1
beilen,
(selten:)
beigeln,
V.;
zu (
die
).
– Wobd. und anschließendes Rhfrk.; vor allem Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›etw. (ein Faß) ausmessen‹; ›(Tuch) messen‹; mit verschobener Bezugsgröße: ›etw. (Wein) mit dem Visierstab messen‹;
zu (
die
1.
Bedeutungsverwandte:
1
 8, (V.) 2,
2
 2,  1,  4, .
Syntagmen:
das fas / tuch, wein b
.
Wortbildungen
beilnapf
(Schreibung im Beleg:
bainapf
 ) ›beim Messen verwendeter Napf‹ (a. 1520),
beilzettel
1 ›Dokument über erfolgtes Messen einer Ware‹ (a. 1640).

Belegblock:

Geier, Stadtr. Überl.  (
nalem.
,
15. Jh.
):
Wir hand ouch gesetzt, das alle gastgeben […] allen den win […] sond lassen verschriben und die vaß bailen.
Ebd. (
1594
):
die vaß sumen oder bailen, wievil dero jedes halte.
Welti, Stadtr. Bern  (
halem.
,
15. Jh.
):
Swerent die tůchmeͣsser […], die tůch vnd bendel getruͥwlichen zů meͣssen, das man daz meͣß finde, ouch keins ze beylen denn es hab das meͣß voͤllenklich als die beyel seit.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Alanne, Weinbauterminologie.
1950, 189
.
2.
›etw. (zu Meßzwecken) auf einem Kerbholz einschneiden‹;
zu (
die
2.
Bedeutungsverwandte:
, II, 1, .
Wortbildungen:
beilzettel
2 ›Kaufbrief‹ (a. 1536).

Belegblock:

Schmitt, Ordo rerum 
650, 4
(Hs. ˹
salem.
,
2. Dr. 15. Jh.
˺):
kerben raitten […] beylen […] chärben oder sneyden an rayttholczcz.
Bächtold, H. Salat  [Regestbeleg].