behutsam,
Adj.
›behutsam, vorsichtig, achtsam, bedacht, besonnen, sorgfältig; züchtig, keusch‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›Behutsamkeit, Vorsicht erfordernd‹.
Syntagmen:
in den worten, der eren b. sein, j. seines mundes b. sein
;
etw. b. tun, b. handeln / reden / wandeln
;
b. sein, das […]
;
behutsames aufsehen / leben, behutsame ordnung / rede
, (verschoben:)
behutsame dünkle
›Dunkelheit, die Vorsicht erfordert‹.

Belegblock:

Schöpper  (
Dortm.
1550
):
Prudens. Fuͤrsichtig fuͤrsinnlich bedachtsam gewarsam behuͤtsam.
Rosenthal. Bedencken
9, 31
 (
Köln
1653
):
daß sie taͤglich jhre Gewissen erforschen / jhre Suͤnden offt beichten / sehr behutsam wandeln.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
sine werk sol er [mensche] tůn vil behůtsamklich und in stillin.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
wo er weis ein ernsthaft erber behůtsam leben, […] do seget der túfel gar gerne sin unkrut in.
uwere můter sante Cloren, die ouch die selbe schůle allen iren kindern gestiftet het mit irre heiligen behůtsamen ordenungen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Behůtsam (der) Der jm selbs entzücht od’ sich enthalt vnnd huͤtet / insonderheit vor weyberen. […]. Jm schreyben wol vmsehen vnnd Behůtsam. […]. Behůtsamlich / Weyßlich / mit verhůtũg sein selbs / daß er nit faͤle.
Vnbehůtsame Dünckle / da sich der mensch nit wol huͤten kan.
Zimlich / züchtig / behůtsam / der sich selb vnd seine lästen oder begirden kan meisteren / der sich vor allem wollust huͤtet.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Woͤllen in der sachen etwas behutsam handlen. Es erfordert die notturfft / das man in solchen faͤllen behuͤtsam sey.
Vgl. ferner s. v.  2.