bellen,
V., unr. abl.;
vereinzelte Schreibungen mit -i-
(Inf. und 3. Pl. Präs.), die für einen Stichwortansatz billen
sprechen könnten, einfacher aber als Analogieschreibungen zur 2., 3. Sing. zu erklären sind; zum Problem des etymologischen Zusammenhangs von
1
belle
›Schelle‹
und bellen
(vom Hund) vgl. , Oed s. v.
4
bell
, Wb. Ned. Taal
, 1, 1735
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
und s. auch Bed. 3.1993, 120
1.
›bellen (von Hunden, Füchsen gesagt)‹.Wortbildungen:
2
beller
bellung
Belegblock:
als die ruden bollen, | Daz sie des nicht irschrucken.
Welche hundt viel bellen / beissen selten.
Wo die hun̂de bellen / ists dorff nicht wust.
ir went, das got geneme sey | euer heülen und helsch geschrey | und hundes pellen.
Wenn der hunt scheißt, so kan er nit peln.
das ir wolt den schilt euwer gepett vorhaben
.
wider die bellenden hund. bellung, f. grannitus.
Du tůst recht als ain hundt, der bilt.
die unschamhafftigen hunde, die nit konnen bellen und haben liep den slaffe.
Beller / canis. [...]. Pr. Dem bellenden Hund verehr ein brot / So hat man fuͤr seinem zorn kein not. [...] Ein dieb lest deß stelen nicht / so wenig als der Hund das bellen. [...]. Es bellet kein alter Hund / er weist etwas. Es schadet nicht das die Hunde bellen / wenn sie nur nicht beissen. Es ligt nicht an der Hunden bellen / daß die Pferde hincken.
Bellerlein / n. Vn petit chien.
aber die merhund pellent niht, si hûchent neur mit den mäulern.
greint als ain hund | an ainer lammen, der da billt zu aller stund.
wist ir nit das ain hundt | der vil pild zu aller stundt, | ist unnucz.
2.
›laut, unartikuliert, feindselig gegen jn. / etw. agieren, schreien, keifen, eifern, zanken‹; ütr. zu 1.Syntagmen:
etw. hinter dem ofen herfür b., wiederstreit b
.; wieder etw. / jn
. (z. B. den prediger
) b., von der messe / guten werken b
.; mauchelig b
.; wie ein hund b
.; bellende stimme
; b
. (subst.) der weibe
.Wortbildungen:
bellung
Belegblock:
der haz ist hart sam di helle, | ich enruche wer da wider belle.
Wirdestu [...] alßo mauchellich pelle͂ vñ nach rede͂ / Solstu wissen / das ich nit sweige͂ wil.
Wie sehr das fleisch dar wider bilt, | Ach Herr richt du die wege mein.
die ungedruwen, argen juden; | sie bellen widerstrit, | als in eym hoff eyns richen meyers ruͤden.
Wie yeder vor dem wald jn byltt | Des glich jm allzyt widerhyltt.
Argument die Vlrich Zwingly [...] hinder dem offen für har gebollen hat.
ewer ketzerisch predicantenn [...] wider fasten, feiern etc der heyligen christenlichen sacrament [...] pillent wie die hundt.
auch fürcht ich ser elicher weibe bellen.
Lappenberg, Fleming. Ged. ;
Luther, WA ;
Jörg, Salat. Reformationschr.
69, 35
; Wickram
4, 14, 34
; Lauater. Gespaͤnste
14v, 5
; Klein, a. a. O.
72, 17
; Alberus
x iiijv
; Schwartzenbach
l vr
; Rot
330
; 3.
›erschallen, laut tönen‹; semantisch wohl Beeinflussung von 1
bel
, formal aber zum unregelmäßigen Verb bellen
.Belegblock:
Zuhant ez wider billet | Als ein gedone in der smide.