bekennen,
das
;
-s/–
.
1.
›das Erkennen (als Tätigkeit)‹; metonymisch: ›Erkenntnisfähigkeit, -vermögen‹;
vgl. (V.) 5.
Texte der Mystik und Scholastik des 14./15. Jhs.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1 (subst.).

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Mit bekennenne nime ich got in mich, mit minnenne gân ich in got.
noch bekennen noch wizzen noch wîsheit enmac hie niht ein mittel gesîn, wan daz götlîche bilde brichet ûz der vruhtbærkeit der natûre âne mittel.
Daz dritte ist, daz er ein wizzen hât mit gotes wizzenne und ein würken hât mit gotes würkenne und ein bekennen mit gotes bekennenne.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
sô diu abegescheidenheit kumet ûf daz hœhste, sô wirt si von bekennenne kennelôs.
Strauch, Par. anime int.
133, 21
(
thür.
,
14. Jh.
):
daz nicht bekennen ist ir meiste bekennen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
von dem wesen der andaht, darzů man kummen můs durch drú stúcke iegliches underscheidenliche mit sinen zůvellen: das erste ist geworer gloube, das ander ist ein vernunftig bekennen Gottes, das dirte ist gebet.
Steer, Schol. Gnadenl.
1, 13
(
noschweiz.
,
15. Jh.
):
dir ze ainer lere beschaiden vnd beklaͤren von minem groben sinne vnd klainem bekennen dir sagen.
Ebd.
3,
M1, 120:
aber sy [sel] hat nicht das bekennen der warhait.
Morgan u. a., MHG. Transl. Summa
225, 11
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
die höcher verstentlichen din dü mag daz menschlich bekenen niht bekennen.
Ebd.
256, 10
:
Wan alse der mensche [...] teilheftige wirt dez gotlichen bekennens übermitz den gotlichen gelouben.
Quint, Eckharts Pred. ; ;
Vetter, a. a. O. .
Vgl. ferner s. v.  5.
2.
›Geständnis (vor Gericht)‹;
vgl. (V.) 7.

Belegblock:

Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
umb mein elend und armut und umb des bekennens willen, das ich von herzen tun fur ewer erber weyshait.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. (o. O.
1532
):
soll yemandt endtlich zu peinlicher straff verurtheyllt werden, das muss auss eigenem bekennen oder beweisung [...] bescheen.
Ders. u. a., Bamb. Halsger. .
3.
›Anerkennung einer klägerischen Behauptung‹;
zu (V.) 8.

Belegblock:

Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
durch des schuldners hantschrifft oder bekennen / oder durch ander gloubwirdig brieff.