beibleiben,
V., unr. abl.
– Texte der Mystik.
›standhaft an etw. festhalten, bei etw. verharren, bleiben, verweilen‹; bei negativer Wertung auch: ›e. S. verfallen sein‹.
Syntagmen:
dem irtum b
.;
in den gebresten b
.; oft subst.:
ein / kein b. haben
;
in / bei dem grunde b
.;
mit einem b. in das nicht sehen
;
fleissiges / wares b
.
Wortbildungen:
beibleiblich
.

Belegblock:

Sermon Thauleri
6vb, 30
 (
Leipzig
1498
):
vnd iamert ym [mensch] ymmer mer also nach wyssen vñ hat doch keyn bey bleiben.
Mayer, Folz. Meisterl.  (
nobd.
,
um 1480
):
Ez mag im werden leite, | Pleipt er dem irtum pey.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
etteliche enmugent nút messen ein grundelos vernúten und war bibliben bi dem grunde in vollehertunge.
gebristet gegenwúrtiger andaht und das man kein bibliben hat, und louffent zů vil us uf andere ding.
Ebd. (
1359
):
Es ist och das aller bi blibendeste; wan es enhat enkein widerwertikeit.
Alle dise unwandelber und unzellichheit da diser meister hie ab sprach, das enist nút in der wúrklicheit, sunder es ist in der wesenlicheit, in dem grunde: da ist es unabziehelich und bi bliplich und nút in der wúrklicheit noch wise der zit hie; wan in diser zit sint die ding wandelber.
man můs sich dar in brechen und gewennen mit einem emzeklichen flisse; es můs ein bi bliben haben: so wirt es ze lest licht und wunneklich.