begagen
(letzteres selten),
V.,
im Part. Prät. kontrahierte Formen mit
-ei-, -ai-
.
3.
›etw. gewinnen, erwerben, erringen (häufiger von abstrakten als konkreten Bezugsgegebenheiten gesagt, meist positive Bewertung der Bezugsgröße)‹; bei negativer Bewertung auch ›etw. erleiden, erdulden‹; auch: ›für etw. sorgen, sich um etw. bemühen, ein Ziel verfolgen‹.
Gehäuft älteres und mittleres Frnhd.; besondere Belegdichte für Verstexte religiösen und didaktischen Inhalts; Vergleichbares gilt für 5-8.
Bedeutungsverwandte:
3,
1.
Syntagmen:
den / einen raub / sieg b., frieden / preis / segen b., (die / eine) ere
(oft)
/ gnade / gunst / künheit / minne / narung / notdurft / pein / wirdekeit b., das gut b., jm. den tod b
. ›jn. in den Tod treiben‹,
einen erlichen tag b
. ›einen ehrenvollen Tag erleben‹,
etw. an / auf jn. b., etw. gegen jn. b., b., das [...]
;
sein bejagen betreiben
›seinen Vorteil suchen‹.
Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc. Jes.
9, 3
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
als sich vroyen di do gesegit haben und einen roub bejayt haben.
Thiele, Minner. II,
25, 21
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
daz hee ir gůnste mach bejagen | und gůeden wyben wail behagen.
sy en wolden eme gein vrdel sagen | da hie goit myt moichte bejagen.
dyn leiff kint hait vns bejagit | vur den vient ewelichen vrede.
ich sal noch hude dairumb sterven, of die geslechte sullen ein eirlichen dach bejagen.
Wiese, UB Wetzlar
(
hess.
,
1328
):
swanne unser vrunt [...] mith einandir vedin uf dem velde ane baner, so waz danne gew(u)nne wurde und bejagith uf die viende, daz sal man deilin.
Neumann, Rothe. Keuschh.
2698
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
di eine wile ynwennig gote behage, | di ander wile uss wennig priss bejage.
Gille u. a., M. Beheim
118, 404
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
daz hat die ain perssone | In der gathait für uns pejait.
nie weicher můt kein er bejagt!
[ähnlich
Kehrein
, Kath. Gesangb. 3, 124, 5].
Päpke, Marienl. Wernher
(
halem.
,
v. 1382
):
Du minnekliche schoͤne, | Dú den sig bejaget hat.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1779
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
er můss gross pin bejagen.
ob sie wolten mit in scharmützlen und ain er oder künhait an in bejagen.
Jaksche, Gundacker
(
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
mir hat mein munt den tot bejagt.
Primisser, Suchenwirt
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Er hat mit heldes mut beiait | Der werlde lob und gotes gunst.
Niewöhner, Teichner
62, 2
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
Ich hoͤr manigen tumen sagen, | waz er fruͤmchait hab bejagen | sunderleich mit seiner macht.
also leb wir all nach wan. | yeder mensch treibt sein bejagen | anders nicht denn auf ein wagen.
mag ich der werch nicht bejagen, | so wil ich mich der wort betragen.
Guth, Gr. Alex.
(Hs. ˹
oobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
Ich pit daz ir bejagt | Daz sie zu Kriechen künigein | Werd.
Weber, Füetrer. Poyt.
128, 1
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Kund ich nicht mer peiagen | gen euch mit all mein trewen, | dann das ir ainen zagen | mir gabt zw lon.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
;
Gille u. a., a. a. O.
14, 32
;
Banz, Christus u. d. minn. Seele
164
;
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 280, 16
;