beraufen,
V.
›(Vögel) rupfen; jm. das Haar ausziehen; jn. durch Ziehen am Bart peinigen‹; ütr. ›jn. rupfen, ausplündern‹.
Bedeutungsverwandte:
 1415,  1,  1, ,  1, .
Syntagmen:
den vogel / habech / häher, das hun, die ente / gans / taube b., ˹jm. den bart,
(ütr.:)
die federn b.
(jeweils Verschiebung der Bezugsgröße)˺;
(das) b
. (subst.)
büssen
.
Wortbildungen:
beräufer
(a. 1515).

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Hes. 29, 18
(
Wittenb.
1545
):
NebucadNezar [...] hat sein Heer [...] fur Tyro gefurt / das alle Heubter kahl / vnd alle seiten bereufft waren.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
kund wir sy [genslin] recht bereuffen | die plumen von yrem ruck.
Euling, Kl. mhd. Erz. (
nobd.
,
E. 15. Jh.
):
wie ein krametfogel oder ein heher, | die man oben auf dem kopf beraüfft.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Sú beroͮfftent im den bart | Und spuwent an sin antlút zart.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Berauffen / das haar außziehen / depilare.
Schmitt, Ordo rerum
637, 3
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 19
;
Dietz, Wb. Luther ;