beraubung,
die
.1.
›Raub, Entzug, Wegnahme eines konkreten oder abstrakten Bezugsgegenstandes (meist durch Schmerz verursachende Handlungen, durch Gewalt o. ä.)‹; als Metonymie: ›Geraubtes, Beute‹; Syntagmen:
b. des angesichtes (gottes) / geistes, der beschäude / ere
; b. mit gewalt
; quälende b
.Belegblock:
das ist minne, do man hat ein burnen in darbende und in beroͮbunge [...] und man dabi bestat in rechter gelossenheit.
das ist ein armuͤte des geistes und ein sunderlich in ziehen Gotz in einer qwelender beroͮbunge des geistes.
sy [...] feyerten als ein hochzeytlichen tage: vmb alle die reub vnd vmb die beraubungen die sy hetten genomen von dem lande der philistier.
Spoliation, Außziehung der kleyder / beraubung / plünderung.
2.
›Beraubung der Funktionsfähigkeit (eines Körpergliedes)‹.Belegblock:
das ist ein lemu͂g aber nit ein große beroubu͂g eins gelids.
3.
›Entzug, Wegnahme eines abstrakten Bezugsgegenstandes, Entsetzung (z. B. von einem Amt) durch rechtliche Mittel‹; Belegblock:
Man soll auch kein schenck [...] nit nemen [...] pey der berawung der ampte.
also schickt im der babst ain brief und gepot im bei beraubung seiner kirchen.
Belegblock:
daz natürliche wirkende daz enmeinet niht die beroubung oder die vergenklicheit, sunder die formen, der zuogefüeget wirt die beroubunge ein(er) andern formen; unde die geberung dez einen, die da ist ein beroubunge oder zerstörunge dez andern.
Wand aber nitwesen eyn beroubung oder vßschluß ist der wesenheit.
wann sterben ist beraubung alles lebens.
Vnd seyd nicht sein ist ain beraubung sein oder des wesenden.
weil die Rukngkenhait ein beraubung ist aller menschlichen vernunfft.
Morgan u. a., a. a. O.
406, 30
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