begerde,
die
;-Ø/-Ø
;-e-
des Wurzelmorphems vgl. : „wohl aus dem V[er]b herüber genommen“.1.
›Triebhaftigkeit des Menschen, sinnliches Begehrungsvermögen, Trieb‹; speziell: ›Hunger‹; Belegblock:
Ir gelijchet wale dem wilden swijn | […]; | Id heldt beide ougen ind houft in de erde, | Zo den eichelen is alleyne syne begerde.
di begerde in den sinnen alles bliben | unnd hindern den menschen lange zyd | das her ir nicht kan werden quid.
Ebd.
1229
: [der] crutzige nu uf disser erden | sine laster unnd bosen begerden.
Belegblock:
off du des haves eynche begerde: | Dat wiste ich gerne zo deser stunt.
Ebd.
471
: So dat ich hadde begerde ind syn | Dat ich komen mochte dar yn.
Der bebistlich stuͤl phlegit czu volborten den milden gelobden vnnd den hobischen begherden der bether gutwillige gunst medeteylen.
Wie gut aber ain sölches werk | und arbait sei, ach mensch, daz merk | und hab in deinn pegerden.
Doch ist unser aller begerdt: | Wolt uns die kurtzweil habn vergut.
‒
Vgl. ferner s. v. .Belegblock:
4.
›Ernst, Nachdruck; Eifer‹.Belegblock:
ich ger | Zu unter wisen werden | Mit innigen begerden | […] | In meins lebes zukunffte.
sant paulus vergleicht mit begerde | das al mus geben mit den henden | Einen samen, den man wierft zwar | jn einen acker offen bar.
So wil ich denn auch mit begerden | Der aller nechste umb dich sein.
Belegblock:
das ir [kusche maget] nach iren begerden | fruchte werden nach ir zu vorsicht | in dem ewigen leben uss gericht.
so er hat auff diser erd | ain solche senung und pegerd | und hafft czu kummen eine | Czu dem ewigen leben.