beifus,
2
beibos,
der
;
zu
mhd.
bîbôz
›Beifuß‹
(); Grundwort wohl zu
mhd.
bôzen
›schlagen‹
(); Beifuß wäre dann das Gewürz, das als Beigabe zu Speisen gestoßen, geschlagen wurde; zum Motiv
-fus
vgl. den Beleg
Pfeiffer.
Zur Etymologie speziell:
Kluge/S.
1989, 71
, und .
›Artemisia vulgaris L., Beifuß‹; diente als Heilmittel für Krankheiten verschiedenster Art.
Zur Sache:
Marzell
1, 434-442
;
Hwb. dt. Abergl.
1, 1004-1010
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 490/1
.
Phraseme:
roter beifus
›Artemisia campestris L., Feldbeifuß‹ (
Marzell
1, 426/7
).
Syntagmen:
b. aufstecken / kleinhacken, b. an etw
. (z. B.
an das bein
)
binden, b. über etw
. (z. B.
über das tor, die tür
)
stecken, b. mit der wurzel ausgraben
;
ein bad mit b. machen
;
roter / weisser b
.;
kranz von b
.
Wortbildungen:
beifusbier
›auf Beifuß abgezogenes Bier‹,
beifussamen
,
beifuswasser
.

Belegblock:

Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
85, 29
(
preuß.
,
1437
/
8
):
In dem kellir. item 2 vas beywosbier, item 4 phas ald bier.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
407, 23
(
preuß.
,
1442
):
Ins kompthurskeller: item 1 tonne wayn, 1 vas beyfusbier, 1 tonne kirszbier.
Alberus
FF jv
(
Frankf.
1540
):
Parthenium, wirt vielen kreutern zugelegt / beifůß / maieron / metern / camill.
Thiele, Chron. Stolle  (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
[dy juncfrowen] gingen alle mit uff gelosten horn, unnd hatten alle krentcze von wermute adder biboss.
Haage, Hesel. Arzneib. 
15v, 3
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
Wemm dy plosz ist erkalt, den sol man seczen in ain pad und sol im siden peyposz, peterlin, werlich flessen kraut.
Eis, Gottfr. Pelzb.
140, 15
(
nobd.
/
thür.
,
3. V. 14. Jh.
):
gemischt czu dem moste, machit den wyn stete. Ouch ist dorczu gut byvus samen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw. 
78, 16
 (
osächs.
,
1570
/
7
):
ein pulsterlein in warmen wein genetzt, darein gesotten ist meußörlein, maaßlieben, camillen und rothen beifus.
Hirschmann, Roger-Glosse
102, 11
(
omd.
, Hs.
15. Jh.
):
Nym terbertina, / mastix, serapini […] vnde mische das mit beÿ⸗/fuswasser: das ist gut dorczü.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
VON DEM PEIPOZ. Artemisia haizet peipôz. daz kraut ist haiz und trucken und den guot, die unperhaft sint von übriger fäuhten. ez sprechent auch die maister, wer ez an diu pain pind, ez benem den wegraisern ir müed.
Deinhardt, Ross Artzney 
339
(
oobd.
,
1598
):
An Sannt Joannes des Tauffers tag, an dem abent zuuor, so grab rotten beyfueß mit der wurzln auß, schneidt dz khraut oben ab, thues dem pferdt in dz piß.
Follan, Ortolf. Arzneib.
130, 17
;
Ziesemer, a. a. O.
97, 6
;
135, 35
;
750, 27
;
Lehmann, Rezeptb.
156
;
Haage, a. a. O.
20v, 5
;
Stedtfeld, Roger-Glosse
48
;
Keil, Peter v. Ulm
147
;
Weitz, Albich v. Prag
153, 6
;
Bremer, Voc. opt.
50036
;
Voc. inc. teut.
c vijv
;
Alberus
CC iijv
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 490/1
;
Schwäb. Wb. (einmal in der Schreibform
beibis
);
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 52
.