bersten,
V., unr. abl.;
metathetisch zu
mhd.
brësten
(; vgl.
v. Bahder, Wortwahl.
1925, 50
).
›bersten, springen, knallend platzen‹; ütr. auch vom Menschen gesagt; vereinzelt trans. (über die Flexion aus den Belegen keine Aussage möglich), dann: ›etw. zum Platzen, Zerspringen bringen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 7,  1,  2,  1,  1, .
Wortbildungen
berst
1 ›Knall‹ (dazu bdv.: , ); 2 ›Mangel‹ (dazu bdv.: ,
der/das
, 1).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
krachen tosen bersten knellen. schallen.
Luther, WA (
1524
):
das hertz mocht vor freuden bersten und voneynander reißen.
[Gott] lesst das Euangelion eynreyssen, solten sie gleich fur toben bersten.
Ebd. (
1532
):
Ibi carnale cor wer fur hoffart geschwollen und geborsten, wie ists muglich, das sich solch hertz nicht erheben sol?
Ebd. (
1535
):
Talis purgatio et kuͤchelein, ut bauch bersten.
Ders. Hl. Schrifft.
Hiob 18, 4
(
Wittenb.
1545
):
Wiltu fur bosheit bersten?
v. Groote, Wierstraat. Bel. Neuß (
Köln
1497
):
Cloet wurffen sy in dye grauen, | Zo barsten van bouen auen.
Eyn heufftbusse duck sunderlych | Wart geschossen seer wunderlych, | So dat dye barsten zo stucken | Ind sloych aff hoefft, arm ind rucken.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Berst / wind / knall [...] Berst / gebrech [...] Bersten / entzweey gehen / platzen [...] Ich berste schier fuͤr zorn [...] Du wirst ja nicht daruon bersten [...] Das bersten vnd auffbrechen der ferschen / von kaͤlte wegen [...] Wann der frosch gleich bersten solt, so wirdt er doch keinem Ochsen gleich.
Schmitt, Ordo rerum
645, 13
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 541
.