beizeichen,
das
;
–/-Ø
.
– Älteres und mittleres Frnhd.
1.
›Aussehen, Form, Gestalt, Muster, wonach etw. gestaltet wird‹.
Bedeutungsverwandte:
 4,  3, , ,  2, ; vgl.  6.
Wortbildungen:
beizeichenlich
.

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat.
d jr
(
Nürnb.
1482
):
Beytzeichen ebenpilde gleichpilde. exemplum. [...]. Beytzeichenlich nachformenlich.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
Alsust ward geworcht das kertzstal: nach dem bild
[Var. K:
beizeichen
]
das der herr hett gezaigt moyses.
Schmitt, Ordo rerum
152, 14
.
2.
›Indiz, Anzeichen mit Beweiskraft; Marke; Unterscheidungsmerkmal der Fußspur (des Hirsches)‹.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
185, 1
(
thür.
,
1474
):
Hettin sy yn danne darobir ane bewerliche byzceychen met getwange laßin fragen.
Preuss. Wb. (Z)
1, 504
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 28
.
3.
›Gleichnis, Bild, Zeichen für etw.‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,  1, ,  2, , ; vgl.  1.
Syntagmen:
ein b. legen / setzen / tun / nemen, jm. ein b. geben / sagen, ein b. bei etw. haben
;
b. von got
;
sicheres b
.

Belegblock:

Neumann, Rothe. Keuschh.
5066
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
Theophelus ein by zeichen setzit: | di rose in deme dauwe genetzit | [...] | di blibet bluende vor war.
Plant u. a., Main. Naturl.
294rb, 7
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
wonde aber niemã mich liehte noch niht verstat so wil ich ein bizeichen setzin nim ein wurmel [...].
Illing, Albert. Sup. miss.
1463
(
els.
,
n. 1380
):
Dis het men oͮch ein bizeichen bi einer trúpfen.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
hiebi mag men bizeichen nemen, das verretnyße selten blibet ungerochen.
Steer, Schol. Gnadenl.
1, 25
(
nschweiz.
,
15. Jh.
):
das du es dester bas merkest, so wil ich dir sagen ain bizaichen.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Da schätzten all menschen dise ding für ain gros beyzaichen von Got.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch ; ;
Plant u. a., a. a. O.
294rb, 23
;
Gerhardt, Meister v. Prag
107, 6
;
Illing, a. a. O.
125
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
4.
›gutes Beispiel, nachahmenswertes Vorbild‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Dar umb wil ich dun als er, | Dan sin byzeichen wol gefellet mir.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
uf das die andern jungfrawen eyn beizeichen von ir nemen sulden.
Schmidt, Rud. v. Biberach
83, 7
(
whalem.
,
1345
/
60
):
des han wir ein bizeichen von sant Benedicto.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
n. 1462
):
mit iren beßen biizeichen leyden sie uns in die helle.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
hiebei namen die andern völcker beizeichen und machten auch pilder und gleichnus nach den menschen.