berupfen,
V.
1.
›jm. das Haar, (einem Tier) die Federn ausrupfen‹; auch in bildlicher Verwendung.
Bedeutungsverwandte:
 15,  1, , ,  12.
Syntagmen:
jn., den flügel / vogel / kapaunen, die wachtel b., der atzel den kopf b., die augbrauen b
.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1521
):
als ir aufsetzlich dem römischen reich sein flügel [...] beropft haben.
Sachs (
Nürnb.
1550
):
Und hat in [gauch] wol berupffet auch, | Kein federn im mehr werden sol.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
und berupfften der Atzlen den kopff und machten ir ein Blatten.
Jaeschke, Anna v. Diesb. Arzneib.
1978, 25, 7
(
halem.
,
1658
):
erwürg ein capaunen vnd berupf jn trochen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Berupffen / das haar außziehen / glabrare, vellere, pervellere.
Bächtold, N. Manuel. Zugabe H. R. Manuel
302, 18
;
Schmitt, Ordo rerum
637, 3
;
Dietz, Wb. Luther ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›jn. berauben, betrügen, ausnehmen, finanziell oder am Eigentum schädigen‹; Ütr. zu 1.
Bedeutungsverwandte:
 2,  1,  3.
Syntagmen:
jn. am einkommen b.; berupfter pfarherre
.
Wortbildungen:
berupfung
(a. 16. Jh.).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Fallere. [...] außsaugen beroͤpffen schinden.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
1494
):
So wil iederman ein paurn berüpfen | Und sein gogel an in henken.
Maaler (
Zürich
1561
):
Einen Berupffen oder berauben. Depeculari, Carpere aliquem, Attondere aliquem auro.