benachten,
V.
1.
›Nacht werden‹.Belegblock:
Benachten / nacht werden / Auesprir, venir sur le vespre.
2.
›die Nacht auf eine bestimmte Weise zubringen; von der Nacht überrascht werden, in die Nacht hineinkommen‹; offen zu 3.Syntagmen:
mit Subj. d. P. und Part. Perf. und Form von : j. benachtet sein
; Subj. d. P. und finites Verb.: j. benachtet
.Belegblock:
Wan aber jemand wegfertig were und benachtet, mag man herbeigen
[wohl:
herbergen]
und des morgents passiren lassen. Wo sol ich hin, | Dieweil ich ietzt benachtet bin? | Sollen mich in waldes refier | Zureissen heindt die wilden thier?
das ein Sprecher, ein gůt Gesel benachtet und kam an das Kloster in dem Winter und begert Herberg.
Diewyl Emaus hinder uns lyt | Jerusalem vor uns nit wyt | Und wir nun bnachtet sind im vaͤld.
Wie er aber vor der stat uf der Tannen benachtet [...], do kompt ein gespenst an ine.
3.
›die Nacht wo verbringen, die Nacht über wo bleiben, Unterkunft finden, wo übernachten‹.Syntagmen:
auf dem berge / felde, einer burg / wiese b., in dem wald, in der hütte / müle, in den dörfern b., in tabernakeln / zelten b., bei jm. / einem grab b
.; baussen dem haus b
.; draussen b
.; benachtete leute
(›Übernachtende‹).Belegblock:
Nu benahte der vil reine | Uf einem velde al eine.
ein jude was benachtet | in eime vil alden spilhuse.
sowilch geselle [...] buissen wist [...] sins meisters des nachtz uisginge slaifen und buissen sins meisters huis benachtede.
Es sollen auch die person bei nechtlicher weile aus dem spittale nicht gehen [...]; auch keine ohn furwissen draussen benachten.
da Joseph mit Maria | spet kam und vand nit herberg da, | penaht er in der hüten.
Ebd.
325, 21
: ain wirtschafft waz erdachte, | der mesner da penachte | und ander gest ach mer.
sant Benedict snit den [stein] im in einem gesicht auß, do er bei seinem grab auf dem berg Cassino benachtet.
[daz] die kouflüte ire karrich und ire wegene ließent stan wo sü benahtetent.
allein mit beherbrigung der dahin zů roß oder fůß kommenden benachteten lüthen.
[der probst] was in diemúttikleich pittend, das er an seiner widerfart bey im zu herberg benachten wolt.
Auf ainer wis penachten | must er piß gen dem tag.
Grimm, Weisth. ;
Qu. Brassó
4, 30, 18
; Preuss. Wb. (Z)
1, 522
; Vorarlb. Wb.
1, 845
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 110
.4.
›etw. (Waren) über Nacht wo lagern‹.5.
›jm. eine Frist setzen, jn. mahnen; eine Frist auf etw. (z. B. ein Gut) setzen‹.Syntagmen:
den beklagten, das gut b
.