1
berg,
der
;
-(e)s/-e
, auch
;
zu
mhd.
bërc
›Berg‹
().
– Zur Sache vgl.
Hwb. dt. Abergl.
1, 1043-56
und zur Lautung von 'Berg' in den rezenten dt. Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
.
1.
›Berg, Geländeerhöhung unterschiedlichen Ausmaßes (vom Hügel bis zum Hochgebirge)‹; oft metaphorisch, mit genitivus explicativus, in Bildern und (besonders häufig, s. u. die Belege
Henisch
) in Sprichwörtern gebraucht.
Bedeutungsverwandte:
, , ,  1, (s. v. ,
der
, 1), .
Gegensätze:
1
 13, ,  3,  1.
Syntagmen:
den b. behüten / ab- / überkommen
;
b
. (Subj.)
brennen / erschallen / gebären / hüpfen / springen / zittern
;
über den b. wandeln, auf den b. steigen / ziehen, jn. auf einen b. füren, in den b. davongehen / (-)kommen, etw
. (z. B.
die stat
)
auf dem b. liegen, jn. auf dem b. anbeten, in den bergen gold finden
;
b. Libani, b. Sion, b. des gemütes, der heiligkeit, der künste / weisheit / sorgen
;
höhe / wurzel des b
.;
abenteuerlicher / breiter / eiserner / felsichter / grosser / hoher / kaler b
.
Wortbildungen:
bergacker
,
bergan
(Grundwort zu
3
; a. 1487),
bergbach
,
bergbruch
›Bergrutsch‹,
bergbrun
(a. 1616),
bergchaos
›Erdinneres als ungeordneter Zustand gesehen‹,
bergdistel
›Carlina acaulis L., Große Eberwurz‹ (
Marzell
1, 840
),
bergdole
,
bergdrossel
,
bergeingehürn
(ein kleines Tier, in
Hübner, Buch Daniel
gebucht ohne Bedeutungsangabe; a. 1617),
bergente
›Fuchsgans, in Löchern lebende Gattung von Gänsen und Enten‹,
bergeppich
›Athamanta Oreoselinum L., Peucedanum oreoselinum Moench, Bergsilge‹ (vgl.
Marzell
3, 642
; dazu bdv.: , , , ),
berger
›Bergbewohner‹ (a. 1486; 1616; dazu bdv.: ),
bergfelse
,
bergfeld
,
bergfenchel
,
bergflu
›steile Felswand‹,
berggeis
(dazu bdv.
steinbok
),
berggipfel
(dazu bdv.: , ),
bergglöklein
›Campanula montana, Glockenblume‹ (a. 1594),
berggot
,
berggut
1 ›Berweize‹ (a. 1599; 1660),
berghag
›an einem, über einen Berg verlaufende Hecke‹ (möglicherweise zu 10 zu stellen),
berghalben
›den Berg entlang‹ (a. 1448),
berghalde
›Hügel‹ (dazu bdv.: ; vgl.  1),
berghanenfus
›Ranunculus montanus Willdenow, Berghahnenfuß‹ (
Marzell
3, 1268
; a. 1574),
bergharnkraut
›Linaria montana‹ (a. 1594),
bergheim
,
bergheu
›Wildheu‹ (a. 1640),
berghof
1 ›hochgelegener Einzelhof‹ (16. Jh.),
bergkirsche
,
berglein
1 (eine Flachsart; a. 1594),
berglich
›den Berg betreffend‹ (16. Jh.),
bergluft
,
bergmajoran
(a. 1594),
bergmeise
,
bergminze
eine Pflanze, möglicherweise ›Wohlgemuth; Dost‹ (vgl. auch
Marzell
1, 712/3
; a. 1543; dazu bdv.: ),
bergpfaffe
›in einem abgelegenen Bergkloster lebender Mönch‹ (1. H. 16. Jh.),
bergpfennig
1 ›Zins von hochgelegenen Grundstücken‹ (a. 1374),
bergrebe
,
bergreinfarn
›tanacetum montanum‹ (a. 1574),
bergrittersporn
(a. 1561),
bergrose
›Rhododendron ferrugineum L., Alpenrose‹ (a. 1561; dazu bdv.: , ; vgl.
Marzell
3, 1323
),
bergscharlach
›Ormium silvestre‹ (a. 1574),
bergschlange
wohl ›Kreuzotter‹ (um 1450; 1603),
bergschlos
,
bergschnepfe
(ein Vogel, möglicherweise ›Mornellregenpfeifer‹; a. 1603),
bergschos
›Bergmulde‹ (a. 1616; ),
bergschwalbe
(ein Vogel),
bergschwebel
,
bergsenf
›Sinapis montanum‹ (a. 1594),
bergsinau
›Sinau, Alchemilla vulgaris‹ (vgl. auch
Marzell
1, 173
; a. 1561; zum Grundwort: , ),
bergspitze
,
bergstern
eine Pflanze, möglicherweise eine Gamanderart (a. 1594),
bergstorch
›Schmutzgeier, Neophron percnoptenis‹ (a. 1557; ),
bergstreicher
(Bedeutung s. u. den Beleg
Maaler
),
bergstrenze
(zum Grundwort s.
astrenze
),
bergtal
›Talkessel‹,
bergviole
›Viola montana albe‹ (vgl. auch
Marzell
4, 1167
; a. 1574),
bergvogt
1 ›Aufseher über gemeindezugehöriges Gebirgsland‹ (seit E. 16. Jh.),
bergvolk
1,
bergwal
›Wässerungsgraben auf Bergwiesen‹ (Grundwort zu
Wall
›Strudel‹, ),
bergwein
,
bergweingarten
›hoch gelegener Weinberg‹ (a. 1461),
bergwermut
,
bergwicke
›Bergwicke, Vicia montana‹ (vgl. auch
Marzell
4, 1138
; a. 1574),
bergwoner
,
bergzinnober
,
bergzipresse
›Camedis species‹ (a. 1574).

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Wiltu tuen daz Got gebot, | Und uberkumen der sorgen berk.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
100, 11
(
preuß.
,
1437
/
8
):
wintmole uff berge czynset 3 leste korn.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Sant Johannes sach ein lamp stân ûf dem berge Syon.
Jostes, Eckhart
19, 29
(
14. Jh.
):
Wer da chumen wil auf den berk der hohe des wesens von geist, der schol sunder sunde sein.
Chron. Köln (
rib.
,
1499
):
creature dye vnwandelber vnd vnbewegelich synt. als synt berche.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
144
(
mrhein.
,
um 1335
):
Ich furen dich vf disen hohen berg | vnd zeugen dir aller der werlete werc.
Froning, Alsf. Passionssp.
5557
(
ohess.
,
1501ff.
):
fallet uber uns, er berge breyt, | und decket uns.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1603
):
Ein schwanger berg gebiert ein mauß.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
sich an der wisheit berk | Und merke sine wunderwerk.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
anderweit nam en ûf der tûfil ûf einen gar hôen berc und wîsete ime alle rîche der werlde.
Eggers, Psalter
62, 12
(
thür.
,
1378
):
got zcubrichit dy boime dez bergis Libani.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
das wasser gingk 15 claftern obir alle berge.
Luther, WA (
1529
):
Es sind ihenseit des bergs auch leute
[›man ist nicht allein auf der Welt‹].
Ebd. (
1547
):
wenn auch alle Teufel vnd Welt mit eisern Bergen vnd stehlen Bewmen dran hielten.
Ebd. (
um 1535
):
Berg ab seuberlich Berg an leret sichs selbs
[,Sinn: ›bei günstigen Verhältnissen bedachtsam! bei ungünstigen wird man von selbst vorsichtig‹‘].
Ders. Hl. Schrifft.
1. Kön. 20, 23
(
Wittenb.
1545
):
Jre Götter sind berge Götter / darumb haben sie vns angewunnen.
v. Ingen, Zesen. Ged.
389, 7
(
Breslau
1641
):
MEin liebster Opitius ruͤhrte die Seiten / | Die jederman liebte / ja hoͤrte von weiten; | Die Berge die huͤpfften und sprangen empor.
Volkmar (
Danzig
1596
):
Fauces, enge clausen zwischen den bergen.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
2096
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Doch sint di wol zerparmen, | di selten in andoht erwarmen, | [...] | den swer ir orden ist als ain perch.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
69, 21
(
Nürnb.
1548
):
hat die meynung nicht mehr [...] das man auff dem / oder jhenen berg anbete.
Bremer, Voc. opt.
52004
(
wobd.
,
1329
/
30
):
Rupes [...] bergflů [...] bergfluht
[letztere Schreibung ist nicht als Beleg zu
Flucht
›Reihung in gerader Linie‹ zu lesen, da diese Bildung nd. Herkunft und erst seit dem 17. Jh. ins Hd. entlehnt ist].
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
swer in minnet, den fuͤret er uff den berg der hailikait. nu sint dri berg. der erst ist gaistlich leben.
únser herre kumet ôch nit von den wuͤsten bergen, daz ist von den wuͤsten hertzen.
Eichler, Ruusbr. steen
54, 12
(
els.
,
sp. 14. Jh.
):
so sv́llen wir ime nach volgen vf den berg vnsers bloßen gemvͤtes.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
bergschloß, n. acropolis.
bergspitz, f. jugum.
Golius (
Straßb.
1597
):
Cliuus, berghalden / buͤhel so nit gar hoch ist.
Aetna, ein berg inn Sicilien der stehts brennet.
Koller, Ref. Siegmunds (
Basel
1440
):
der berg, der heysset der Gothart, uff dem sol der gewihet uffstossen sin zeichen.
Schmidt, Rud. v. Biberach
56, 15
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Die berge springent von vroiden als die wider.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ein hoher vn̄ stotziger Berg / d’ vil schnauffens Bedarff. [...] Bergbach (der) Amnis, Torrens. Bergeppich / Jst ein kraut dem peterle od’ eppich geleych / stadt in bergen. Oreo felinum. [...] Bergfeld od’ bergacker. Montanus ager. Bergraͤben / Die an eim rein ligend. Collina uinea. [...] Bergstreycher / Der in bergen vmbhinstreycht oder laufft. Montiuagus. [...] Bergweyn / Am berg gepflantzet oder gewümmet. Collina uina.
Schwantzmeißle (das) Pfannenstil / Bergmeißle. Parus monticula.
Lauater. Gespaͤnste
17r, 1
(
Zürich
1578
):
Wie man lißt vō Schytis die ein dapffer berg vnd kriegsuolck gsyn sind.
Ebd.
17v
:
die berg bewegind sich / die boͤum tantzind.
Morrall, Mandev. Reiseb.
97, 16
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
By der selben statt ist ain berg von saltz.
Sudhoff, Paracelsus (
1529
/
32
):
die bergleut sind im bergchaos und do machen sie ir geheus in.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 201, 2
([
Augsb.
]
1548
):
Wer auff dem berge steht den sihet yederman.
Rot
329
(
Augsb.
1571
):
Minien, oder Meni / vom Latein Minium. Berg zinober / welches man sonst Rubric nent. Schleyr farb nennens die Weyber / Die Meni ist ein Berckwerck / wirt genommen auß Schrollen einer breunleten farb. Wirdt sonst auch auß bley gemacht.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Wenn ich trüeg ain grossen berk | In ain tiefes thal, es hülf mich nit.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bergbruch / ruina montis. Jn Burgund hat sich ein berg erwegt / vnd hinab in ein thal gefallen. [...] Bergdistel / spina alba [...]. Bergdol / duͤln / wilde tale / pyrrhocorax: de graculorum, seu monedularum genere [...]. Bergent / grosse tauchel / chenalopex, vulpanser, montanus anas [...]. Berger / Montenses populi in Belgio. olim Sicambri. [...] Bergfelsen / hert schrofen / harte stein.
Berggeiß / Steinbock / ibex, capricornus. Berggipffel / hoͤhe / spitze / iugum, vertex montis. [...] Bergheim / domus montana, occultationis, sic dicta ab heimen / munire. [...] Bergkirschen / chamæ cerasus, arbuscula, cuius cerasa vocant cerasa montana. [...] Berglufft / gesunde lufft / darinnen die leut [...] steinalt werden. [...] Berckmeißle / parus monticola, parus auis, quæ loca montana frequentat.
Bergschloß / arx, castellum in monte, supra montem ædificatum. [...] Bergschwalb / kirchenschwalb / maurschwalben / rauchschwalben [...] in templis, muris & montibus nidificat. [...] Bergschwebel / sulphur montanum, ist dreyerley / weiß / rot vnd gelb / etliche nennens auripigment. [...] Bergstrentz / wilde strentz / astrantia Alpina, syluestris [...]. Bergthal / ein rund thal / vnd allenthalben mit gebuͤrge vmbgeben / conuallis [...]. Bergtrostel / behemle / turdus iliacus, minimus [...]. Bergtul / graculus [...]. Bergwohner / die auff den bergen wohnen / monticolæ, montigenæ, Bergomates [...]. Bergwermut / Roͤmisch wermut / absinthium montanum. [...] Bergzinober (der) minien / minium natiuuum.
Einem (guldene) berg / das ist / gar zuuil verheissen [...]. Je (hoͤher) berg / je tieffer thal. [...]. Der donner schlegt gemeingklich die hoͤchsten berge. [...] Das Gold ligt in Bergen / der Roth am wege. Ein berg wirt nicht vermischt mit dem andern / das ist / zwen stoltze vnnd vbermuͤtige werden selten einig [...]. Zwen berg kommen selten zusamen. Berg vnd thal kommen nicht leicht zusamen / aber die leut wol. [...] Der berg wolt einen Riesen hecken / | Vnd bracht ein Meußlin für die wecken. Es ist vom berg so weit im grund / | So weit der berg vom grunde stund. Der Mensch vergehet in diser Welt/ | Wie von dem berg ein regen felt. Die lieb kan nicht zu berge fliessen. [...] Kanstu nit gar auff den berg / so bleib doch nit gar im thal. [...] Sie seind nicht alle vber den berg / | Denen jetz von statten gehet jhr werck. Wann alle berg mehl weren / so kundten sie doch den hunger nit stillen / wann Gott straffen wolt. [...] Wann die Ochssen am berg stehen / vnd aller Mensche͂ hilff auß ist / so hilfft Gott.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
54, 28
(
noobd.
,
1347
/
50
):
von den pergen Rifei, da sich Lamparten von deutschen landen tailt.
Buijssen, Dur. Rat.
3, 27
(
moobd.
,
1384
):
do gab unser herre auf dem perige Moysi zwo stainen taveln.
Ebd.
4, 19
:
in des chraft die staine rueffent und in des wort di perige friden chundent.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
11, 68
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
perg, anger, haide weit | gar lustlich leit bedekt mit laub und gras.
Schülke, Geistl. Gemahelsch.
1, 25
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
Perg, holz, gevild | in manchem land, des ich vil hab erritten.
Wackernell, H. v. Montfort (
soobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Das machet als der frowen werkh, | ein juncfrow reit der künsten perkh.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
muesten dy phardt verlassen und zu fuessen inn den perg davongeen.
Munz, Füetrer. Persibein
224, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
húeb sich hewlen vnd geschray, | alls ob dy erd all perg vnd vells wollt schlinden.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
53, 8
(
tir.
,
1464
):
man mag die stat nicht verpergen, die da leit auf dem perg.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
dem perkkaag hinab.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
84, 18
;
Strauch, Par. anime int.
83, 17
;
Küther, UB Frauensee
401, 10
;
Göz. Leichabd. ;
Opitz. Poeterey
40, 14
;
Gille u. a., M. Beheim
104, 72
;
Vetter, Pred. Taulers ; ;
Eichler, Ruusbr. steen
56, 5
;
Karnein, Salm. u. Morolf
82, 25
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
9, 3
;
Morrall, a. a. O.
158, 6
;
Rauwolf. Raiß ;
Buijssen, a. a. O.
33, 18
;
38, 11
;
Weber, Füetrer. Poyt.
264, 1
;
291, 5
;
Koller, Reichsreg. Albr. II.
268, 32
;
Grossmann, a. a. O. ; ; ;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
100, 24
;
Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
119
;
Alberus
l jv
;
CC iijr
;
iiijv
;
EE iiijr
;
Hulsius
V iiijv
;
Giustiniani, Adam v. Rottweil
1987,
A86;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 532/3
;
Schles. Wb.
1, 117
;
Öst. Wb.
2, 1095
;
1098
;
West, Dasypodius.
1989, 277/8
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 21
;
Dalcher, Fischereiterminologie Zug.
1957, 145
.
Vgl. ferner s. v. , ,
1
 1,  6.
2.
als Phraseme an 1 anschließbar:
sam ein berg ein man
;
gegen berg
›nach oben‹;
zu / ze berg(e)
a) ›nach oben‹, b) ›geländeaufwärts‹;
zu berg aufwärts
›bergan, bergaufwärts‹;
ze berg hinaus
›gegen den Berg, in Richtung Berg‹;
über berg
a) ›jenseits der Alpen‹, b) ›über die Alpen‹;
deutsche berge
›die Alpen‹;
aus einer bonen einen berg machen
›aus einer Mücke einen Elefanten machen‹;
berg und tal machen
›im Ackerbaubetrieb gebraucht werden (von Arbeitstieren)‹;
einen berg in ein tal werfen
›eins mit dem anderen verrechnen, fünf gerade sein lassen‹; ˹
berg und tal eben machen
;
eiserne berge umwerfen, eiserne berge durchbrechen
˺ jeweils ›Unmögliches tun‹;
einen berg wundern
›überaus erstaunen‹;
berg und tal verheissen
›große Dinge verheissen‹;
fol auf den berg steigen
›sein Ziel erreichen‹;
am berg stehen
›nicht weiter können‹;
in den berg gehen
›mißlingen, mißglücken‹;
jm. über den berg helfen
;
über den berg sein / kommen
;
durch einen eisernen berg hindurch schwören
›mit frecher Stirn gegen die Wahrheit schwören‹;
durch einen berg sehen
›klar erkennen‹;
wieder berge schwimmen
›gegen den Strom schwimmen‹;
jm. gehen / stehen die hare zu berge
;
jn. von güldenen bergen vertrösten
›jm. Wunder versprechen‹;
ochsen am berge stehen
›nicht mehr ein noch aus wissen‹;
hinter dem berge halten
a) ›mit der Meinung zurückhalten, nicht frei agieren‹;
b) ›seinen Standpunkt haben‹.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
îtel machet wazzer ze berge ûfklimmen und vil anders wunders.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Weinende er zu berge sach.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
des hant an des vateres gesichte | hat gewurcht di turen werk, | des wunderen mochte einen berk, | der do ist doch lebenes vri.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
als men ouer berch dat riche | wilt intleiden sicherliche, | vert dan der busschoff ouer berch mit her.
Valli, Baldemann
235
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
alle Walhen uber berg | Macht zwar sins herten stritis werg.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
119, 33
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Syn hare stünt zü berge gerecket / als eyns swynes bürsten.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
daz alle sine werk | Verterben und gen in den berk.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
32, 7
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
alle ding haben sich verkert: das hinder herfür [...], das under gen berg, das ober gen tal.
Schmitt, Ordo rerum
31, 14
(
omd.
,
1466
):
Montes a(lp)ie dusche berge czuschen [...] walen vnde duschen.
Luther, WA (
1525
):
gerade als were eyn Christlich wesen schon uber den berg.
Wir [...] sind noch nicht mit ihenen neun und neuntzig gerechten so fern uber den berg komen als sie sich lassen duͤncken.
Ebd. (
1532
):
kriechen zu winckel, halten hinder dem berge und ziehen die pfeiffen ein.
Ebd. (
1535
):
das jm wol mochten die Har gen berge stehen.
wil man eiserne berge umb werffen und beumen ausreissen.
Ebd. (
1537
/
40
):
bej [...] denen vom Adel auch grosser geitz ist, das einem die hahr dargegen zu berge stehen mochten.
Ebd. (
1544
):
sol man den richter und andern ein eyd lassen auff ihr gewissen so schweren, sie durch ein eysern bergck hindurch.
[
er
]
Wird scharffe Augen haben, die durch ein Berg sehen.
Ebd. (
um 1535
):
Ochsen am berge stehen.
Sachs (
Nürnb.
1554
):
Noch gent mir gen berg all mein haar | Vor grosser forcht.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
und wer also lihte ysenin berg zů durchbrechen also dis mit der naturen úberwinden.
so hebet es
[
isen
]
sich uf úber sin natúrlich art und get zů berge dem steine noch.
Eichler, Ruusbr. steen
42, 5
(
els.
,
sp. 14. Jh.
):
daz ist swimmen wider berge.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
daz der herzoge solte dem künige dienen über berg mit 200 helmen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
24, 29
(
Basel
1494
):
Was hülff dich / das der lieb kaͤm hoch | Vnd foͤr die sel jns hellen loch / | Wer sorget ob die gaͤnß gent bloß | Vnd faͤgen will all gaß vnd stroß | Vnd eben machen berg vnd tal | Der hat keyn fryd.
Ebd.
84, 4
:
[
Vil
]
Stygent doch nit voll vff den berg | Der sie fuͤr zů dem hymelrich.
Maaler (
Zürich
1561
):
Berg vnd thal (das ist) grosse ding verheissen. [...] Mein haar gieng mir zŭ Berg / oder gege͂ himmel / vor grossem schraͤcken.
Wiessner, Wittenw. Ring
6730
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
was im vil me ze clagen, | Daz sein sun (recht sam ein perg | Ein man) derstarb von einem twerg.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
und hat der man des orts ein perg in ein tal müessen werfen.
die warden mit wartgelt versehen, auch darneben von guldinen bergen vertröst.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Hinter dem berge halten / stare post principia. [...] Hinter dem berge halten / durch die finger sehen / vbersehen / dissimulare. [...] Wer nicht vbersehen vnd hinterm berg halten kan / Der gibt kein guten amptman.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1332
):
daz saltz die Tuͤnawe auf ze perge ge.
Ebd. (
um 1310
/
12
):
da sein enspaum hingereichent ze perg hinaus.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
12, 28
(
noobd.
,
1347
/
50
):
e geng daz wazzer ze perge.
Ebd.
24, 4
:
daz deu sunne danne ze perg steigt, als ain stainpok.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
dar umb läuft er
[
has
]
sänfter und palder ze perg wan ze tal.
daz tierl [...] recket den sterz gegen perg als ainen segel, sô treibt ez der wint über.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
17, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Wann diser pach zue perge aufwertz schwimmet.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 13, 30
;
Dietz, Wb. Luther ;
Wiessner, a. a. O.
1970, 21
.
3.
›Bergwesen, Bergbau‹.
Rechts- und Wirtschaftstexte, insbesondere bergbaubezügliche Texte; gehäuft omd., östl. Inseldt.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
1, 1946-52
s. v.
Bergbau
.
Wortbildungen:
bergbau
›Bergbau‹ sowie (metonymisch:) ›Bergbaugenehmigung‹,
bergbeampter
,
bergbräuchlich
›im Bergwesen, Bergbau üblich‹ (a. 1543),
bergbrief
›Bergbaugesetz, -regelung‹ (seit 1308),
bergbursche
,
bergvolk
2 ›Gesamtheit der Bergleute‹ (seit 1400),
bergfreund
,
berggebau
›Bergbau (als Tätigkeit)‹,
berggerechtigkeit
›Bergbaurecht‹,
bergoffizier
›in den Offiziersrang gehobener Bergbeamter‹,
bergprediger
›von der Knappschaft in einem der Bergorte angestellter Prediger‹ (a. 1562),
bergprivileg
,
bergrat
›hoher Bergbeamter‹,
bergregierung
›Verwaltung des Bergwesens‹,
bergrevier
›Bergamtsbezirk‹ (a. 1589ff.),
bergschiener
›Markscheider (Berufsbezeichnung)‹ (a. 1655),
bergsiegel
1 ›Siegel für bergbaubezügliche Dokumente‹ (a. 1504),
bergstelle
›Siedlung, in der Bergbau betrieben wird‹,
bergstrafe
›in Verbindung mit dem Bergbau ausgesprochene Strafe‹ (a. 1536),
bergteilung
›Bestimmung der Anteile an den Bergwerken‹ (a. 1536), ˹hierher (?):
bergteilverleger
›Beamter, der die Eingänge aus den Holzkuxen verrechnet‹ (a. 1620)˺,
bergüblich
›im Bergbau gebräuchlich‹ (a. 1594),
bergverkündigung
›Bekanntmachung von Bergwerksangelegenheiten‹ (a. 1536),
bergverliesung
›Kaduzierung, Erklärung des Verfalls geleisteter Einlagen‹ (a. 1479),
bergverwandte
(
der
) ›mit Bergbau befaßte Person‹ (a. 1590),
bergwald
›Bergwerkszwecken vorbehaltener Wald‹ (a. 1502/3),
bergwardein
›Beamter zur Bestimmung des Erzgehaltes‹ (a. 1597),
bergwesen
›Bergbau‹.

Belegblock:

Goerlitz u. a., Rechtsd. Schweidnitz
264, 24
(
omd.
,
1497
):
das her sich seyner teyle ausem berge vnderstanden vnd sich der in seyme abeweßen vnderwunden.
Küther, UB Frauensee
413, 14
(
thür.
,
1540
):
aber uns dem churfursten [...] die bergregirunge allein zustehen unnd soll gleichwoll die gerichtbarkeit ausserhalb der bergregirung [...] ydem taill unverletzt pleiben.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
192, 39
(
osächs.
,
1533
):
Geben sie in solche teil par uber [...] noch ordnung und gewonheit des berges.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1532
):
Obwohlen alle [...] bergbaue, welche sich in unserem königreiche Böhmen [...] von metallen zeigen [...] möchten, niemandem zur verleihung zustehen.
Ebd. (
1549
):
und sie die grafen bitten lassen, uns durch sich aber ihre vorstendigsten bergrete darauf einen ratschlag zu geben. Darin sich die grafen [...] vor sich und ihre vorstendigsten bergrete gegen uns in deme gar gutwillig [...] erzeiget.
Ebd. (
1571
):
dass sich im Jauerniger grunde ein hoflich und trostlich berggebau errege und merken lest.
Ebd. (
1585
):
dass wir in etzlichen e. l. angehenden vertrauten, dann auch anderen unser bergwesen zum Reichenstein sachen dem edlen [...] Marco Ambrosien hauptmann daselbst bevelich gethan.
Ebd. (
1612
):
also wird es seithero auch auf allen bergstellen in der herrschaft Beuten [...] gehalten.
Ebd. (
1657
):
1. wegen unproportionirter unerträglicher zubuss zu dem bergbau, 2. allzuhoher besoldung der bergbeambten.
Ebd. (
1667
):
Zudeme besagen unsere bergprivilegien, dass wir von allen steuern [...] sollen befreiet sein.
Wolf, Mathesius.
1969, 368
(
Nürnb.
1565
):
bistu vmb Bergburß gewesen ... so hastu was gesehen.
Ders., Bergmannsspr.
1958, 73
(
Annaberg
1615
):
der Herre Jesu Christ, / Der ewer bester Bergfreund ist.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
3
(
mslow. inseldt.
,
1492
):
So Einer vormeÿnth perwerich czu pawen [...] der soll dÿe pitt(e)nn noch alter loblicher gewonheÿth : vnnd perggerechtikeith von dem pergmaister.
Ders., Igl. Bergr.
21b, 26
(
slow. inseldt.
,
16. Jh.
):
das an Irem geschäfft des khunigs nuz, vnd des perges Fudernus off(en)war muge erschein(en).
Patocka, Salzwesen.
1987, 98
(
oobd.
,
1582
/
5
):
die Pergsofficier haben [...] auß dem obern Perg ain Piten gesunckhen.
Wutke, a. a. O. ;
Veith, Bwb. ; ;
Wolf, Bergmannsspr.
1958, 134
.
4.
›Gebiet (Feld oder Berg), in dem Erz enthalten ist bzw. in dem eine Grube in Betrieb ist, Grubenfeld‹.
Bergbaubezügliche Texte; omd. und östl. Inseldt.; gleiches gilt für 5 und 6, großenteils auch für die Kompositastrecke mit
1
berg
4, teilweise überhaupt für die Komposita mit
1
berg
3 bis
1
berg
6.
Phraseme:
gemeiner berg
›das im üblichen Maß jedem Muter gleich verliehene Grubenfeld ohne Sonderrechte‹ (
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 143
).
Wortbildungen:
bergfriede
(15. Jh.),
berggut
2 ›Bergwerksbesitz, Anteil an einem Grubenfeld‹ (möglicherweise zu 5 zu stellen).

Belegblock:

Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
, Hs.
1433
):
das man ercz vindet uf demeselbigen gange [...], den sal man messen glicherwis, also man dysen vorgenanten berg gemessen hat, is ensy denne also vil, das dy maße trete czu deme vorgemessinen berge.
Ebd. (Hs.
1482
?):
muten denne dy erbe adir lehen adir gemessyn berg, dy getrenkyt werden, eyner marscheyde, ap sy dy vor nycht haben, zo zal man marscheyden.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1502
):
das der obberurt Fricz Ruswurm etlichen leuten auf ire berggüeter geliehen, die sie im fur sein schuld in das pergpuch verschrieben haben.
Piirainen, Stadtr. Sillein
158b, 31
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
den mizzet man eynen neuͤwen perch vnd czihen ir mazze als von erste ist gezogen.
Ders., Igl. Bergr.
31b, 29
(
slow. inseldt.
,
16. Jh.
):
paẅet yemandt vff dem hanngenden, oder auff dem ligennden, also d(a)z man nicht waiß, ob Es zu Dem p(er)g gehöre, od(er) ob Es an dem Freyen sey, d(a)z soll man Dreyen gemain(en) mann(en) geben, vff Iren aidt, dem viertt(en) von den vrbaren wegen, vnd also das Sy khonnen tail, an dem perg habn.
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 143
(
östl. inseldt.
, o. J.):
also gewinet ain gemainer p(er)g den andern, ain Kunigh lehen, das annder ein Burgers lehen.
Ermisch, a. a. O., ; ;
Paul, a. a. O.
1987, 142/3
;
Piirainen, Igl. Bergr.
58
;
ders., Recht Schemnitz.
1986, 280
;
5.
›Bergwerk, Grube‹.
Phraseme:
an den berg gehen
›im Bergwerk tätig sein‹.
Bedeutungsverwandte:
 15, ,  2, .
Syntagmen:
den b. aufnemen, in achte halten, bauhaftig halten
;
an bergen bauen / teilhaben, auf dem b. einen richter setzen, auf dem b. der arbeiter bedürfen, js. erz auf dem b. verbieten, auf den b. faren, jn. in den bergen ablösen
.
Wortbildungen:
bergbauende
(
der
; dazu bdv.:  2) ›an einem Bergbaubetrieb Beteiligter, Gewerke‹,
bergbole
›zur Verwendung in Bergwerken bestimmtes, starkes Brett von ca. 7, 4 m Länge‹ (so
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 144/5
mit ausführlicher sachlicher Erläuterung, s. u.),
bergeid
›Eid, den die Bergleute zu schwören haben‹ (16. Jh.),
berggang
›Grubengang‹,
berggebrauch
›bergrechtlicher Brauch‹,
berggeselle
›Bergarbeiter, Hauer‹ (a. 1573),
berggesinde
laut
Veith, Bwb.
›Gesamtheit der Bergleute (Bergvolk), vorzugsweise derjenigen, welche die Förderungsarbeiten verrichten‹ (a. 1595),
berggesindel
dasselbe (a. 1587),
bergkompas
›Grubenkompaß‹,
bergkrankheit
wohl ›durch den Bergbau verursachte Krankheit‹,
bergkübel
›Kübel zur Erzbeförderung‹,
berglade
›Truhe, Lade für Bergwerksakten‹,
bergmüle
›der Zerkleinerung des Gesteins im Zinnbergbau dienende, rechtlich als Bergwerkszubehör geltende Maschine‹ (a. 1548),
bergmülenarbeiter
(a. 1548),
bergmutung
›Antrag auf Verleihung von Bergwerkseigentum‹ (a. 1567),
bergnutzen
›Einkommen des Regalherren aus dem Bergbau‹,
bergnutzung
›Gewinn aus Bergbaubetrieben‹,
bergperson
›Bergmann im allgemeinen‹ (a. 1568),
bergpolizei
›Vorschrift über den Bergwerksbetrieb‹ (a. 1577),
bergseil
›Förderseil‹,
bergstolle
›Erbstollen‹ (14. Jh.; 1693),
bergtonne
›Gefäß, mit dem Erz durch Pferde aus der Grube getrieben wurde‹,
bergverlag
›Vorschuß für den Bergwerksbetrieb‹ (a. 1626),
bergverwalter
›Beamter, der den Betrieb und die Abrechnung eines Bergwerkes leitet‹,
bergzettel
›jährlich zu Ostern zu erstellendes Verzeichnis über die Besitzverhältnisse an einer Gewerkschaft, deren Schürfanlagen nebst den Kosten für ihre Instandsetzung‹ (so
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 149/50
mit ausführlicher sach- und rechtsgeschichtlicher Information).

Belegblock:

Küther, UB Frauensee
413, 13
(
thür.
,
1540
):
das soll baiden taillen [...] mit aller bergnutzung zugleich zustehen.
Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
, Hs.
1482
):
Also verre also eyn man mit eynem bogen geschyßen mag, also verre beheldet eyn berg feldis.
Keyn urbarer hat das recht eynen richter czu seczen uff eynem berge an der gewercken willen.
Is enmag auch kein man des andern ercz uff dem berge vorbiten adir vorsprechen umme keine schulde.
Wer teyl hat an bergen, an stollen, an lehen adir lenschefften.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
79, 36
(
omd.
,
um 1559
):
Alte bergkgebreuche des Jochimsthalischen bergkwergks.
Ebd.
151, 6
(
1554
/
1633
):
Bergkschmide müssen meisterstuck machen, nemblich ein kräil, eine kracze, einen bergkkübel, eine große wassertonne und eine große bergktonne beschloßen.
Ebd.
147, 7
:
Alte bergk- und wasserseule werden nicht verkauft, sondern den gewercken zum besten verbrauchet.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1532
):
Extrakt einer abschrieft eines privilegii [...] aus dem buche in der berglade.
Ebd. (
1533
):
so die gruben perge oder zechen in dreien anfarenden schichten nacheinander nicht pauhaftig gehalten.
Ebd. (
1539
):
die arbeiter, so alte perk aufnemen.
Ebd. (
1639
):
und schicken hier beiliegend eine consignation der eröffnenten berge mitsammt ihren namen und gewercken, wobei dem herrn wir unterdienstlich nicht bergen sollen, dass die ietzigen schächte zwar neu, aber zwischen alten bergen geschlagen [...] sein worden.
Ebd. (
1653
):
Das einnehmen des kuges zum bergwerk soll der bergverwalter einnehmen.
Ebd. (
1656
):
alle inwohner der bergfreien orte Zuckmantel [...] teils bergbauende und teils zugleich arbeiter.
Ebd. (
1693
):
auf die 2850 gulden capital laut A. praetendirende anforderung, wie auch zu dem bergstollen anrechnender 192 fl.
Ebd. (
1698
):
genöthiget gewesen, den so hoch bezahlten bergnutzen in bessere obacht zu ziehen.
Sudhoff, Paracelsus (
1537
/
41
):
In disen zweien arcanen [...] liget verborgen diaphoretische kraft. seine tugenden wir aber hie nicht beschreiben sondern im buch der bergkrankheiten [...] anzeigen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Berggang / aurugia, fodina, cuniculus subterraneus, ex quo aurum effoditur.
Fische fahen / lauten schlahen / Voͤgel stellen [...] / Jungkfrawen fellen / verderben manchen berggesellen.
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 144
(
Wien
1571
):
so sollen solche Holtzfüerer / das Holtz zu den handlungen / als nemblich ain Perckhpolen / zwayvndzwaintzig schuech lang füeren / vnnd solcher sol jnen vmb vier Pfenning bezalt werden.
Piirainen, Igl. Bergr.
34b, 25
(
slow. inseldt.
,
16. Jh.
):
d(a)z die perckhleüt, nebeneinannd(er) Paẅen, Es sey an p(er)gen, an Stollen, an lechen.
Ders., Stadtr. Kremnitz
25
(
mslow. inseldt.
,
1492
):
am Erst(e)n Auff dem Perg, ayn yder pergschaffer [...] Seyne arbetter, dy er v̈ber dy woch bedorff, bestell(e)n sol am Sunabe(n)th.
Löscher, a. a. O.
90, 20
;
Wutke, a. a. O. ;
Piirainen, Igl. Bergr.
23b, 20
;
33
;
35b, 30
;
Hulsius
B jv
;
Rwb ; ; ; /5;
Öst. Wb.
2, 1079
;
Paul, a. a. O.
1987, 142/3
;
Patocka, Salzwesen.
1987, 96
;
Veith, Bwb. ; ; ;
Wolf, Bergmannsspr.
1958, 105
.
Vgl. ferner s. v.
1
 1, (
der
1, ,  4.
6.
›taubes Gestein, Gesteinsmassen ohne Erzgehalt‹; auch: ›Gesteinsmasse, Gebirgsmasse schlechthin‹.
Wortbildungen
bergader
(dazu bdv.:  7; a.  1696),
bergprobierer
›Beamter zur Feststellung des Metallgehalts der Erze‹ (a. 1656; möglicherweise auch zu
1
berg
3; 4; 5),
bergsaft
›zähflüssiges Mineral‹ (a. 1662),
bergschüssig
›von taubem Gestein durchzogen, geringhaltig‹ (um 1600),
bergteufel
(dazu bdv.:  2, , ),
bergtreibros
›Pferd, das mittels des Göpels Erz oder taubes Gestein aus dem Bergwerk befördert‹.

Belegblock:

Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
,
1503
):
weliche [...] denn bergk in stollenn ader tzechenn in tieffe ader streckenn.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
237, 37
(
osächs.
,
1542
):
den bark [...], den sollen die gewarken von der andren mossen rauß fodern.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
125, 21
(
omd.
,
um 1559
):
Da aber an dem orte die [...] stolln sonst mit berge vorhauen und vorsturczt, sollen sie kein stufen schlagen, der stollen sey dan gefertiget und der berg hinweg gefordert.
Ebd.
144, 4
(
1554
/
1633
):
do die
[
zechen
]
mit berge verhauen befunden, hat man die außbeut nicht schließen laßen oder je zum wenigsten soviel gelt im zehenden innebehalten, damit der bergk zu rechte gebracht.
Ebd.
150, 6
:
Bergk lest man nicht liegen uf den stollen, sondern schicket den umb der gefahr willen an den tagk.
Ebd.
153, 27
:
Bergleute, so sich zu todte fallen oder die der bergk zu tode schläget.
Wolf, Bergmannsspr.
1958, 81
(
Hof
1668
):
dem Berg-Teuffel steur’ und wehr, / daß mich kein Ungethümb bethör.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bergteuffelin / wichtele / dæmones metallici.
Man muß nicht den karren mit dem mist / nicht ertz vnd berg / gut vnd boͤß zugleich weg stürtzen.
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 148
(
oobd.
1548
):
Aúf dem wagnstall ... drey Lanndtwägn ... Zway pergtreibrosz vnd khunsttreib Rosz zway.
Löscher, a. a. O.
108, 8
;
10
;
Veith, Bwb. ; .
7.
›Steinbruch; Berg, aus dem Steine gebrochen werden‹.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Wortbildungen:
berggenosse
2 ›Arbeiter im Steinbruch‹,
bergherre
3 ›Anteilhaber an einem Steinbruch‹,
bergknecht
2 ›Arbeiter im Steinbruch‹,
bergman
4 dasselbe,
bergmeister
4 (a. 1663),
bergordnung
2 (a.  1663),
bergrichter
2 ›Ratsherr mit der Aufsicht über stadteigene Steinbrüche in Nürnberg‹.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1483
/
90
):
beruerende einen steinberg, [...] demselven gotzhuise zogehoerende, as desselven bergs zo gebruichen.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
kam ein erber rate daran und kauft den Seckendorfern ir gerechtigkeit ab am Kornperg, also das der perck nun gemeiner stat zu Nuremberg ist, und des herr Hanns Coler von eines erbern ratz wegen ein oberster perckrichter ist.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
Wenn ain perkknecht arbait ain müllstain ain perkherrn, so soll er [...] geen zu dem perkherren und soll im haisen geben seinen lon. [...] lost aber der perkherr nit, so soll er in verkaufen mit gewissen der perkleut.
Ebd. :
Die gerechtigkait und freihait in den perg untz an die stigl die halt inn hand.
So ain perkgenoß schütt aufschueb und ain andern perggenossen zu schaden schüttet.
Öst. Wb.
2, 1079/80
.
8.
a) ›Salzberg‹;
b) ›Abbauhorizont, -ebene im Salzbergwerk, darin befindlicher Hauptstollen‹.
Syntagmen:
(zu a:)
den b. arbeiten / geschauen / niessen
;
an den b. gefaren
; (zu b:)
den b. ansitzen / aufschlagen / bauen, einen b. in den anderen versiechen
;
wetter in den b. treiben
;
neuer b.
;
notdurft des b
.
Wortbildungen:
berglehen
1 ›lehnsrechtlicher Besitz einer Häuerstelle im Hallstädter Salzberg‹,
bergstabel
ein Längenmaß (= 1,169 m) im Salzburger und Tiroler Salzbergbau (a. 1513),
bergsulze
›auf bergmännischem Wege gewonnene gesättigte Kochsalzlösung‹ (a. 1513),
bergwage
›Vorrichtung zum Messen des Salzgehaltes der Sole‹ (a. 1614),
bergwerk
4 ›Salzbergwerk‹ (a. 1595),
bergwerksarbeit
(a. 1532),
bergwerksarbeiter
(a. 1532).

Belegblock:

Patocka, Salzwesen.
1987, 129
;
132
;
226
;
297
;
9.
›mit Wald bestandenes Gebiet; Wald‹; möglicherweise auch: ›Haubergswald‹.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
den b. hauen
;
schweine in den b. treiben
;
gemeiner b
.
Wortbildungen:
bergesmeldung
›Rüge- und Weisungsverfahren in Weide- und Waldsachen‹,
bergfasan
›Birkhahn‹ oder ›Auerhahn‹ (dazu bdv.: ),
berghan
›Birkhahn‹ (dazu bdv.: , , ),
bergholder
›Sambucus racemosa L., Roter Holunder‹ (
Marzell
4, 80
) (dazu bdv.: ; a. 1563),
bergrichter
3 ›in obrigkeitlichem Auftrag stehende Person mit Aufsichtsbefugnissen in Wäldern‹.

Belegblock:

Alberus
z ijv
(
Frankf.
1540
):
Monticola, ein berghan / helt sich vff den bergen / hat ein langen schwantz.
Voc. Teut.-Lat.
oo jr
(
Nürnb.
1482
):
Wiederhal od’ wied’galm als auß einē perg od’ walde. echo.
Maaler (
Zürich
1561
):
Laubhan (der) Bremhan / kleiner bergfasan.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bergfasan / buͤrghan / orhan / urogallus.
Berghan / birckhan / grugelhan / erythretaon.
Bergfasan / Birgfasan / Aarhan / Ohrhan / urogallus mamor, tetraon, gallus Alpinus, gallus urus.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1539
):
drei perg hölzer, die seind mit willen unser der herrschaft gethailt.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
167, 11
(
tir.
,
1525
):
Aŭf der hofmarckht Inchingen hat es ainen gmainen platz, welhem platz malefitzrecht besetzt, berges meldŭng in irer ordnŭng gehalten.
Ebd.
189, 23
:
werden wir beschwărt von dem holtzmaister Saŭrbein, aŭch von dem perckhrichter Jŏrg Rebhŭen bey unns, das unns von inen verpotten [...] ist, solh holtz und wayd nit mŏgen, wie vor von alter herkomen ist, reŭtten, schwenndtn und raŭmen.
Ebd.
111, 2
;
Reichmann, Wortsch. d. [...] Haubergswirtsch.
1966, 293
;
Schles. Wb.
1, 116
;
10.
›Weinberg‹; als Diminutiv
berglein
2 ›fortlaufende Reihe Reben in den Weinbergen‹.
Obd. (wie die Mehrzahl der hier anschließbaren Komposita; vgl. die Kompositastrecke).
Phraseme:
zu berg auf- / abfaren
›Weinbergbesitz antreten / aufgeben‹.
Wortbildungen:
bergfas
›Faß, Behälter für den Weinzehnt‹,
bergfierer
›Mitglied eines Ausschusses von vier Personen (im Weinbau)‹ (a. 1592; 1665),
bergfrau
›Besitzerin eines Weinbergs‹ (a. 1542),
bergfürer
›Weinbergsachverständiger (im Beleg mit der Aufgabe, die Reife der Trauben festzustellen)‹,
berggeher
›mit dem reibungslosen Ablauf des Weinbaus beauftragte Person‹,
berggericht
2 ›grundherrlicher Weinbezirk‹ (a. 1309; 1574) sowie ›Weinberggerichtsbarkeit; Weinberggericht‹ (a. 1649; 1688),
berggeschworene
(
der
) 2 ›Mitglied des Weinbergausschusses‹,
berggewönlich
›im Weinbau üblich‹,
berggus
›Überschwemmung im Weinberg‹,
berghacke
wohl eine Weinberghacke, die als Waffe oder Schlaginstrument benutzt wurde,
berghälbling
›Abgabe der Weinbergholden‹ (dazu bdv.:  2; dort Belege),
berghof
2 ›Amtssitz des Weinbergrichters‹,
bergknecht
3 ›Angestellter der Grundherrschaft für die Weinberge‹,
berglehen
2 ›auf einem Grundstück ruhende lehnsrechtliche Verpflichtung‹,
bergmässig
›mit Weinstöcken bepflanzt‹ (a. 1688),
bergmost
›Weinabgabe der Weinbergsholden‹ (a. 1580),
bergordnung
3 ›Weinbergordnung‹ (a. 1535ff.),
bergregister
2a) ›Gerichtsbuch der Weinbergsgemeinde‹ (a. 1387), 2b) ›Gefälleverzeichnis‹ (a. 1569; 1664),
bergrichter
4 ›den Grundherrn vertretender Vorsitzender des Weinbergteidings‹,
bergschnur
›Schnur zum Ausmessen von Weinbergberechtigungen‹,
bergschreiber
2 ›grundherrlicher Rechnungsführer für Weinbergflächen‹,
bergsiegel
2 ›Siegel für weinbergbezügliche Urkunden‹,
bergsteig
›steiler Weg, Pfad im Weinberg‹,
bergsteuer
2 (a. 1473),
bergurbar
›Verzeichnis über Weinbergrechte und -einkünfte‹ (a. 1570),
bergzinsman
›abgabepflichtiger Weinbauer‹.

Belegblock:

Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 759, 27
(
moobd.
,
1369
):
dass derselb weingarten chain percklen nicht hat und ledig und vrei ist.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1592
):
sollen alle weeg und steig so zum perg geen frei [...] bleiben.
es solt auch der richter mit sambt den pergfüehrern zu der zeit wann man lesen solle [...] den berg besichten.
Ebd. (
um 1580
):
soll ain ieder perkzinßman genn Hettmanstorff kumen und daselbs vermelden unser [...] gerechtigkait.
Ebd. (
1648
):
hatt er dann deßen
[Betreten des Weinberges]
ein vertrueß, so mögen alßdann richter und perggeschwohrne drumb nidersizen, den beklagten ungehorsamben ubertretter fürfordern.
soll ihm durchs ganz jahr keine pergsgewöhnliche außrichtung beschehen.
Ebd. (
1665
):
die pergsteüg und läglersteig, wie sich solche [...] befinden hinter dem dorf herauf. Nicht weniger ist ein pergsteig ober des dorf in die Krottenbäch hinaus.
und soll den in dem perghoff bringen, daß ist zum richter des perg.
Ebd. (
1615
):
die [zist!] soll er dreimall in dem perg voll weinber anzubrechen macht haben.
Ebd. (
1614
):
was [...] ehrbar gethailt würdt mit der velt- oder perkschnur, daß soll bei kreften bleiben.
Ebd. (
E. 16. Jh.
):
Im fahl in dem gebürg ein rain [...] nidergienge wegen der perggüssen, der solle zu fürkommung mehrers daraus entstehenden schadens solches innerhalb drei tägen wenten.
Ebd. 9:
da aber zwischen ain- oder andern ain zwitracht eraignete, sollen solche mit zueziehung der vier perggeher widerumben mit einander vermittelt werden.
Ebd. (
1564
/
76
):
die hüeter sollen im lesen den schreibern und den bergknechten anzaigen und ansagen wo man liest.
Ebd. :
auch haben die bergschreiber und knecht ganz gewalt zu verbieten das lesen.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1638
):
weingartenbrief mit dem percksigill.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
Mer verpeut man euch all wurfhägken, perghäggen, kreizhagken, all stecher oder was hacken die sein.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1420
):
Den pawmgartẹn vnder der badstubẹn vnd perglein vnd egertlein.
Mell, Steir. Weinbergr.
124, 26
(
smoobd.
,
1543
):
es ist und sol ain jeglicher perkherr [...] umb sein verpot fäll und wandl phenden auf den pergen.
Ebd.
145, 20
:
das kainer on erlaubnuss des perkherrn oder perkrichters nit less.
Ebd.
109, 11
;
32
[Regestbeleg];
Bastian u. a., Regensb. UB
463, 19
;
Uhlirz, a. a. O. ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ; ;
Rwb ; ; ; ; 6; 8; 9; ; ; ; ; /5;
Vgl. ferner s. v.  1.
11.
›Alm, Bergweide, sommerliche Hochweide im Gebirge oberhalb der Baumgrenze‹; metonymisch: ›Berganteil, Alprecht‹.
Obd. (Entsprechendes gilt für die Komposita mit
1
berg
11).
Bedeutungsverwandte:
1
 3, , .
Syntagmen:
berge begeren / besitzen / dingen / empfangen / haben, den b. mit vieh übertreiben
;
jn. auf die berge dingen, vieh auf den bergen halten, in die berge treiben, auf den bergen etw. bestellen / kaufen, in den bergen etw. aufkaufen, kühe am b. treiben
;
gemeiner b
.
Wortbildungen:
bergemd
›Grummet der Hochweide‹,
bergvogt
3 ›Aufseher über die Benutzung der gemeinen Alpen‹ (a. 1675),
berggelände
›Almgebiet‹,
1
berggeld
›eine zu den gerichtsherrlichen Leistungen gehörende Steuer‹ (wohl hierher, möglicherweise auch zu 1; 15. Jh.),
bergherre
4 ›Person mit Aufsichtspflichten und Rechten über die Bergweide‹,
bergmad
›mähbare Grasfläche im Hochgebirge, Almwiese‹ (a. 1398),
bergmeister
5 ›Aufseher über die Bergweide‹,
bergmeldung
›Rügeverfahren in Weide- und Waldsachen‹ (a. 1525),
bergordnung
4,
bergrechnung
2 ›Rechnung über den Ertraganteil der Almgenossen‹,
bergrecht
10a) ›dem Alpungsrecht unterliegende Alp‹ (a. 1476); 10b) metonymisch dazu: ›Abgabe für die Alpnutzung‹ (a. 1451),
bergrechtsame
›Alpanteil‹ (a. 1623),
bergsanikel
›Cortusa Matthioli L., Heilglöckel‹ (
Marzell
1, 1189
; dazu bdv.: , , ),
bergsäumer
›Fuhrmann für den Bergbaubetrieb‹ (a. 1553/4),
bergwild
.

Belegblock:

Maag u. a., Habsb. Urbar
2, 1, 442, 15
(
alem.
,
1361
):
die welde, die er hât ze Wilrbach und ôch alles berggelende.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
15. Jh.
):
hat es so vil geschnit, das man an bergemmet nit wol mocht komen.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1486
):
Ob aber si soͤlich vich uff den bergen und alppen [...] hielten.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1528
):
alß sy ouch witer alp und berg begert.
Ebd. (
1540
):
Und wyset die bergordnung also.
Ebd. (
1577
):
die ihenigen, so sich obgehörtermassen mit wuͤstung und abetzung anderer lüthen weiden, bergen und alpfarten [...] vergryffen wurdendt.
Maaler (
Zürich
1561
):
Hochgwild (das) Bergwild. Feræ montanæ.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1603
):
diejenigen - - -, so alpen, berg und weyden hinder uns besitzendt.
Ders., Wirtsch. Bern (
halem.
,
1619
):
das [...] unsere Oberlendischen underthanen, so eintweders selbs eigne bergen besitzend, oder von anderen empfachend, sich [...] angemaßet, gar feißte käsen und ander molchen zemachen.
Ders., Statut. Saanen (
halem.
,
1. H. 17. Jh.
):
Der gmeinen wälden halben und ordnung der bärgen.
Ders., Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1661
):
ist uns auch fürkommen, dz an sontagen die bergrechungen, mäßtagen, schaffscheidungen [...] angestelt.
Wopfner, Urk. Agrargesch.
349, 47
(
tir.
,
2. H. 14. Jh.
):
so wellen wir, das die gemainen brief, die da sagen umb die albm, [...] sundern personen ausserhalb des probstes, der perkherren und der zwelfer nit gelesen werden [...]. [...] wellen wir, daz die perkherren allenthalben in den albm auf die überfarer sehen [...]. Ob aber die perkherren auss freuntschaft, vorcht oder sachen sollichs underwegen liessen, wolten wir sie straffen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1629
):
Eß mag ain jeder burger in markt zwai küe am perg treiben.
Ebd. (
1624
):
die gemain berg und holz der notturft nach fleissig besichtigen, damit die gemain perg nicht mit zu vill vich überflissig übertriben [...] werden.
Graf-Fuchs, a. a. O. ;
Rennefahrt, Stadtr. Bern ;
ders., Wirtsch. Bern ; ; ;
ders., Statut. Saanen ; ;
Vgl. ferner s. v. , ,  3.