1
bekerung,
die
;
-Ø/–
;
zu .
1.
s.  5.
2.
›Hinwendung, Zuwendung zu etw.‹;
vgl.  6.

Belegblock:

Morgan u. a., MHG. Transl. Summa
207, 4
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Ez ist zesagen, daz dü eigenü minne [...] ein sache der sünden zenemen ist von teile der bekerung zuo dem wandelichen guot.
Ruh, Bonaventura
330, 6
(
oschwäb.
,
2. V. 15. Jh.
):
so ist das fuirlin an zetzündent dürch bekerung der begierd vff die liebe des gemachels.
3.
›Bekehrung, Eintritt in eine religiös begründete Existenz‹;
vgl.  78.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
1, 1830-1
.
Bedeutungsverwandte:
 4,  6,
1
 3.
Syntagmen:
die b. ausbringen
;
b. geschehen von wurzel auf, übermits den glauben
;
der b. begeren
;
nach der b. dürsten, jn. durch die b. auferquicken, sich auf b. vertrösten, jn. zu der b. reissen, jm. zur b. gereichen
;
b. der sünder, des herzens, b. von der sünde, b. zu den werken
;
tag der b., anfang der b
.;
grosse / künftige b
.;
freude durch die b
.
Wortbildungen:
(sant Pauls) bekerung tag
.

Belegblock:

Rosenthal. Bedencken
14, 30
(
Köln
1653
):
das vberwerfen ist vil leichter / als die bekantnuß vnnd bekehrung außbringen.
Küther, UB Frauensee
121, 38
(
thür.
,
1351
):
in dem einundfuͤnzigisten jare, an dem tage der bikarunge seinte Pauwils.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
411, 22
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Aber die erstun bekerunge in got geschiht übermitz den glouben.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
157, 7
(
els.
,
1362
):
Wo von nú der tag sinre [Paulus] bekerunge me wirt geeret von der kristenheit denne andre heiligen.
Warnock, Pred. Paulis
3, 265
(
önalem.
,
1490
/
4
):
wie wir under dem pom des crútzes werdent uferkikt durch die bekerung von súnden.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
das diese Traurige erschröckliche Geschichte zu euerer aller Besserung vnd Bekehrung gereichen möge.
Fellmann, Denck. Schrr.
2, 56, 39
(
Augsb.
1526
):
die bekerung muß von wurtzel auff geschehen, soll man Got under augen kommen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
E. 15. Jh.
/
A. 16. Jh.
):
am sampstag vor sant Pauls bekörung tag, der was an sant Emerenciana tag.
Bauer, Imitatio Haller
85, 4
(
tir.
,
1466
):
Etleich menschen die haben gros swër anuechtung in dem anuang irer pekcherung.
Mollay, Ofner Stadtr.
391, 3
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Man schol nach en mag einen menschen nach der pekerung von den sunden nicht richten.
Rosenthal. a. a. O.
38, 27
;
Sievers, Oxf. Benedictinerr. ;
Gille u. a., M. Beheim
125, 44
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Williams u. a., a. a. O.
157, 3
;
Fellmann, a. a. O.
2, 52, 17
;
57, 4
;
Buijssen, Dur. Rat.
36, 2
;
Bauer, a. a. O.
82, 6
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 10
;
Wmu
1, 174
;
4.
›Erstattung, Vergütung von etw.‹;
zu  9.
Bedeutungsverwandte:
 3,  4, , .
Syntagmen:
b. fordern, jm. b. tun / verschaffen
;
b
. (Subj.)
jm. geschehen / wiederfaren
;
jm. der b. pflichtig sein
;
b. der kost, des schadens
(mehrfach).

Belegblock:

Köbler, Ref. Nürnberg
70, 16
(
Nürnb.
1484
):
bekerung vñ widerlegung aller erlittner hawbtschede͂ vnd gerichts Cost.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
die getaͤter ze begrifen und dem beschaͤdigten ledigung, hilf und bekerung verschaffen.
Edlib. Chron. (
ohalem.
,
um 1500
):
wir hoffend [...], die von schwitz [...] süllend der [...] frowen von toggenburg und ouch uns umm sömlich redlich billich sach und ansprach bekerrung tun nach dem rechten.
dz sy jnnen dekeinner bekerung pflichtig sigint.
Müller, Grafsch. Hohenb.
1, 321, 8
(
schwäb.
,
1414
/
5
):
do graf Hermans gesellen ain bekerung an die von Binßdorf vorderten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1555
):
daß [...] mir als dem unschuldigen bekerung und abtrag widerfaren solt.
Köbler, Ref. Wormbs
82, 21
;
ders., Ref. Nürnberg
320, 4
;
340, 6
;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 478, 14
;
Tobler, Schilling. Bern. Chron. ;
Gagliardi, Dok. Waldmann
1, 81, 5
;
Scherzius
115
;
Vorarlb. Wb.
1, 281
.