begabt,
1.
›mit etw. beschenkt, versehen, ausgestattet‹; vgl. 1, gegenüber diesem tritt der Bezug auf materielle Güter zurück.Syntagmen:
mit gold / liebe / tugend / würde, mit dem liechte, mit der gnade, mit einer ausrede
›Aussprache‹, mit einer haut, mit weib und kinden b. sein, von got b. (sein)
[jeweils als Zustandspassiv]; begabtes kind, begabter geist
.Belegblock:
des menschen sele, die dann jnnerlich begabet ist von got mit dem liechte.
Die Voͤlcker Tiuitiuas seyndt […] solcher Außrede begabet / als ich noch kein Volck gehoͤret habe.
hie zu Jerusalem, | Wird das kindt nicht funden, | Sucht es dort vnd wenn jhrs habt, | Angebet vnd wol begabt.
Die junckfraw war begabt | Mit strenger lieb.
hohen meister, der waz von got mit gnadenrichen tugenden wol begabet.
ein iegclicher man […], so joch mit wyb vnd kinden versehen vnnd begabet.
Steer, a. a. O.
442
; v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
33, 2
; Heydn. maister
6r, 18
; Niewöhner, Teichner
113, 74
; Alberus
B jr
; 2.
›stattlich, ansehnlich‹.Belegblock:
seine suͤsse Reedens⸗Art / durch welche Er die Gemuͤhter der Zuhoͤrer an sich verbunde / wie eine begabte Matron.
alls ain großmechtiger, begabter her von kaisserlicher mag.
hat ein man pey zwelff march gelt, | so wil sein weib ein sloyr haben | pey dreizzig vachen schon begaben | und zehen mantel an der stang
[die starke Form kann durch den Reim bedingt sein].
Belegblock:
hat er […] zcwo syner begabeten tochtere, auch vier unbestatte tochter […] nach synem tode hinder sich gelaßin.
Ebd.
122, 30
: yren geborlichin teyl vatergutis, des sy [swester] nye begabit nach bestat ist.
5.
›mit besonderen Anlagen oder Fähigkeiten ausgestattet, vor anderen ausgezeichnet, klug‹; Belegblock:
den Stand und Beschaffenheit begabter und treuer Lehrer uff Hohen Schulen.
wenne er [sant Peter] […] úber die anderen heiligen begobet waz in drien stúckelin.
Ain kunst die haisset nigramancy, | Damitt min frow begǎbet ist.
Preuss. Wb. (Z)
1, 463
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