besamen,
besämen,
beide Schreibungen in ungefähr gleicher Häufigkeit,
V.
1.
›(eine Ackerfläche) einsäen, mit Saatfrucht bestreuen‹; vereinzelt mit verschobener Bezugsgröße, dann: ›(Saatfrucht) ausstreuen‹.
Rechts- und Wirtschsftstexte.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
den acker / kamp / weg, das feld b., etw. mit frucht / getreide / korn / gerste / haber b
.;
besamter acker
, (verschoben:)
besamte frucht
.
Wortbildungen:
besamung
(a. 1440).

Belegblock:

Kollnig, Weist. Schriesh.
88, 17
(
rhfrk.
,
1610
):
und mueß derjenig, so der acker sein ist, den acker besemmen.
Ebd.
279, 19
(
1562
):
das soll er mit winterfrucht oder den frueling mit gerst oder habern besomen.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
dy obgeschriben tzinse gevallen von eckern jerlichen, mit welcherley getreide sy besemt sein.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Besamen / mit samen bestrewen / semine conserere.
Kollnig, a. a. O.
164, 24
;
Mon. Boica, NF.
2, 1, 22, 8
;
151, 13
;
Vock u. a., Urk. Nördl.
2101, 17
;
Winter, Nöst. Weist. ;
Vgl. ferner s. v. .
2.
›sich fortpflanzen (von Pflanzen und Tieren); (eine Frau) befruchten, schwängern; ein Geschlecht vermehren; sich hinsichtlich des Fischbestandes auffrischen (von Teichen); nachwachsen (vom Wald)‹.
Syntagmen:
die fraue, das weib, das haus Juda b
.;
bäume / gras / kraut / wildbrät, der fliesteich / wald sich b
.

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
So wenig kanstu fleisch und blut weeren seine krafft und natur sich zu besamen.
wo er sich erneeren sol, koͤmpt Gott zuvor und gibt yhm alles kraut, das sich besamet.
der [Mor] hat sich wol besamet und ausgebreitet, hat gezeuget funff soͤne.
Ders. Hl. Schrifft.
3. Mose 12, 2
(
Wittenb.
1545
):
Wenn ein Weib besamet
[
Mentel
:
enpfecht samen
;
Eck
1537:
hat ain samen entpfange͂
]
wird / vnd gebirt ein Kneblin.
Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
In fliesteich ist nichts zu setzen, besemet sich selbst, denn der fisch gehet dem wasser entgegen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
99, 5
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Nachdem der allmechtig gott alle gewüchse [...] dermassen erschaffen hat, das sich ein jedes besäme nach seiner art.
Bell, G. Hager
147, 2, 6
(
nobd.
,
1595
):
jch hab eüch geben allerleÿ | kraut, Das sich beseme gar freÿ.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Das sich kraut vnd grasz besame [...] Das ich das Hausz Juda besamen will.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
das geschlagene holz [...] aufarbeiten, damit denen jungen wäldern sich wider zu besammen raumb gemacht werde.