beitung,
die
;
-Ø/–
;
zu (V.) (mit der Mehrzahl der diesbezüglich interpretierbaren Belege) und (V., unr. abl.).
– Älteres und mittleres Frnhd.
1.
›sehnsuchtsvolles, drängendes Warten, Sehnen, Erwartung‹; vgl. (V.) bzw. (V., unr. abl.) 1.
Bedeutungsverwandte:
 1, .

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
unz ir iclich dannen gînc | vordrozzen der beitunge.
Feudel, Evangelistar
1, 4
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
dy luͤte sullen dorren vor vorchten unde vor der beitunge dy kumende ist alle der werlde.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Nach aller diser beitunge und edeler wisunge muͤstent sú dennoch zehen tage beiten e denne sú den heiligen geist enpfiengent.
Schmidt, Rud. v. Biberach
107, 9
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Daz vierde inre zeichen volkomener minne sint verdrossen beitunge.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
vnd hat mich erloͤst von der hand herodes vnd von aller der beytung des volcks der iuden.
wo ist nu mein beytung: vnd wer merckt mein gefridsam?
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. ;
Gerhardt, Meister v. Prag
9, 3
;
166, 12
;
Voc. Teut.-Lat.
k iiijr
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 503
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Valli, Königsb. Apostelgesch.
1947, 52
.
2.
›Zeitverzug, Verzögerung, Aufschub‹; als Metonymie zu 1 auffaßbar.
Bedeutungsverwandte:
, , .

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
di ungwenta [...] | ist lang beitunge an der stunde | und vorchtnisse aller sunde.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Sóliches verziehen und peitung wér uns nit sicher noch fúgleich.
3.
›Fähigkeit, Vermögen zu etw.‹.

Belegblock:

Steer, K. v. Megenberg. Sel
185
(Hs. ˹
moobd.
,
1411
˺):
der [leib] hat gehabt rechte naygung, fuͤg vnd peitung zü dem leben.