beiten,
V., unr. abl.;
Fortsetzung von
ahd.
bîten
,
mhd.
bîten
›warten‹
(; ).
– Oobd.; gehäuft älteres und mittleres Frnhd.
1.
›warten (absolut); auf jn., auf etw. in der Zukunft Liegendes warten; dem Kommen e. P. / e. S. entgegensehen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, .
Syntagmen:
die gütigkeit b
.;
einen tag / eine weile, eine zeit b
.;
des wandels b
.;
js. / jm. beiten
;
mit etw. b., auf etw
. (z. B.
den krieg
)
b
.;
lange
(mehrfach)
/ geduldig b
.;
beiten, das [...] / bis [...] / wan [...] / ob [...]
; subst.:
ane / sunder b
.;
langes b
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ich sol gedulticlîche bîten, sunderlîche, als sîn gâbe von gnâden ist.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
um 1400
):
do het die Kayserin sein lang vor gebiten.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
nalem.
,
1459
˺):
frow, durch din gnäd gůt | bit ain wil und troͤst mit gemůt!
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
so ain man wænt, er soll riten, | So muos er dik lenger biten.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
1318
(
schwäb.
,
1453
):
Die mörin sprach: ,nain, Eckhart, bitt, | Bis ich min red erzele bas!‘
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
dıͤ zît wil ich dir peiten noch, | niht lenger ich gepeiten mac.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Nicht lenger wolde peyten | Der chayser und ward fluͤchtig!
Strauss, A. v. Villanova dt.
155r, 11
(
obd.
, Hs.
1421
):
Man sol beyten, daz dy spyß me dan halp gedeuwet ist.
Bäumker, Geistl. Liederb. (
oobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Dye juden zw iherusalem | die piten, wan der herr mer käm.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
128, 3
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Ich will on peitten | nun rechen den gar ungetrew͂en rat.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Künig Friderich [...] wolt nit lenger beiten noch verziehen einen tag.
Wackernell, Adt. Passionssp. Pf. I,
507
(
tir.
,
1486
):
Dein götliche unmässige güetikayt, | Dy wier so lang in der helle pitrikayt | Kaum haben gepiten mit grossen schmertzen.
Koppitz, Trojanerkr. ;
Wiessner, Wittenw. Ring
391
;
Sappler, H. Kaufringer
16, 192
;
Primisser, a. a. O. ; ;
Gierach, Märterb.
14323
;
Klein, Oswald
1, 93
;
123, 72
;
Munz, Füetrer. Persibein
297, 4
;
371, 3
;
470, 1
;
Fichtner, a. a. O.
288, 5
;
Lutz, Buch Alfadol
217, 5
;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Mollay, H. Kottanerin
20, 16
;
Schmitt, Ordo rerum
621, 7
;
Öst. Wb.
2, 934
.
2.
›(eine Schuld) stunden; jm. Zahlungsaufschub gewähren; jm. Kredit gewähren, jm. etw. borgen‹.
Rechts- und Wirtschaftstexte.

Belegblock:

Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1310
/
2
):
Swer einer hausfrawͤn ân ires wirtes willen peitet oder porget.
Ebd. (
1380
):
Daz ich trewleich messe dem arm alz dem raichen [...] und dez niemant weder peit noh lazze.
UB ob der Enns (
moobd.
,
1378
):
wenn die vorgenanten Juden ires geltes nicht lenger peiten wellent, so schullen wir si weren Haupgut vnd schaden Jnner iares frist.
Bastian, Runtingerb.
2, 180, 28
(
oobd.
,
1395
):
daz ich mi alz vil lenger peiten sol, alz vil zeit und er di tuͤcher hernach gechauft hat.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1654
/
68
):
wo er ims nit zallen wolt und der wolt im lenger nit beiten, mag er im vor seinem pfleger woll verclagen.
Winter, Nöst. Weist. ;
Öst. Wb.
2, 934
.