benügig,
Adj.
1.
›mit etw. zufrieden; genügsam‹;
zu (V.) 1.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 5, , (Adj.), , (Adj.),  3, , .
Syntagmen:
j. b. sein, j. b. sein, das [...]
;
e. S
. (z. B.
des entscheides / gewaltes, der wiederlegung, der sprüche
)
b. sein
;
mit etw
. (z. B.
mit dem auszug, mit wenig
)
/ um etw. / an etw
. (z. B.
an der welt / speise, an dem vertrag, an dem seinen, an gaben / garben
)
b. sein
, (formelhaft:)
got wölle darzu benügig sein
›Gott möge es dabei belassen‹;
jn. b. machen
.
Wortbildungen
benügiger
(dazu bdv.: ).

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1521
):
sint ir nit benüegig, sunder mer dann vor truckent ir die armen under.
Köbler, Ref. Franckenfort
89, 26
(
Mainz
1509
):
wie sie dieselben bescheiden werden benügig zu sein / vnnd es dabey bleyben zu lassen.
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Messig. Bescheiden. Benuͤgig. Wol zu friden. Zimlich. Karg.
Voc. Teut.-Lat.
d ijr
(
Nürnb.
1482
):
Benugiger. oder enthalter in lusten.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
das sie an dem vertrag und der newen ordnung wol benugig [...] wern.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
dass der herzog nie sîe benuͤegig gwesen einicher widerlegung von Franzosen.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
4v, 7
(
Zürich
1521
):
noch ist sy mit dise͂ reitzu͂gen des fryde͂s nit benuͤgig gsin.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Funk.
196, 694
(
Bern
1552
):
ich bin bnügig dran, | das ich dißmal gesiget han.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
Wir syen ǒch nit benuͤgig der maisterlichen sprúch der vorigen ǒch ietzigen ackermenner.
Anderson u. a., Flugschrr.
23, 6, 15
([
Augsb.
]
1525
):
also hat es auch geen muͤssen / Got woͤll daran benuͤgig seyn.
Guth, Gr. Alex. (Hs. ˹
oobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
Gester wolt er nit benungig sein | An all der werlt, nü ist ain schrein | Von siben schüchen sein gemach.
Köbler, Ref. Wormbs
206, 20
;
Löffler, a. a. O. ;
Barack, Zim. Chron. ; ;
Karnein, de amore dt.
149, 408
;
Schmitt, Ordo rerum
491, 11
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 525
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›jn. rechtlich (o. ä.) zufriedenstellend, hinreichend, ausreichend (von Sachen)‹;
zu (V.) 2.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Syntagmen:
benügiger abtrag, benügige bürgschaft
.

Belegblock:

Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1598
/
1661
):
sollen dieselben noch laut gemelter mühlordnung [...] neben beniegiger abtrag des verruckten malters dorumbe gestrafft werden.
3.
›rechtlich, wirtschaftlich, finanziell, politisch zufriedengestellt‹; zu (V.) 4; gegenüber 2 mit Bezugsgrößenverschiebung.
Bedeutungsverwandte:
, , .
Syntagmen:
e. S
. (z. B.
des opfers
)
b. sein
;
an etw. b. sein
;
jn. b. machen
›jn. rechtlich zufriedenstellen‹ (dazu bdv.: , ).

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
; Var. Z:
Augsb.
um 1475
):
sy súllen allein benuͤgig sein des opffers der zehenden.
UB Zug
1794, 46
(
halem.
,
1301
):
das sol er und sin erbenn unns abtragenn und benuͤgig machen.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
So wellen wir [...] die Varenbuͤeler [...] um al gerichtskosten [...] benuͤegig machen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
wo aber unser herrn [...] anwälde [...] ab solcher [...] handlung beschwärung tragen, der nit benüegig sein und die sachen an [...] unsere statthalter [...] ze bringen sich untersteen wolten.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ;
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 22, 22
;
Winter, Nöst. Weist. ;
Vorarlb. Wb.
1, 288
.
4.
›habgierig, vorteilheischend‹.

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat.
d ijr
(
Nürnb.
1482
):
Benugiger. kriegischer zenckischer kifelischer.