behalt,
das / der
;
-s/–
.
1.
s. (V.) 1.
2.
›Verfügung‹;
vgl. am ehesten (V.) 2.

Belegblock:

Thiele, Minner. II, 
1, 58
 (Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
Sid, werd mynn, din ist der gewalt, | so ergib ich mich an din behalt.
3.
›Gefäß, Behälter, Raum, in dem etw. aufbewahrt wird‹; metonymisch: ›Gewahrsam‹;
vgl. (V.) 6.
Syntagmen:
das b. öfnen
;
etw
. (z. B.
gelt
)
in das b. nemen, etw. in dem b. verbergen / verwaren
;
b. gros / klein sein
;
des herzen b., des marktes b
.;
beschlossenes / hülzenes / sicheres b
.

Belegblock:

˹Als gen. explicativus bei
Fischer, Brun v. Schoneb.  (
md.
, Hs.
um 1400
):
der koning brachte mich mit gewalt | in sines winhuses behalt | und hat mich gar vertrenket.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
3338
(
rib.
,
1444
):
umb des hertzen cleyne behalt | Hain ich dat broit cleyne gemacht
Ebd.
3253
:
So mois ouch dat behalt cleynre syn | Dan dat guyt dat gedaen ist dar yn.
Buch Weinsb.  (
rib.
,
um 1560
):
min hausfrauwe hat das gelt alle abentz in ir behalt genomen.
Ebd. (
1575
):
jedem sin teil heim […] tragen, […], min suster Sibill das ir uff den Torn in ir behalt.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
ob er oder die sinen / das huß oder andere schloß kammern vnd behalt nit offnen woͤlten.
Welti, Stadtr. Bern  (
halem.
,
1457
):
dehein buͥtten, kisten, troͤge, vesser noch huͥrde noch dhein ander behalt, darinn man vtzit verbergen moͤge.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1568
):
das hinfüran solch insigl in gmaines markts behalt mit vleis verwart werden.
Kehrein, Kath. Gesangb.  (
München
1586
):
Auff dism Berg thun rasten, | Heylthumb gar manigfalt, | Als in eim edlen Kasten, | Vnd sicheren behalt.
Meijboom, a. a. O.
3044
;
Schmidt, St. Kastorst.
2, 2172, 7
;
Mell u. a., a. a. O. ;
Bremer, Voc. opt.
8004
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 479
;
4.
›Erinnerung, Gedächtnis‹;
vgl. (V.) 21.
Phraseme:
meines behalts
.
Bedeutungsverwandte:
 3.

Belegblock:

Buch Weinsb. 4, 
45, 40
(
rib.
,
1588
):
Ich sagt, vorhin were es mines behaltzs steitzs gescheit, sie sulten das selbst sagen.
Barack, Zim. Chron.  (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
ain gross dorf zwischen Erpach und Haidelberg, haist meins behalts Michelbach.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
954
(
oobd.
,
1607
/
11
):
deckel, daruf noch meines behalts ein zier gehört.
5.
›Inhalt (einer Vereinbarung)‹;
vgl. (V.) 24.

Belegblock:

Dinklage, Frk. Bauernweist. 
62, 43
(
nobd.
,
1486
):
sindt mit nahmen die dorfsherrn […] in ein verwilligung gangen und gethan den behalt nach, man solt virzehen erwellen auß aller dorfsherrn leuten.