beisammen,
Adv.,
in 1 mit offenem Übergang zum unfesten Verbpräfix.
1.
›mit jm. / etw. (jeweils einem oder mehreren) von ähnlicher Art zusammen‹.
Wortbildungen:
beisammenbleiben
,
beisammenhalten
,
beisammenkommen
,
beisammenliegen
,
beisammenrollen
,
beisammenrufen
(a.  1599),
beisammensein
,
beisammensitzen
.

Belegblock:

Koeniger, Sendgerichte (
mosfrk.
,
1640
):
Frag. Wan zwey beysammen komen und sich aus der parr bestaden, was gebuhret alsdan dem pastor?
Skála, Egerer Urgichtenb.
194, 8
(
nwböhm.
,
1577
):
Wern In Spittal doselbsten bej sammen gelegen.
Luther. Hl. Schrifft. 
Spr. 21, 9
(
Wittenb.
1545
):
Es ist besser wonen im winckel auff dem Dach / Denn bey eim zenckischen Weibe in einem Hause beysamen.
Weise. Jugend-Lust  (
Leipzig
1684
):
so werden wir dasjenige […] langsam suchen / welches wir anitzo beysammen haben.
da unsere Flotte noch beysammen ist.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
86, 31
(
Nürnb.
1548
):
wo vnruh vñ not in hertzẽ ist / da bleiben die gedanckẽ fein beysam.
Bell, G. Hager
25, 2, 6
(
nobd.
,
1593
):
Der geist, vnd wasser, wiste, | vnd das plut. vnd dise dreÿ sind | beÿ samen da für war.
Kehrein, Kath. Gesangb.  (
Nürnb.
1631
):
Alls Volck beysammen bleibe, | Jnn Fried vnd Einigkeit.
Ansehlich Vaͤtter viel beysam, | Sitzen in Gottes Tempel.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
daß Veritas vnd Justitia eines tags mit einander zu reysen vnd beysamen zu wohnen sich entschlossen.
wer die Welt in einem Saal […] beysammen sehen will.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
weil wir beysamen hielten / erreget sich widerumb ein gůter Wind für vns.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1573
):
das, wan richter und rath beisamen sützen und ihnen ain abtrit anbevolchen wierdet, sie garr darvan laufen.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
2760
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Die statt Prag, die statt Paris und zwo stätt Wien, alle in kupfer gestochen, beysamen gerollt.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
37, 22
 (
mslow. inseldt.
,
1606
):
dz śie Zu nachts in einem VerśPerrten gemach beiśammen gefunden worden.
Kehrein, a. a. O. Var.;
Skála, a. a. O.
191, 8
;
Göz. Leichabd. ;
M. Cunitia. Ur. Prop. ;
Bauer u. a., a. a. O.
78
;
2625
;
Dietz, Wb. Luther ;
2.
›eine Einheit bildend, komplett, vollständig (von einer einzigen Bezugsgröße)‹.

Belegblock:

Bauer u. a., Kunstk. Rud.
2585
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Ein philosophisch alt geschriben buch […], ungebunden, welchs nit gantz beysamen und herr Haiden […] etliche bletter davon genommen.
3.
›neben, bei sich, in der Nähe‹.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1488
/
9
):
Das ein ieder seinem nachpaurn beisam hab in dem pantaͤding.