beinach,
beinahe,
vereinzelt Schreibungen mit epithetischem Dental (beinahet
) oder -nt
(neinahent, beinahend
), Adv.
1.
gibt mit folgender indefiniter oder definiter Zahlangabe das Maß an, das annähernd erreicht wird: ›annähernd, fast, beinahe; ungefähr‹.Syntagmen:
b. halber, b. alle / jede, b. so fiel, b. einer spanne breit, b. zwei schok, ein jar, sechs monate
.Belegblock:
erscheinet also / das die polus hoͤh auff gesuchten orth bey nahe 39
o
. der rat were beinach all von dem stant, so man herren nenet.
2.
gibt mit folgendem Adj. oder einer Vergleichsgröße den Zustand an, der annähernd erreicht wird: ›beinahe, fast‹.Belegblock:
daz der [bolus armenus] sy roit bynoch als saffran.
Als Galleran das gesach / da was er by noch vnsennig worden.
Maria ist byna doitt!
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
102, 7
.3.
gibt adverbial an, daß der mit dem Verb bezeichnete Vorgang nahezu erreicht wird: ›beinahe, fast‹.Syntagmen:
b. ersticken / fallen, b. etw. tilgen, b. die vernunft verlieren, b. zu etw. werden, b. zum ende schaffen
(›zu Ende gehen‹).Belegblock:
vortan so syn die naekomelynge gevalle bynae zo vnzellige sundẽ.
Das volck von Got sich wenden thůt, | Vnd felt beinah zů diesen leuten, | Da gůte tag zůfinden sein.
Das blut lieff Markair jn sinen hals / das er da von by noch ersticket was.
Ebd.
162, 5
: das Warakir by nach vff die erde was gefallen.
das sie […] auch beinahe den zimbrischen namen ausgetilkt.
4.
gibt mit folgender Ortsangabe den räumlichen Bezugspunkt an, den ein Zustand annähernd erreicht oder bis zu dem ein Geschehen annähernd verläuft: ›fast bis‹.