begnügen,
V.
1.
›sich mit etw. zufriedengeben, begnügen, sich auf etw. beschränken‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (V.) 1,
1
 11.
Syntagmen:
sich mit etw
. (z. B.
brot / wasser
),
an etw
. (z. B.
an recht, an der besoldung
)
b. lassen
; mit Dat.:
las dir (nicht) b. (an etw.), j. läst im an etw
. (z. B.
an dem stande
)
nicht b
.; ohne Subj.:
jn. / jm. an etw., mit jm. / etw. b
.;
j
. (Subj.)
b., zu […]
;
begnügt sein
.

Belegblock:

Rosenthal. Bedencken
6, 21
(
Köln
1653
):
daß in der Catholischen Kirchen diejenige enthaltung […] sich befinde / so sich mit gar wenig Wasser vnnd Brod begnuͤge.
Ulner (
Frankf.
1577
):
Maͤssiglich leben / nuͤchtern seyn / an einem kleinen sich begnuͤgen lassen / […] / sich abhalten vom vberfluß.
Luther, WA (
1533
):
ist Hertzog George so gar zornig, das er nicht begnuͤget, mich […] offentlich zu verklagen.
Bihlmeyer, Seuse  (
alem.
,
14. Jh.
):
la dir niemer begnůgen, unz daz du erkriegest in der zit daz gegenwúrtig nu der ewikait.
Lass dich wol begnuͤgen, ob du selb dem túfel maht enpfliehen.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
563, 8
(
els.
,
1362
):
Du boses dier, begenuͤget dich nút an den selen die du mit dinre betrúgnisze fúrleitet hast.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
den ewigen schöpfer himelriches und ertriches, mit dem úch ouch billiche wol sol begnuͤgen.
so sú des ie me hant, so sú ie minre begnuͤget und ie giriger […] werdent.
Chron. Strassb. (
els.
,
1349
):
wenne ir den brief geentwurtent den egenanten unsern botten, damit begnuͤget uns wol.
Turmair 1, 
322, 20
 (
Nürnb.
1541
):
so werden si [die leut] fürwitzig und geil und wöllen nun an irem stand nicht begnügt sein.
v.d. Broek, Spiegel d. Sünders 
259, 15
(
Augsb.
1476
):
soͤlicher ambt […] von den du gnůgsamen sold hast vnnd last dich daran nit begnuͤgen.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
in welchen beyden [Kirchen] er sich noch nicht woͤllen lassen begnuͤgen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Niemand lasset jhm an seinem beruff oder stande begnuͤgen.
Gropper. Gegenw. ;
Küther, UB Frauensee
170, 19
;
Thiele, Chron. Stolle ;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
109, 11
;
2.
›jm. ausreichen, jm. hinlänglich sein‹ (mit Subj. d. S.).
Wobd.; Texte religiösen Inhalts.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
wanne alleine ist er allewege die hant sinre begerunge usreckende zů dem milten almůsen des lutern gůtes daz Got selber ist; das mag in alleine begnuͤgen in sime willen.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul. 
2, 1983
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Wan moͤhte wir sv́ [raste] […] begriffen, so viele sv́ […] in maße, so enmoͤht si vns nv́t begnvͤgen, sunder raste wurde eine vnraste.
Schmidt, Rud. v. Biberach 
96, 27
(
whalem.
,
1345
/
60
):
so mvͦssen vns begnuͤgen etlichv́ vrkvnde.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  (
Straßb.
1466
):
nach den frúntschaften tůt er mit im trieglich: vnd er steigt auf vnd uberwindt begnúgent in eim lútzeln volck: vnd get ein in die fruchtbern vnd begnúgenden stetten.
3.
›jn. zufriedenstellen, jm. Genüge tun‹.
Syntagmen:
jm. etw
. (z. B.
die zubusse
)
b., die leute, das herz b
.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb.  (
Nürnb.
1631
):
Jn jhm verzuckt ist das Gmuͤth mein, | Dann er das Hertz begnuͤgt allein.
Der vnbarmhertzige Heyde, | War noch begnuͤget nit.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
64
(
Genf
1636
):
begnuͤgen / Genug thun.
Kehrein, a. a. O. .