beischaft,
die
,
vereinzelt
das
;
(zu
die
)
/–
;
zu
mhd.
bi-schaft
›Beispiel‹
;
der Ansatz
bei-
folgt aus den (wenigen) diphthongischen Schreibungen der Belege sowie der schwachen Belegung von .
– Wobd.; älteres und mittleres Frnhd.; gehäuft Texte religiösen Inhalts.
1.
›Gleichnis, Fabel, Geschichte mit Zeichenwert, Zeichen‹; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  1.
Syntagmen:
eine b. haben, b. nemen, jm. eine b. deuten / sagen / senden
;
e. P
. (Dat. oder Akk.?)
mit der b. etw. leren, e. S
. (Gen.)
in einer b. war nemen
;
b. der rute / schrift
;
ausgelegte b
.;
lere der b
.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse  (
alem.
,
14. Jh.
):
des nim war in einer bischaft.
wart im in lichtricher wise geantwúrt, daz dis alles soͤlte geschehen nach der wise einer usgeleiten bischaft.
Merzdorf, Historienb.  (
alem.
, Hs.
2. H. 14.
/
A. 15. Jh.
):
do bat Gedeon got des gar getruwelichen daz er ime sante ein bischaft oder ein wortzeichen das er doby erkennen mocht obe er den strit verlúre oder nút.
noch der byschaft lere do fant er keinen me under in wenne drühundert man.
Schmidt, Rud. v. Biberach 
59, 18
(
whalem.
,
1345
/
60
):
der beschoͮd. Dis selbe lert vns ein lerer mit einem bischaft.
Ebd.
142, 19
:
Des han wir ein bischaft von Moyse, des antlit wart schienende von geselschaft vnd biwonunge gottes.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Nu sol man hie betúten | Den ungelerten lúten | Der dúrren růte bischaft.
Schmitt, Fachprosa
62, 35
(
halem.
,
n. 1446
):
ein grosses ros tritt vester denn ein kleins, dar an sot du och lůgen vnd bischaft nemen.
2.
›gutes Beispiel, Vorbild, Lehre (vereinzelt auch negativ)‹.
Bedeutungsverwandte:
 6,  1, (
die
4; vgl.  3.
Syntagmen:
b. nemen / sagen, jm. b. geben
;
jn. zu einer b. geben, jm. etw. zu einer b. geben
;
b. der heiligen
;
gute b., nachfolgende b
. (Hypallage).

Belegblock:

Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
in der sele closter sol Got únser herre prior sin […], warhait der lesmaister, der hýmel dú schůle, togeni dez hertzen dú zelle, bischaft der hailgen sont dú bůch sin, gnade der sigrist.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
das sol billiche sin eine regele und forme in nochvolgender bischaft aller menschen.
ein iegeliches von des andern […] andehtiger uͤbunge exempel und bischaft nemen mag und sol, […] sin leben zů beßernde.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  (
Straßb.
1466
):
Wann beyschafft gab ich euch: als ich euch hab gethan also thůt auch ir.
Der herr gibt dich zů eim flůch vnd zů einer beyschafft aller vnder seinem volck.
Adrian, Saelden Hort
852
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
so haut us Got der maͤgde leben | ze ainer bischaft gegeben.
hail. altvaͤter  (
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
lút von den all gaistlich lút haͮnd bild vnd bischaft genomen.
Rieder, a. a. O. ;
Adrian, a. a. O.
9256
;
Wiessner, Wittenw. Ring
3962
;
4881
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .