belonen,
V.
1.
›jn. (oft: auf Grund guter Taten) / etw. (vorbildliche Taten, Haltungen) belohnen, jm. / e. S. die gebührende Gegenleistung zukommen lassen, (Positives) positiv vergelten‹.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
jn. reichlich b., jn. e. S
. (Gen., z. B.
der liebe
)
b., etw
. (z. B.
gute werke, den glauben, treue, dienste
)
b., jn. / etw. mit etw
. (z. B.
mit segen / wiederliebe
)
/ um etw
. (z. B.
um eine tat
)
/ nach etw
. (z. B.
nach werken
)
b
.;
jm. etw. b., jm
. (z. B.
dem säer
)
e. S
. (Gen., z. B.
der arbeit
)
b
.;
jm. mit etw. b
.
Wortbildungen:
beloner
.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc
259, 42
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
der muz geloubin, daz got ist und daz er eyn beloner ist der, dy in suchin.
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Belohnen. Mit belohnung vergelten. Gleichs thun. Ein dienst ersetzen.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
alsdann sie [wyb] dich belontt | dinr lieb mit wider lieb.
Reu, Süddt. Kat.
1, 251, 21
(
Heidelberg
1563
):
Verdienen aber vnsere gute werck nichts, so sie doch Gott in diesem vñ zukünfftigem leben wil belohnen?
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
42
(
Nürnb.
1517
):
ob Christus aus einer billikeit unsere verdinst und werk belone mit dem ewigen leben.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
alle die vns guts thon, | Den wolst reichlich widerumb belohn.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 76, 19
(
Hagenau
1534
):
Getrewen dienst belohnet Gott.
Roloff, Brant. Tsp.
2229
(
Straßb.
1554
):
Domit euch Tugent moͤg belonen | Und ewer houpter zieren.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
ob daselbsten Treu vnd Religion [...] besser zu finden, ehrlicher gehalten vnd belohnet wirden.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
dem Gott, der allmechtig, mit ainer frelichen urstendt gnedigklich belonnen welle.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
24
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
der da glaubt daz er ain pesserer sey der pösen vnd ain beloner der guten.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
gestatt er nicht, das yemant den andern wider recht [...] druckte. Umb das belont in Got so, das [...].
Munz, Füetrer. Persibein
76, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
wer dient nach hocher mynne, | das in auch drumb die súesse mynn pelonet.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
290
;
Kehrein, a. a. O. ; ; ; ;
Fischer, Folz. Reimp.
37, 224
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
179, 22
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var.;
v. d. Broek, Spiegel d. Sünders
201, 26
;
Brandstetter, Wigoleis
221, 26
;
Munz, a. a. O.
410, 7
;
Spiller, a. a. O. ;
Winter, Nöst. Weist. ;
Dietz, Wb. Luther .
2.
›jm. etw. (Negatives) vergelten, jm. den gerechten Lohn zukommen lassen‹.

Belegblock:

Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
darumb so belohnen wir dieselbige auch redlichen in der Höllen.
Brandstetter, Wigoleis
226, 7
(
Augsb.
1493
):
würde ich [...] erlediget aller gefengknuß. auch ergeczet vnd belonet alles des ich durch eüch erlyten hab.
Munz, Füetrer. Persibein
74, 6
(
moobd.
,
1478
/
84
):
vart hin, ee ir so wert pelont, | das ir ewr haupt vnd rugken morgen claget!
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
179, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Handt sy uns icht betrüebet, | mit gleicher wag will ich si dort belönen.
3.
›jn. für etw. (Quantifizierbares, z. B. Arbeit, Leistungen) in angemessener Höhe entlohnen, jn. für etw. bezahlen‹; ˹teils als Synekdoche für: ›jn. in ein Lohnverhältnis nehmen, als Arbeiter beschäftigen; (Tiere) kaufen und für Pflugarbeiten einsetzen‹˺; auch: ›jn. schätzen, taxieren und kaufen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  1,  1, , .

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1418
/
30
):
ouch itzont ane underlaß stedige schutzen ligen hant in unsern sloßen, dar si bescheiden sint und die sie beloenhent.
Köbler, Ref. Wormbs
238, 19
(
Worms
1499
):
denen soͤllen dieselben so rat vñ hilff begeren im anfang in mittel vñ einzalich belone͂.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Si nâmen di drîzec silberîne, den lôn des belôneten den si belôneten von den kinderen von Israêl.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
138, 25
(
omd.
,
1529
/
30
):
es werden vil hauer blont, uber feyertag zcu arbeiten.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. (o. O.
1532
):
belonte zeugen sein auch verworffenn vnd nit zulessig, sonnder peinlich zu straffen.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Wie die vogt vnd pfleger sollent belont werden.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
ob wir groͤsser ǒchsen beloͤndint.
Barack, Zim. Chron.
31, 1
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
zu erfaren, ob er noch in leben, oder todt; dess wellt sie ine wol mit zerung und anderer noturft versehen und wol belonnen.