruob daz ertreich ab aller ding und truog new erden und stain dar und beschütt den drôr ze mâl und macht die stat trucken.
die Thonau ist mitten dardurch gerunnen; man siecht noch die beschütten gräben und ain tail der statmaur.
Müller, Stadtr. Ravensb.
142, 11
;
6.
›jn. / etw. gegen jn. / etw. verteidigen, schützen, sich schützend vor jn. stellen‹; hier anschließbar verschiedene schwach belegte Einzelverwendungen, darunter: ›etw. (ein Gut) entlasten‹; ›sich herausreden, verteidigen‹; ›etw. durch Beschlagnahmung vor fremdem Zugriff retten, etw. pfänden‹; ›jm. etw. (Gepfändetes) wegnehmen‹; ›das Näherrecht ausüben‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.)
3,
5,
2;
3;
4,
3;
7,
.
Syntagmen
jn
. (oft:
sich
)
/ etw
. (z. B.
den glauben, die stat, das gut / schif / gotteshaus, leib und gut
)
b., jm. sein leben b., sich mit waffen, worten und werken b., etw. vor / von jm
. (z. B.
von den ketzern
)
b
.
Wortbildungen:
,
(a. 1473).
Belegblock:
Wir vleyn vnder dyne beschutnisse heilige moder.
heytgin kindekin, ... vnd heinrich panthaleon hadden eme zogesacht, Sij weulden yn verantwerden vnd beschudden, ofs noit gebuͤrde.
Aubin, Weist. Hülchrath
(
rib.
,
1557
):
wulte jemantz einige erbschaft uf ernanten busch verkaufen, so mach der neester erb in demselbigen seihel binnen jair und tag dasselbige beschudden.
presenteirte daruber minen eltern und sustern die 25 daler an, wolte das gut darmit beschudt und an sich pracht haben.
Loesch, Kölner Zunfturk.
(
rib.
,
1348-1407
):
we der irste dat angrift, sonder einiche wederreide ind sich mit geinen personen beschudden en soillen, sodat si iet sprechen: „It is dis of des“.
de stat kreich groissen undank van dem buschof, dat si dat schif vurß neit beschutten.
so erkreich herzich Ailf van dem Berge den greven van Virnenburch us ind beschutte eme sin leven.
Wyss, Limb. Chron.
(
mfrk.
, zu
1350
):
also qweme der bischof unde der stift von Menze binnen eime mande unde beschotte si.
Schmidt, St. Kastorst.
2, 2119, 38
(
mosfrk.
,
1465
):
alle unser kirchen personen und unser iglichs lyff und gut zu schirmen und zu beschudden vor allermenlich.
Grimm, Weisth.
(
mosfrk.
,
1505
):
wan eym gerichtsboden pfende beschutt wurdent.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
(
rhfrk.
,
um 1405
):
Die waffen da mit du dich beschuden magst.
daz wir die vorgenanten stete beschuten und uns auch selber unser veind uffenthalten und derweren.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
459, 9
(
els.
,
1362
):
vnd bat got daz der gelŏben beschutte von den boͤsen keczern.
Herzog, Landsh. UB
414, 39
(
moobd.
,
1371
):
daz wir si mit worten vnd mit werchen wider dev stat haimlich vnd offenlich beschuͤtt haben.
Klein, Oswald
104, 72
(
oobd.
,
1429
):
dorumb das ich bedenken müss, | wie ich si müg beschütten, | das in die wolf verzucken nicht.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
1472
;
4353
;
Schmidt, St. Kastorst.
2, 2172, 21
(Regestbeleg);
Struck, Cist. Marienst.
666
(Regestbeleg);