benügen,
das
.Phraseme:
(ein) benügen (an etw.) haben
›(mit etw.) zufrieden sein, sich mit etw. abfinden, etw. auf sich beruhen lassen‹.Syntagmen:
b. an der speise, an dem artikel haben
; jn. zu dem b. bezalen, etw. nach js. b. verrechnen
; gutes
(mehrfach) / fölliges b
.Belegblock:
Ein jeder hat von Gott sein gab, | Daran er ein benuͤgen hab.
du bist heut viermal im keller gesein, | noch hast kein bnügen nienen.
und bezalten ire diener all mit barem gelt, das sie all eyn gutt benugen hatten.
doch ist es gar ain wunder gros | daz priol, gardian beslos | ir seckel dur benúgen.
Allein der dot erzeigen kan | Wo mit man můß benuͤgen han.
damit hat in der diener mit landtleufiger minz zu guetem beniegen bezallt.
so haben doch solich unruewige leut noch kain benuegen, sonder zuͤ weiterer erclärung [...] neben der warhait fürgeben, als [...].
Er hati kain benügen an dem das er im sagt er hab im oft verhaissen.
Des villeicht Got ain benuegen het, der yedem menschen nach seinem [...] verdienen lonet.
so beger ich das dů nů habst aͤin benuͤgen.
V. Anshelm. Berner Chron. ;
2.
›einer Vorgegebenheit entsprechende Folge, Folgehandlung; Befolgung, Genüge‹.3.
›religiöses Genügen, Glaubenszuversicht; tiefes irdisches Glück, Erfülltheit‹; Belegblock:
darmit beweisest du, das du an Gott kain benügen hast [...]. Wenn du ain benügen an im hast, so glaubst du auch, das er die sünd überwunden hab.
ich hân ein gantz benuegen, | an dir zwâr stet beliben. | got tuo uns beiden seld und glükche fuegen.
4.
›Genugtuung, rechtliche, oft finanzielle oder wirtschaftliche, selten politische Zufriedenstellung, Satisfaktion, Ersatzleistung (für einen Schaden), Vergütung, Gebühr für eine Leistung‹; teils als Handlung, teils metonymisch als ,Geleistetes‘ zu verstehen.Syntagmen:
jm
. (z. B. dem keiser / kläger / schreiber / rate, der gemeinde
) ein b. leisten / machen / tun, js. elend ein b. tun, jm
. (z. B. dem kläger
) ein b
. (um etw
., z. B. um den zol
) beschehen, ein b. haben
; fölliges / rechtes b
.Belegblock:
dat gelt [...] der broiderschaft [...] zo verburgen mit ses burgen van den broederen zo benoegen der schrijnmeistere zorzijt.
Die herren sprachent von den Raͤten, | Das man der gmein ein bnuͤgen thaͤte.
wann er dann richt, daran der cleger ain benügen hat, so gibt man im 4 ₰.
desselben schaden vnd abgankch alles moͤgen sy dann wol habhaft [...] sein [...] auf ir gancz benuͤgen, guͤlt, abgankch vnd aller schaͤden.
so ist im schuldig der amptman ain benuegen ze thun, es sei mit gelt oder mit pheningwert.
wer deß raths alhier bedarf, der soll dem darumb ein benuegen thuen.
umb geltschuld soll man dem clager inner vierzehen tagen ain benuegen thuen.
Uhlirz, Qu. Wien ;
5.
›hinreichende Menge, Fülle, Tiefe; durch ein Übermaß bedingter Verdruß‹; als Litotes anschließbar an 1 oder 4.Belegblock:
Als [...] der gütig Gott ain benüegen an seinem triebsal haben wellt.
dan vor gott well des stoltz ein mall ein bnigen han.
streitz ain penúegen | gib ich im.