besaufen,
V.;
zu
mhd.
besoufen
›ertränken‹
().
›jn. (auch: sich) ertränken, jn. in etw. eintauchen, ersticken, versenken (konkret und ütr. gedacht); seinen Durst löschen, trinken (refl., von Tieren)‹; als part. Adj.
besauft
ansatzweise lexikalisiert, dann: ›versunken, trunken, selig; ausgezehrt, matt, niedergeschlagen‹.
Vorw. älteres Frnhd.; Texte religiösen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
 1, .
Syntagmen:
die welt / jn. b., jn. im blute, in gnaden b., jn. zur helle b., jn. in js. namen b
.;
von / mit etw., in der stille, im wasser besauft sein; besaufte säligkeit
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
sô gar sî sî [die ungetouftin] besouftin | in ires selbis blûte.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Sodoma zu der vesperzit | Besouft wart, als die schrift quit.
Also der hirz des brunnen tut, | Swenne der wirt irloufen | Und her sich wil besoufen.
Swer geloubet und wirt getouft, | Der wirt zu ir helle nicht besouft.
Ders. H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
in dem brunnen Jordane | herre er dich toufte; | dristunt er dich besoufte | in den heiligen drin namen.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Daz er sich nicht besoufte | Und vertrencte in der bach.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
da von sprichet sant Bernhart: ,owe, besoftú saͤlikait‘.
ich [...] bin gar durch flossen und besofet in der goͤtlichen suͤssekait.
wir ellenden mentschen, die noch in dem truͤben tal dirre ellenden welt besofet sint.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
der wissage David, der was eins males besoffet in der stille des goͤtlichen schowens.
min ermú sel [...] was mit dem schmertzen des todes und der helle dick umgeben, mit den wuͤtenden giessen der ungedankheit jemerlich besǒffet.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
752, 28
(
els.
,
1362
):
Jn dem mere dirre welte swebent uil schiffelin: [...], ein teil ist so swach daz sú ǒch in deme stillen wasser besǒffet werdent.
Adrian, Saelden Hort
2488
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
ich sol getoufet | werden und besouffet | in gnaden.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Das vngewitter des wassers ertrenck mich nit: die tieff besauff mich nit.
Volz, Prophet Daniel Z
1, 10
(
Zürich
1529
):
ich foͤrcht allein minen herren den künig / [...] / das er nit villicht etwan üwere angesicht besichtige / da sy bsouffter
[›ausgezehrter‹;
Luther
1545:
jemerlicher
]
syend weder andrer knaben.
Helm, H. v. Hesler. Apok. ; ;
ders., H. v. Hesler. Nicod. ;
Rieder, a. a. O. ;
Adrian, a. a. O.
4155
.