begräbde
(seltener
begräbede
),
die
;
-Ø/–
;
begrabd,
(meist)
das
,
(seltener)
die
.
– Obd., vor allem alem.
1.
›Beerdigung e. P., Bestattung, Totenfeier, Trauerfeier in Verbindung mit der Beerdigung‹;
offen zu 2; zu  3.
Bedeutungsverwandte:
 3,  1,  1,  2.
Syntagmen:
die b. begehen / erwälen / haben / halten / zurichten
;
b
. (Subj.)
beschehen / stil ergehen / ein ende nemen
;
jn. der b. berauben
;
jn. zu b. füren, jn. zu b. tragen, gelt vor das b. nemen, kosten an der b. aufwachsen, personen an einer b. laden, kerzen auf der b. brennen, von / zu der b. kommen, zu der b. gehen, jn. zu der b. bereiten
;
b. der königin, des heiligen / herren, b. eines lebenden menschen
;
christenliche / grosse / heilige b
.;
ere / hochgezeit / tag / urkunde der b
.;
der b. unwürdig
.
Wortbildungen:
begräbdsuppe
›Leichenmahl‹ (a. 1526).

Belegblock:

Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
[die lute] bereiten kerczen vnd anders, das man solde han zv eines grozen heiligen begrebede.
Päpke, Marienl. Wernher  (
halem.
,
v. 1382
):
Wie mænigvaltig was sin not, | Und sin bitterlicher tot, | Sin klægliches ende, | Sin begrepte, sin urstende.
Glatz, Chron. Bickenkl.  (
önalem.
,
um 1640
):
Uf den abend um 5 uhr vergruoben wir sy. Am mitwochen wolten mir ihr begrebt halten, da was der find vor der statt.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
81, 13
(
els.
,
1362
):
das men die hochgezit der begrebede vnsers herren solte begon aller nehest vor der hochgezit der vrstende.
Ebd.
19
:
also sint alle sammestage ein vrkúnde der begrebede vnsers herren.
Ebd.
299, 6
:
do scheczet er sich vnwirdig cristenlicher begrebde.
Ebd.
508, 33
:
wie ir doter man vnschuldekliche wurde der begrebde berǒbet.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1483
):
des swaͤren kostens halb, so an den begrebden uffwachst.
Boner, Urk. Aarburg 
87, 83
(
halem.
,
1484
):
das heilig sacrament euccaristie, ouch crisam, touff, begrebd und was zů einer gerechten pfarr gehoͤrtt.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1486
):
mit einer underkilchen, darinne sy den mit erloͤbung eins bischoffs zů irer notturfft haben moͤgend toͧff, begrept und andre sacrament.
˹Ütr. bei: Schmidt, Rud. v. Biberach 
167, 15
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Seneca spricht: ,Mvͤssikeit ist ein tot vnd eines lebenden menschen begrebt‘
Barack, Zim. Chron.  (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
auch möchte es über vil zeiten nit für ein christenliche begrebt geachtet werden.
Munz, Füetrer. Persibein
530, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Wann das si hie so lebten | in gottes dienst auf erd, | das si nach ir pegrebden | pey got wurden hymlischer frewd gewerd.
Thiele, Chron. Stolle ;
Gille u. a., M. Beheim
134, 63
;
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich ;
Bernoulli, Basler Chron. 6, 
247, 4
;
Williams u. a., a. a. O.
163, 26
;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Roder, Hugs Vill. Chron. ; ;
Dierauer, Chron. Zürich ;
Welti, Stadtr. Bern ;
Boner, Urk. Aarburg 
84, 45
;
Rennefahrt, a. a. O. ;
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag 
22r, 3
;
Bächtold, N. Manuel. Krankh.
230, 15
;
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 266, 23
;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Bremer, Voc. opt.
12098
;
Schmitt, Ordo rerum
367, 15
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Shess. Wb.
1, 649
;
Vorarlb. Wb.
1, 270
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 105
.
Vgl. ferner s. v.  8.
2.
›Grab, Grabmal; Ort der Grablegung bestimmter Personen (z. B. von Königen, Familien)‹; Metonymie zu 1.
Syntagmen:
die b. erwälen / haben / renovieren, jm. eine b. machen
;
in der b. etw. finden, in js. b. begraben werden, zu der b. gehen / faren, auf js. b. einen stein machen
;
b. des leichnams, der kinde / könige / pilger
.
Wortbildungen:
begräbdkerze
(auch zu 1 stellbar).

Belegblock:

Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
stat, do vor alter die romeschen künige spulgetent ire begrebde zu habende.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  (
Straßb.
1466
):
sy kauften von in einen acker des hafeners in die begrebde der pilge ram.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1506
):
so beliben die herren von den Barfůssen by ir gerechtigkeyt und altem harkomen der begrebdt kertzen.
Barack, Zim. Chron.  (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
dieweil […] lauter armut do war, do belude sich der begrept niemands an, der die renovirt.
volgends sei sie mit zu der begrept gangen und habs [gebain] ganz würdigclichen lassen begraben.
Herr Wörnher hat im ain gehawen stain auf sein begrebt […] machen lassen.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.  (
moobd.
,
1478
/
81
):
wie das man […] in seiner begrebd an seins leibs stat funde ain aisliche slangen.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
812, 35
;
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. ; ;